[rohrpost] urban interface berlin
susanne jaschko
sj at sujaschko.de
Mit Apr 11 18:51:20 CEST 2007
urban interface berlin
eine Ausstellung an der Schnittstelle von öffentlichem und privatem Raum
in Berlin-Mitte, Wedding und Gesundbrunnen
http://www.urban-interface.net
Ausstellungszeitraum
15. April bis 6. Mai 2007
Beteiligte Künstler
Jussi Ängesleva/Richard The
Laura Beloff
Department für öffentliche Erscheinungen
Niklas Goldbach
Oliver Hangl
Gustav Hellberg
Daniel Jolliffe
Jocelyn Robert
katrinem
Konzept
urban interface ist zugleich Ausstellung und Untersuchungsprojekt an der
Schnittstelle von öffentlichem und privatem Raum. 2007 findet urban
interface in zwei europäischen Städten, Berlin und Oslo, statt. Das
Projekt beleuchtet den unaufhaltsamen Wandel von öffentlichem und
privatem Raum, von Öffentlichkeit und Privatheit, der sich auch durch
den alltäglichen Gebrauch neuer Technologien vollzieht.
Die künstlerischen Arbeiten, die im Kontext von urban interface
realisiert werden, rufen den öffentlichen Raum als zugänglichen und
gestaltbaren Handlungsraum ins Bewusstsein und zeigen auf, dass ein
verantwortungsvoller Umgang mit dem Privatraum, auch dem privaten
Datenraum, nötig ist.
Berlin
Die Stadt Berlin ist Interface, sozialer Handlungsraum und kulturelle
Vielheit. Besonders in Berlin verbinden sich Metropole und
Großstadtgefühl mit der Privatheit und Kleinteiligkeit der Kieze. Berlin
bietet noch immer Zwischenräume, in die man sich finden und einfügen
kann: Sowohl im gesellschaftlichen Raum, der nach der Vereinigung und
Ernennung zur Hauptsstadt an Vielfalt gewonnen hat, als auch im
physischen, geografischen Raum, der mit seinen Leerstellen und
Übergängen viel Platz für künstlerisches und gestalterisches Experiment
stellt.
Doch mancherorts bilden sich Konzentrationen heraus, die nicht
unproblematisch sind. So wuchs Mitte als Stadtteil zu einem auf den
ersten Blick aufgeräumten Kunst- und Kommerzbezirk, in dem sich
Geschäfte bekannter Modemarken und etablierte Galerien nieder ließen.
Mieten schossen ebenso in die Höhe wie so manch schlechte Architektur.
Die Nachbarbezirke Wedding und Gesundbrunnen hingegen entwickeln sich
mit einer hohen Ausländer- und Arbeitslosenquote an einigen Stellen zum
sozialen und kulturellen Brennpunkt.
Das Projekt schlägt bewusst eine Brücke vom 'Kunst-Bezirk' Mitte über
den Mauerstreifen in den Wedding und Gesundbrunnen hinein. Es bringt die
Kunstprojekte in den unmittelbaren Lebensraum der Bewohner und lässt sie
partizipieren. Das Ausstellungsprojekt wirkt an Nicht-Orten, in Nischen
und Übergangsräumen zwischen dem Privaten und Öffentlichen. Diese Orte,
bislang 'Voids' auf der kulturellen Karte der Stadt, werden temporär
gefüllt. Sie treten unvermittelt in Kommunikation mit den Passanten und
fordern sie auf, sich mit ihrer alltäglichen räumlichen Umgebung und
darüber hinaus mit dem Wandel von Privatheit und Öffentlichkeit
auseinanderzusetzen.
urban interface berlin ist ein Projekt von Susanne Jaschko in
Kooperation mit vom art+com projekt für rechnergestütztes gestalten und
darstellen e.v. und gefördert vom Hauptstadtkulturfonds u.a.