[rohrpost] n0name newsletter #111

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Mon Apr 23 14:43:19 CEST 2007


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n0name newsletter #111 Mo., 23.04.2007 14:23 CET

*Inhalt/Contents*

1. globalRADIO @ globale07
   http://gradio.org/info.php
2. Superfactory(TM)
   Spring in the East - Mini Tour
3. Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 16
4. Spielcasino Boerse
5. Krise
6. "Die Barbarei kommt nicht von der Barbarei"
7. Lohnsklaven heranerziehen
8. Wer hat Angst vor Google?

25 KB, ca. 10 DIN A4-Seiten

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1.

globalRADIO @ globale07
http://gradio.org/info.php

10. bis 16. Mai 2007

Was ist ein auditiver Katalysator und wie kann er
kapitalismuskritisch wirksam werden?

Fuer 7 Tage wird auf der globale07 ein Radiostudio mit lokaler
Sendefrequenz und Internetstreaming eingerichtet.
Wir begreifen Radio als auditives Reflexivmedium, das Sendestrukturen 
- auch in bezug zum Filmfestival - nicht ungefragt weiter umsetzt, 
sondern auch verwandelt. Sprechen, Re-Mixen und Sampling sind mehr als
aesthetische Spiele. Wenn Radio primaer eine soziale Technik ist, dann
kann man die hier ausprobieren. Die Station im Neurotitan wird offen
sein fuer Festivalbesucher und Macherinnen und eine Kombination von
Uebertragungen aus dem Festival, fixem Programm und Ad hoc-Sendungen
bieten. Audio Grafitti inklusive! Geplant sind u.a. Beitraege zur 
Kritik von Arbeitslosengeld, Sendungen des Freien Radio Kassel im 
Kontext mit German Foreign Policy, das Fieldrecording einer 
Kinderuni-Vorlesung zur Frage "Warum gibt es Arme und Reiche auf der 
Welt?", sowie Mini-FM Workshops.

Weitere Topics sind ausserdem: Ein Theo Gallehr Abend mit Kommentaren
ueber seine Filmarbeiten wie zum Beispiel "Rote Fahnen sieht man 
besser" (BRD, 1971), Workshops von und mit Pi-Radio (Bitte 
Ankuendigungen beachten!), ein konzertanter Abend mit Live Gigs 
zum Projekt "Der Reproduktionskreislauf des Kapitals" 
(www.n0name.de/kapitalkreislauf), Mitschnitte vom Schwerpunktthema 
"learning from: Klassenkampf" des laborB*, die Diskussion um den 
"Block Geistiges Eigentum" in Zusammenarbeit mit www.MXKS.de und 
real,-Mapping (www.real-mapping.net), Steven Hutchings Video 
"Gesteuerte Demokratie?".

globalRADIO Studio
Haus Schwarzenberg - Neurotitan
Rosenthalerstrasse 39
10178 Berlin
www.neurotitan.de

Audiolivestream
taeglich von 18:00 bis 22:00 Uhr
audiolivestream http://www.gradio.org:7998/listen.pls

globalRADIO Gruppe
Karsten Asshauer, Mindaugas Gapsevicius, Martin Kuentz, Matze Schmidt 
+ Freies Radio Kassel, MXKS

Kontakt
gradio(at)gradio.org

globalRADIO ist ein Projekt von

>top e.V.
www.top-ev.de

in Kooperation mit
globale07
www.globale-filmfestival.org

globalRADIO 2007 wird unterstuetzt von:

modukit
www.modukit.com

re:plug
www.replug.de

Pi-Radio
www.piradio.de

radi0.tv
www.radi0.tv

Raum [][][]
raum.modukit.com

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2.

Superfactory(TM)

Spring in the East - Mini Tour


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( )
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Radioturm Europaplatz

"Ringsendung Riga 2007"

3 hours making of radio with Open Fake Stream(TM), not "Real" real
stream, noise and more noise and endless free software, Mini-FM and
(maybe) 1:1 Helmet Radio, Plug-in Party for transformers and Tense for
the hearing Synthesizerbody.

Space Building

We celebrate 1000 Years of Radio in an ultra quick week of Hoerspiel.
Do you remember the design of the Ringsendungen, the perfect hookup for
the circular social band? We will set up this globalized network
en miniature on a table with Mini-FM transmitters and notebooks.
Brecht and Enzensberger were right, but Baudrillard was righter, wasn't
he? Can you see the future of your MurdochSpace? Event 65 years later
(since 1942) it's not yours, don't take it!

A project of Superfactory(TM)


sponsored by

piradio  gradio.org  radi0.tv (Berlin)


Friday, 27th April
Riga Centre for New Media Culture - RIXC
Latvia

Riga Centre for New Media Culture - RIXC
11 Novembra Krastmala 35 - 201
LV 1050 Riga
Latvia
Ph: +371 7228478
Fax: +371 7228477
e-mail: rixc (at) rixc.lv
http://rixc.lv




Superfactory(TM) in denglish

"The problem is NOT copyright or licences, stupid!
It's production."
                                        (Anonymus)


Informational Free Jazz

We don't want to show "informational free jazz" = synonym 
for free labour but the combination of a production process 
with a point of sale. And there is hard work on hardware!

The Superfactory(TM) does not believe in immaterial work 
as the new new paradigm of capitalism. 
And there is no doubt, that radio exists under capitalistic 
circumstances. Sure, for real work in a real factory you need 
to buy the labour of the workers. But here in this mix of a 
factory with a supermarket you can exploit yourself. Sit down 
and assemble a transmitter and then do a better than good radio 
show for the people out there! It takes not more than 15 minutes
of your lifetime-value (or more. YOU decide!).

more http://www.superfactory.biz/concept.html
                                        

Saturday, 28th April
Culture Communication Centre of Klaipeda - CCCK
Lithuania

German Culture Days 2007 in Klaipeda

Klaipeda Culture Communication Center - CCCK
Darzu str. 10/ Baznyciu str. 4
LT – 91246, Klaipeda
Lithuania
Tel./fax.: + 370 46 310 357
E-mail: centras (at) kulturpolis.lt
http://www.kulturpolis.lt
http://www.kulturpolis.lt/en/about.html


MP3 Audiolivestream
http://www.gradio.org:7998/listen.pls

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3.

Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 16

(deutsche Umlaute!]


Hier der wichtige Nachtrag des zweiten " beim Langzitat in der 
Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 15:

"[...]
Musik als digitales Gut entgegen der eigentumsrechtlichen Praxis 
verbreitet wird und mit

50

der Praxis der Freien Software, die mittels privater Eigentumsrechte 
private An-eignung gerade verhindern will, werden nun zwei Phänomene 
beschrieben, deren subversiver Charakter im Verlauf geprüft werden 
soll."

Ohne zweites " kein Langzitat und kein Schutz vor dem Urheberrecht 
des Rechteinhabers des Urheberrechts.

"2.4.1 File-Sharing: Der Fall Napster & Erben

Die Musiktauschbörse Napster ist das berühmteste Beispiel für die 
konfliktreiche Kollision zwischen dem Potential der neuen Technologien 
und der herrschenden kapitalistischen Eigentumsordnung. In den 
Anfängen war Napster eine Software, die es ermöglichte, sich mit 
anderen im Internet eingeloggten Nutzern zu ver-netzen mit dem Zweck, 
kostenlos Musik anzubieten und/oder runter zu laden. Das Verfahren war 
denkbar einfach: In der grafischen Bedienoberfläche der Soft-ware 
befand sich ein Suchfeld, in das man den gewünschten Titel oder 
Interpre-ten eingeben musste. Es dauerte in der Regel nur Sekunden, 
bis der gewünschte Titel angezeigt wurde und mit einem Mausklick auf 
die Schaltfläche „Transfer" dauerte es je nach Übertragungsfähigkeit 
der Datenleitungen nochmals Sekunden oder Minuten bis das ausgesuchte 
Musikstück auf die eigene Festplatte herunter-geladen werden konnte. 
Das Musikstück wurde von der Festplatte eines anderen eingeloggten 
Napster-Nutzers „irgendwo da draußen" auf die eigene Festplatte 
runtergeladen, der Standort war in der Regel unbekannt, es sei denn, 
man nutzte die in der Software vorgesehene Kommunikationsmöglichkeit 
(Chat) und trat mit dem betroffenen Teilnehmer in Kontakt. Die 
Software Napster gab es kostenlos im Internet runter zu laden und die 
Musik, die man sich via Napster auf die heimische Festplatte lud, war 
ebenso gratis. Napster war letztlich eine einzige, weltweit 
(selbstredend unterschiedlich dicht) verstreute, virtuelle 
Plattenbörse, mit dem zentralen Aspekt, dass sich die Musikstücke 
beim Vorgang des Herunter-ladens verdoppelten: Sie waren nun auf zwei 
Festplatten, statt auf einer. Daher ist nach Gampp der Begriff der 
Musiktauschbörse nicht zutreffend, denn „Tausch" suggeriert das Geben 
einer Sache im Austausch für den Erhalt einer anderen. Bei 
Musiktauschbörsen jedoch wird „genommen", ohne dass vom Genommenen 
etwas verschwindet. File-Sharing - der englische Begriff - trifft das 
Verfahren besser, es geht bei Musiktauschbörsen eher um das Teilen von 
Dateien (im Sinne von etwas gemeinsam teilen) bzw. um das Erstellen 
und die Verbreitung von Kopien, nicht um einen Tausch (Gampp 2003: 
991, FN 5).28
  Im Juni 1999 stellte das Unternehmen Napster Inc. die erste 
Testversion ins Netz - mit enormem Erfolg. Napster wurde innerhalb 
weniger Wochen „zu ei-
____________________
28 Das einzige, was den Anschein von Tausch erweckt, ist die Tatsache, 
dass die Peer-To-Peer-Technologie mittlerweile meist so programmiert 
ist, dass man, um downloaden zu können, Bandbreite zum Upload bereit 
stellen muss.

51

nem der am raschesten wachsenden Netzangebote aller Zeiten" 
(Röttgers 2003: 16) und zu einer der „populärsten Anwendungen in der 
Geschichte des Internet" (Gampp 2003: 992). Es kam in kürzester Zeit 
zu einem regelrechten „Napster-Rausch", der sich - soweit die 
Netzinfrastruktur weltweit reichte - verbreitete:

„Auch, weil es einfach spannend war, wenn jemand Wildfremdes - 
möglicherweise vom anderen Ende der Welt - auf die eigene Festplatte 
zugriff und einen Song herunterlud. (...) Lud man etwas von ihrer 
Festplatte, dann schickten sie einem Nachrichten wie: 'Hey, 
check doch mal den und den Song aus!'" (Röttgers 2003: 17)."

Der Konflikt von Produktivkraft und Markt ist mittlerweile nicht 
mehr der alte. Man bringt sich auf den neusten Stand, um Hartware 
zu verkaufen. Die Teil-Ablehnung von DRM (Digital Rights 
Management) durch Apple, wurde in einem "Open Letter to Steve Jobs 
on DRM" der Free Softeware Foundation[1] - der in Deutschland von 
Volker Grassmuck, dem Vertreter der Neuen freien Wissenordnung, 
empfohlen wurde - begruesst. Darin gilt "DRM" als "unethical". Der 
vermeintliche andere Tausch, das vermeintliche Nehmen seit Napster 
wird somit relativ, da alle Ware ja laengst mit Mehrarbeit an den 
Maschinen, in den Studios, an den produktiven Herstellungsstrecken 
'bezahlt' ist, bevor sie auf den Markt kommt. Die Bandbreite, die 
zum Upload bereitgestellt werden muss, um etwas herunterladen zu 
koennen, ist die technische Voraussetzung fuer den Download 
desjenigen, der das Stueck haben will. Upload ist technisch gleich 
dem Download, und doch restringiert durch die Halb-Behoerden 
der Telekommunikationsfirmen und ihre Mengne-Zuweisung. Wer darf 
wieviel fuer wieviel Geld herunter- und hochladen?

Die offen systemstuetzende Systemkritik der Pirate Bay-Leute (siehe 
Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 16 im nn #110) und 
in Deutschland des Chaos Computer Club, in ihrer Rebellion den Firmen 
indirekt die Message zum Upgrade zu geben, wirkt so nur wie die 
buergerlich ideologisierte, nachgeplapperte Revolution der neuen 
Weise der Produktion. Unddiese Weise, diese Melodie und ihr Sound 
klingt bekanntlich nach U2 und Kopisten (http://www.n0name.de/38317/
hometapingbill). Man sollte nicht vergessen: Produziert wird nicht 
nur die Ware, sondern auch ihr Konsument.

Der Verdacht einer Konfrontation liegt vielmehr im Gegenueber 
unorganisierter Nutzer-Macht und groesster organisierter Rechnermacht 
bei Google (500.000 Rechner, Server, Festplatten?) - der Ausdruck 
groesstmoeglicher Trenung gesellschaftlicher Trennung bei 
gleichzeitiger Ueber-Macht, die zu implodieren droht. Man stelle sich 
normale Nutzer vor, die den Google-isten die Maeuse aus der Hand 
schlagen.

"Es war nicht nur möglich, sich einen Musiktitel von irgendeinem 
privaten Rechner irgendwo in der Welt runter zu laden, sondern man 
konnte auch wahllos in den Musikverzeichnissen dieser Nutzer stöbern. 
Die Anzahl der Nutzer stieg exorbitant schnell an: Zählte Napster im 
Dezember 1999 noch 200.000 Nutzer, so waren es im Sommer 2000 bereits 
20 Millionen Nutzer (vgl. Heise 2000). Die mittels Napster 
heruntergeladenen MP3-Dateien konnten schließlich nach entsprechender 
Um-wandlung in ein passendes Dateiformat nicht nur am Computer, 
sondern auch auf der heimischen Stereoanlage oder einem mobilen 
Abspielgerät gehört werden, was die Attraktivität natürlich erhöhte. 
Mit der Zeit avancierte der Name Napster schließlich zur Metapher für 
freien Datenfluss im Internet (Kuhlen 2002 spricht von 
„Napsterisierung"; aber auch Bortloff 2003: 671), er nennt allerdings 
die ver-schiedenen „Downloadpiraterieformen" eine „Napsterisierung 
des Urheberrechts").
  Mit Napster war die exklusive Kontrolle der Urheber bzw. der 
Rechteinhaber über die Verbreitung dieser Werke ausgehebelt bzw. 
stark beeinträchtigt, oder um es drastischer auszudrücken: „Für die 
Plattenfirmen stellte dieses Phänomen je-doch eine nie dagewesene 
Bedrohung ihrer absoluten Marktherrschaft dar" (Gampp 2003: 992). 
Diese Marktherrschaft hat allerdings eine hohe Schlagkraft und eine 
Menge zu verteidigen. In der Musikbranche etwa teilen fünf 
Hauptakteure (Bertelsmann Music Group, Universal/PolyGram, Sony, 
Warner Chappell und EMI) den Weltmarkt mit 40 Milliarden Dollar unter 
sich auf und vereinen dabei einen Marktanteil von 90 Prozent auf sich, 
wobei sich dieser Anteil nach Inhaber-schaft an Urheberrechten 
berechnet (Kreutzer 2002: 41). Ein Drittel der Einnah-men wird in den 
USA generiert, ein Drittel in Europa. In den vergangenen zehn Jahren 
hat sich der Markt vervierfacht (Grassmuck 2002b: 84).
  Am 6. Dezember 1999 reichte das zur PolyGram/Universal gehörende 
Platten-label A&M Records gemeinsam mit siebzehn anderen Plattenfirmen 
und unter-stützt vom Branchenverband der amerikanischen Musikindustrie 
RIAA (Recording Industry Association of America) Klage beim 
Bezirksgericht in San Francisco ein.29
____________________
29 Napster geriet immer wieder von neuem in die Schlagzeilen und 
   brachte auch Musiker gegen sich auf. Exemplarisch für die erklärte 
   Gegnerschaft kann das Vorgehen der Hardrockband Metallica genannt 
   werden. Sie verklagte Napster bereits im April 2000.

52

Dabei wurde geltend gemacht, dass die Millionen einzelner Teilnehmer 
des Netz-werks die exklusiven, unter dem amerikanischen Copyright Act 
von 1976 geschützten Urheberrechte verletzen. Das Bezirksgericht 
stellte fest, dass bis zu 87 Prozent der mittels Napster verfügbaren 
Dateien urheberrechtsgeschützt seien, während 70 Prozent „im Eigentum 
der Kläger" (Gampp 2003: 993) stünden oder von ihnen verwaltet würden. 
Napster sollte für die Verletzung dieser Urheberrechte haftbar gemacht 
werden. Die Urteilsbegründung soll im Folgenden kurz skizziert werden, 
da sie zum einen eingängig die Argumentation illustriert, und nicht 
zuletzt auch, weil der Kampf der Musikindustrie gegen 
Musiktauschbörsen maßgeblich in den USA geführt wurde, „wohl mit 
Vorbildfunktion für die meisten Märkte dieser Welt" (Gampp 2003: 
1001), die Begründung hat daher exemplarischen Charakter.30
  Napsters Anwälte versuchten sich bei der Verteidigung auf das 
Prinzip des sogenannten Fair Use zu berufen, welches seine 
bundesdeutsche Entsprechung im „Recht auf Privatkopie" findet 
(s.u.). Fair Use bedeutet, dass eine spezifische Benutzung und 
Vervielfältigung eines urheberrechtlich „geschützten"31 Werkes 
keine Verletzung eben dieses Schutzes darstellt, wenn der 
Schutzgegenstand beispielsweise genutzt wird zum Zwecke der 
Berichterstattung oder in Forschung und Lehre. Es gibt vier Faktoren, 
nach denen im US-amerikanischen Recht ein Fair Use als ein solcher 
beurteilt werden kann. So wird erstens geprüft, ob es sich um eine 
kommerzielle Nutzung handelt, hier wäre Fair Use ausgeschlossen. 
Napster argumentierte in diesem Punkt, dass weder die Nutzung seiner 
Software kosten-pflichtig sei und auch der Austausch der Dateien 
und die Dateien selbst gratis seien, dass bei den gesamten 
Vorgängen daher unmittelbar kein Gewinn erzielt
________________________________________________________________________
  und fuhr medienwirksam mit dem Auto vor den Firmensitz Napsters, 13 
Kisten im Gepäck. Der Inhalt: Ausdrucke von 335.435 Napster-
Nutzernamen. Alle diese Nutzer sollten Songs von Metallica über die 
Tauschbörse angeboten haben. Die Band verlang-te nun, die Zugänge 
dieser Nutzer zur Tauschbörse zu sperren. Napster kam dieser 
Sperrungsforderung nach, allerdings bedeutete das keinen Ausschluss 
dieser betroffe-nen Nutzer, denn mit einem anderen Namen konnten sie 
sich erneut bei Napster ein-loggen und munter weiter tauschen 
(Röttgers 2003: 18).
30 Ich halte mich in der Darstellung des Urteils, wenn nicht anders 
   angegeben, an den bereits zitierten Gampp (2003).
31 In der Terminologie zum Urheberrecht ist der Begriff „Schutz" 
   üblich. Dahinter steht der Gedanke, dass der Urheber geschützt 
   werden müsse vor potentiellen Gefahren, in der Regel davor, dass er 
   seine Kreationen nicht mehr verwerten kann oder dass er kei-nen 
   Einfluss hat auf Entstellung oder andere seinen Absichten 
   zuwiderlaufende Verän-derungen seiner Arbeit. Das Wort „Schutz" 
   führt damit die Konnotation von Schwä-che und eben 
   Schutzbedürftigkeit mit sich, was von Rechteverwertern 
   sprachpolitisch gerne ausgenutzt wird, wenn es darum geht, 
   Verwertungsinteressen zu verteidigen.

53
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werden würde. Das Gericht jedoch sah die Nutzung des Napster-Dienstes 
den-noch als kommerziell an, mit der Begründung, dass

„in wiederholter und ausbeutender Weise unautorisierte Kopien der 
urheberrechtlich ge-schützten Werke zu dem Zweck angefertigt wurden, 
die Ausgaben für den Kauf autorisier-ter Kopien zu ersparen." (Gampp 
2003: 993)."

Genau darum ging es ja auch und der Trickisierung folgte die 
Normalisierung. Napster ist heute ein boersennotiertes Unternehmen 
und simpel ein On-demand Supermarkt mit jener Mikrobezahlung, von der 
alle VOR Napster redeten.
_____
[1] http://defectivebydesign.com/actions/open_letter/steve_jobs

Ali Emas/Matze Schmidt

Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot: Aneignungskonflikte um geistiges 
Eigentum im informationellen Kapitalismus_. Muenster: Westfaelisches 
Dampboot, 2006. 269 S. - EURO 19,90. Erschienen: Oktober 2006

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4.

Spielcasino Boerse

"Das ist keine Wirtschaft, sondern ein riesiges globales, in seinen 
Ausmaß unfaßbares Spielkasino. Kein Mensch und kein noch so 
»gescheites« Gremium kann das mehr überblicken. Der US-»Top-Investor« 
und Multimilliardär Warren Buffet bezeichnete die Derivate einmal als 
finanzielle Massenvernichtungswaffen der Neuzeit."
http://www.jungewelt.de/2007/03-05/012.php

Die Wahrnehmung, daß es dabei zuginge wie im Spielcasino, entspricht 
aber nur der Psychologie des Kleinanlegers, der auf Gewinnmitnahme 
spekuliert, um dann - geblendet von der Kapitals-Propaganda - den 
rechten Zeitpunkt dafür doch zu verpassen. Vor allem ist die Börse 
der Kampfplatz des Großkapitals - repräsentiert durch Großaktionäre 
(Multimillionäre und Milliardäre) und institutionelle Großanleger 
(Banken, Versicherungen etc.)-, auf dem um strategische 
Unternehmensbeteiligungen gerungen wird, letztlich unter der 
Zielvorgabe von Mehrheitsbeteiligung und Übernahme. Wären die 
ausschlaggebenden Großkapitale und Kapitalgruppen dergestalt in das 
Börsengeschehen involviert, daß es ihnen um die Realisierung 
von Kursgewinnen ginge, wären die Kurse längst eingebrochen.
http://www.trend.infopartisan.net/trd1101/t201101.html

Matze Schmidt

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5.

Krise

"Detroit oder Russelsheim ..."

http://www.n0name.de/38317/krise

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6.

"Die Barbarei kommt nicht von der Barbarei"

arte
Europa der Volksfronten - Aktionsbuendnisse gegen den Faschismus
Dokumentation von Laurence Jourdan, F 2006
ARTE F, Erstausstrahlung
Mi., 04. April 2007 20:40-21:35 Uhr 55 min.
Wiederholung:
08.04.2007 18:05

"Aktionsbündnisse aus Sozialdemokraten, Kommunisten, Sozialisten und 
bürgerlichen Intellektuellen schafften es 1936 in Frankreich und 
Spanien - wenn auch nur für kurze Zeit - bis in die 
Regierungsverantwortung. Auch wenn es nicht gelang, dem Faschismus 
Einhalt zu gebieten, brachte die Volksfront Frankreich doch zahlreiche 
soziale Errungenschaften.

Als Volksfront wurde das Aktionsbündnis aus Sozialdemokraten, 
Kommunisten, Sozialisten und bürgerlichen Kräften bezeichnet, das im 
krisengeschüttelten Europa dem Faschismus Einhalt gebieten sollte. 
1936 gingen diese Bündnisse in Spanien und Frankreich siegreich aus 
den Parlamentswahlen hervor und stellten in beiden Ländern für kurze 
Zeit die Regierungen. In Frankreich, Österreich, Spanien, Belgien und 
Griechenland mobilisierte der Kampf gegen den Faschismus, insbesondere 
gegen Mussolini und Hitler, in einzigartiger Weise gleichermaßen die 
Gewerkschaften, die Volksmassen und die Intellektuellen. Die 
Volksfront, die in Frankreich antrat, die Republik zu retten, wurde 
seit 1935 von der von Lenin gegründeten Dritten Internationale 
unterstützt, der alle kommunistischen Parteien angehörten. Auch wenn 
der Faschismus schließlich ganz Europa in den Krieg riss, schuf die 
Volksfront in ihrer kurzen Regierungszeit soziale Errungenschaften, 
die Frankreich zum Vorreiter auf diesem Gebiet machten."

http://www.arte.tv/de/woche/244,broadcastingNum=664965,day=5,week=14,
year=2007.html


Hier kam beinahe nur ein guter Satz aus dem Fernsehgeraet, der die 
Rekonstruktion der Ereignisse nicht auf tumben Antifaschismus 
reduzierte:

"Die Barbarei kommt nicht von der Barbarei, sondern von den 
Angelegenheiten, die sie nicht mehr zu erledige sind."
Berthold Brecht zum Faschismus in Europa, 1930er (?)

Ali Emas

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7.

Lohnsklaven heranerziehen

"UNO-Sonderberichterstatter Munoz kritisiert Schulsystem in Deutschland 
/ KMK weist Vorwürfe zurück

Das deutsche Schulsystem diskriminiert nach Ansicht von UNO-
Sonderberichterstatter Muñoz sozial benachteiligte, ausländische und 
behinderte Kinder. Munoz sagte vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf, 
die Bundesregierung solle die dreigliedrige Aufteilung überdenken, um 
so Ungleichheit und soziale Auslese abzuschaffen. Reformbemühungen 
müssten zu gerechten Lernbedingungen führen. In diesem Zusammenhang 
schlug er eine kostenlose und für alle zugängliche Vorschulerziehung 
vor. Die Vorwürfe stießen in Deutschland auf breite Kritik. Der 
Präsident der Kultusministerkonferenz, Zöllner, erklärte, wer glaube, 
die Probleme durch die Zusammenlegung von Schulformen zu lösen, der 
irre. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Kraus, warf Munoz 
Arroganz vor."


"Ein-Euro-Jobs dämpften 2006 Anstieg der Löhne und Gehälter

Arbeiter und Angestellte haben 2006 mehr verdient als im Vorjahr. Die 
Löhne und Gehälter stiegen im Schnitt um 0,7 Prozent auf ein 
Jahresbrutto von 26.657 Euro. Das teilte das Statistische Bundesamt 
in Wiesbaden mit. Dabei habe die wachsende Zahl der Ein-Euro-Jobs die 
durchschnittliche Lohnentwicklung gedämpft." 

dradio.de Nachrichten vom Mittwoch, 21. März 2007 18:00 Uhr

X

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8.

Wer hat Angst vor Google?

Niemand

Und wenn wir suchen?

Dann zahlen wir

arte
Wer hat Angst vor Google?
Di., 24.04.2007
01:25 - 02:55
Dokumentarfilm von Sylvain Bergère und Stéphane Os

Dazu passend die wie gedoublete Geschichte zweier sich nahestehender 
Garagenfirmen:

arte
Die Silicon-Valley-Story
Do., 26.04.2007
15:15 - 16:50
Filmbiografie, USA 1999 FSK ab 6

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