[rohrpost] "All rights reversed?" – Freie Lizenzen in der Kunst, Florian Cramer

cornelia sollfrank cornelia at snafu.de
Die Apr 24 17:26:52 CEST 2007


Copieren und Verfälschen Vol #2

FRISE, Künstlerhaus Hamburg + Abbildungszentrum,
Arnoldstr. 26, 22765 Hamburg, www.frise.de/fake

Samstag, 28.4.2007, Beginn 18:00Uhr

"All rights reversed?" – Freie Lizenzen in der Kunst, Florian Cramer

Die freie Verfügbarkeit von Werken durch Lizenzen zu regeln, ist das  
scheinbare Paradox von Freier Software und Open Source wie Linux und  
Mozilla. Das "Copyleft" der GNU General Public License (GPL) dreht  
das Urheberrecht so um, daß es freie Nutzungen nicht mehr unter  
Vorbehalt stellt, sondern sichert. Im Internet-Zeitalter ist dieses  
Prinzip nicht nur für Programmierer, sondern auch für Autoren und  
Künstler interessant geworden. Während Medienkonzerne und  
Rechteindustrie aufrüsten und in Angst um ihre Geschäftsgrundlagen  
dazu übergegangen sind, ihre eigenen Kunden technisch zu gängeln,  
abzumahnen und zu verklagen, suchen KünstlerInnen und AutorInnen nach  
Alternativen zur traditionellen Copyright-Kultur und veröffentlichen  
Texte, Bilder, Töne unter freien Lizenzen. Wikipedia und "Creative  
Commons" sind die prominentesten Beispiele dieser sogenannten "Open  
Content"-Bewegung.
In der Praxis allerdings gibt es Mißverständnisse, Probleme – die  
verwirrende Vielzahl zueinander inkompatibler Lizenzen zum Beispiel -  
und ungeklärte Fragen: Was wird mit freier Lizenzierung beabsichtigt,  
was hingegen wirklich gewonnen? Welche Lizenzen soll man nehmen, und  
ist sie im Ernstfall vor Gericht durchsetzbar? Wie ist ihr Verhältnis  
zu den Verwertungsgesellschaften? Fördern sie unfreiwillig die  
Ausbeutung von Künstlern? Was haben Künstler bei der Formulierung der  
Lizenzen zu sagen? Und welche Copyright-Kritiken und - Alternativen  
haben sie seit den Avantgarden des 20. Jahrhunderts selbst formuliert?