[rohrpost] Kunstprojekt versus chinesische Internetzensur
peter zorn
pz at werkleitz.de
Fre Aug 31 15:31:32 CEST 2007
Launch des Kunstprojekts picidae
Open Mind und Open Source -- wie das Kunstprojekt picidae die
chinesische Internetzensur bezwingt
Kunstprojekt versus Golden Shield (chinesische Internetzensur)
Das Kunstprojekt picidae begann als Untersuchung der individuellen
Wahrnehmung und bewährte sich beim abenteuerlichen Selbstversuch der
Künstler in den streng kontrollierten, chinesischen Internet-Cafés.
Wer nächstes Jahr die Olympiade in Beijing besucht, wird auf
Informationen von Wikipedia oder BBC verzichten müssen. Der sogenannte
Golden Shield unterdrückt diese Seiten nebst unzähligen,
regierungskritischen Webseiten. Das Kunstprojekt picidae liefert nun
neue Ansätze, die Zensur zu umgehen. picidae ist keine Hacker-Software.
picidae ist bestechend einfach und von der Zensur kaum zu entschlüsseln.
Die Künstler Christoph Wachter und Mathias Jud (EMARE Stipendiaten)
leben in Berlin und Zürich. Mit ihren Projekten erkunden sie die
Grauzonen individueller Wahrnehmung. Im Frühjahr 2007 reisten Wachter
und Jud zum Selbstversuch ans Ende des Internets. In den chinesischen
Internet-Cafés müssen sich die Besucher registrieren lassen und werden
überwacht. Wachter und Jud übersprangen in dieser abenteuerlichen
Situation die chinesische Zensur. Sie konnten dort gesperrte Seiten zu
Menschenrecht, Demokratie, dem Tibet oder dem Tiananmen-Massaker einsehen.
picidae schlägt Löcher in den Golden Shield. Via pici-Server können
Webseiten aufgerufen werden, die am Standort des Servers erreichbar
sind. Das Bild dient als digitale Verschlüsselung, denn Bilder können
von Zensurprogrammen nicht nach unerlaubten Schlüsselworten durchsucht
werden.
China, Iran, Korea, Kuba, Saudi Arabien, Syrien, Tunesien, Usbekistan
und Vietnam sind bekannt für eine aktive Internetzensur. Doch auch in
Deutschland, Frankreich und der Schweiz gibt es unterdrückte
Internetseiten. Was entfernt wurde bleibt meist im Dunkeln. Als
Community-Projekt kann mit picidae jedoch eine neue Sicht auf das World
Wide Web entstehen.
www.picidae.net
Am Donnerstag, 06. September um 19.30 Uhr wird picidae von den Künstlern
(EMARE Stipendiaten) erstmals öffentlich vorgestellt bei der
Werkleitz Gesellschaft e.V. Zentrum für künstlerische Bildmedien
Sachsen-Anhalt
Schleifweg 6 D-06114 Halle/Saale.
Das Kunstprojekt ist jetzt unter www.picidae.net erreichbar.
Kontakt:
Werkleitz Gesellschaft e.V.
Schleifweg 6
D-06114 Halle
Tel. +49 345 68 24 60
www.werkleitz.de
Christoph Wachter & Mathias Jud
www.picidae.net
contact at picidae.net
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