[rohrpost] Den Differenzen nachspueren (auf nach Kassel,
selber gucken!) schon getan
Station Rose
gunafa at well.com
Mon Jun 18 12:50:12 CEST 2007
://gestern von der documenta zurückgekehrt. habe
im fastforward modus die documenta (großteils)
durchquert, und komme, jetzt zurück im studio in
frankfurt, zu dem resultat, dass ausser konfusion
nicht viel als nachgeschmack blieb. da waren
schon einige wenige schöne arbeiten (cosima von
bonin, bill kouélany, charlotte posenenske, hito
steyerl, trisha brown), aber das ganze als
solches wirkte ...zeitreisenmäßig.
vorab : outdated finde ich (& das schon seit
jahren) als medienkuenstlerin das
nicht-eintreten, noch immer nicht eingetretensein
der medienkunst in den kunstbetrieb/markt.
das wurde hier wieder transparent.
solange das so ist, habe ich mit solchen
grossausstellungen definitiv meine
schwierigkeiten.
und solange festivals( a la transmediale)
maginalisert & nur parallel existieren, wird es
vor allem mal wichtig, dass man als künstler
seine angestammte heimat, nämlich den
kunstbetrieb als solchen besser nützt. Invasion
ist angesagt.
so fühlte ich mich in kassel als gastbesucher,
und das kann es ja wohl nicht sein, wenn man
professionell seinen beruf ausübt. (fühlt sich
ein zahnart alienated bei einem aerztekongress,
nur weil er ein spezialgebiet beherrscht?)
in der abkoppelung der medienkunst innerhalb der
kunst liegt für mich eine der hauptschwächen der
aktuellen kunstsituation. so zieht man also raus
in den ausstellungsparkour, zieht sich kunst
rein, ohne die schnittstelle zur eigenen
digitalen position zu finden, immer der
abkoppelung durch postmoderne kuratoren bewusst.
dass die ausstellungsarchitektur des
<kristallpalastes> ausserdem so viel mehr
zusammengestoppelt, zusammengeklebt als homogen
wirkt kommt auch noch hinzu.
so viele qm2, so wenig platz - für ein
sammelsurium von reingepfropften installationen,
arbeiten.
Sinnlich? Eher problematisch.
Und dann noch erwähnenswert - das Fehlen der
Farbe Rot in der Umsetzung - im Feld vor dem
Fredericianum - bei gleichzeitigem Betonen dieser
Farbe im documenta-rischen Sprachgebrauch.
Also Invasion ist angesagt!
raus aus dem medienfestivalghetto & rein ->
zurück & nach vor - in den pysischen und sozialen
Raum der Kunstwelt!
in diesem sinne
herzlichst
Elisa Rose
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