[rohrpost] Naives Olivenoel (fuer das 21. Jahrhundert)
Matze Schmidt
matze.schmidt at n0name.de
Mit Okt 17 11:46:47 CEST 2007
http://www.n0name.de/38317/berlin/naivesoel.html
Naives Olivenoel (fuer das 21. Jahrhundert)
(38317)
Immaterial
Immaterialitaetheit[1]
Ueber-Micros an den Tastaturen
Schoenes Fluidum
Ich seh nach im Lexikon - vade mecum![2]
Dir bleibt nichts anderes als das und
dass du daraus Pop machst
Produkt Weichware
Code ist kein Rohstoff[3]
Und du weisst ja: Die Verhaeltnisse, die sind nicht so
Oel ins Feuer
Im 21. Jahrhundert
Du glaubst du erzeugst Ungeheuer, wenn
du Piratewood[4] machst
Wir denken jetzt an Plantagen[5]
Mit Milliarden von Sklaven
Jeder hat einen Laptop
Hoert sich an wie ein Versprecher
Naives Olivenoel[6]
fuer das 21. Jahrhundert
_____
[1] Immaterialitaet wird dem sog. Diskurs ums Eigentum an
fluessigen/fluechtigen Waren und den neuen virtuellen
Einnahmequellen als Abstraktion mit dem Suffix der -heit
vorausgesetzt, siehe 38317 "New Wave (of Immaterialism)"
http://www.n0name.de/38317/newave.
[2] "Fluidum das; aus lat. fludium, eigtl. 'das Flieszende' (fuer
einen hypothetischen fluechtigen Stoff, der angeblich
Eigenschaften und Wirkungen uebertragen koenne) [...]". aus:
Duden. _Das Grosse Fremdwoerterbuch_. Mannheim: 1994. Hier mit
doppeltem Bezug: Einmal zum Fluidum "Copyright", welches ein
juristisches Herrschaftsintrument ist, resultierend aus der
Absicherung buergerlichen Privateigentums. Und einmal bezogen
auf das fluechtige digitale Medium, dessen Inhalt - weil
stofflos - endlos und quasi kostenfrei reproduzierbar sei.
vade mecum = lateinisch "geh mit mir!"
[3] Programme und automatisierte Rechenprozesse sitzen auf der
geleisteten Arbeit der Programmiererinnen und Maschinenbauer
sowie auf der Leistung des Kapitals auf.
[4] The Pirate Bay etc., ...oder iTunes?
[5] Schulisch und humanistisch ins "wir" gesetzt wird die Frage
gestellt, ob Kopfarbeit nicht sowieso Lohnarbeit auf Farmen ist
- quantitativ auch in Relation zur weltweit expandierenden (?)
Handarbeit unter, wohl nicht zum geringen Teil, sklavischen
Bedingungen.
[6] Geistiges Eigentum als Oel des 21. Jahrhunderts? ("The Oil of the
21st Century"). Selbst Oel wird einmal kein bloszer Rohstoff
gewesen sein und schon gar keine Einnahmequelle, sondern nur im
Verbund mit seiner Produktion. Oder geht es um Schmiermittel der
Debatten einer (h)ausgemachten Krise des Urheberechts? Die so
nicht existiert, so dass eher von einem Upgrade der industriellen
Strategien gesprochen werden muesste.
(c) 2007 n0name