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richfilm productions office at richfilm.de
Don Sep 20 00:04:34 CEST 2007


Directors Lounge lädt ein:

a summer evening with
sheri wills
films and video

Freitag, 21. September 2007
21:00 h

Z-Bar
Bergstr. 2
10115 Berlin-Mitte

Sheri Wills' Filme sind von großer farbiger und 
musikalischer Intensität. Dabei sprechen die 
Bilder oft von der Schönheit und Fragilität des 
uns umgebenden Mikrokosmoses. Ursprünglich 
ausgehend von Photogrammen auf 16mm und Super-8 
Material und den beinahe unendlichen 
Möglichkeiten des Kopierens auf der optischen 
Bank, nutzt die Künstlerin heute auch 
Foundfootage und eigene Kamerabilder sowie die 
Möglichkeiten digitalen Videos, um regelrechte 
farbmusikalische Kompositionen zu erstellen.

Bei näherer Betrachtung werden die Filme von 
Sheri Wills zu Erinnerungsbildern, ohne jedoch 
auf bestimmte vergangene Ereignisse oder auf die 
Vergangenheit bezogen zu sein. Sie werden zu 
Passagen in einem Territorium synthetisierter 
Erinnerung. Wenn es in der Sprache Bezeichnendes 
ohne Bezeichnetes (nach Roland Barthes, 
signifié/significant) geben kann, dann könnte man 
sagen, daß Sheri Willses künstlerische Bildwelten 
Erinnerungsbilder ohne Signifikanten in der 
Vergangenheit sind. Die Formen und Farben, so 
abstrakt sie erscheinen mögen, behalten eine 
Referenz zur physischen Welt. Allein, ihre 
Schönheit und rythmische Struktur verleiht ihnen 
die Qualität von Déjà-Vues. Bergsons Konzept der 
gleichzeitigen Anwesenheit von Vergangenheit und 
Gegenwart im Jetzt kommt in den Sinn. Folgen wir 
diesem Gedanken, dann könnten Sheri Willses 
Bildfindungen auch Gedächtnisbilder 
vergegenwärtigen, die in die Zukunft verweisen. 
Ihre Filme rufen Erinnerungen von vergessenen 
Träumen, von kindlichem Staunen, vom “frühesten 
Kino des Augenreibens" (Brakhage) wach, und 
selbst die benutzten Foundfootage-Bilder sprechen 
nicht von einer bestimmten vergangenen Zeit, auch 
wenn wir vergangene Modedetails ausmachen. Auf 
diese, ihre ganz eigenen Weise hat Sheri Wills 
den Sprung vom Bewegungsbild zum Zeitbild 
(Deleuze, image-mouvement/ image-temps) 
vollzogen. Gedächtnisbilder müssen nicht von 
Vergangenem reden, Erinnerungen und 
Bildassoziationen können ebenso über die 
Gegenwart oder die Zukunft erzählen. Auf jeden 
Fall sprechen sie jedoch von einer anderen, 
besonderen Zeit.

Ihr großes Interesse an zeitgenössischer Musik 
hat die Künstlerin Sheri Wills auch zu 
kongenialen Gemeinschaftsarbeiten mit jungen, 
modernen Komponisten für ihre Filme geführt. So 
werden ihre Filme zu synästhetischen Erlebnissen 
von Farbe, Form, Rhythmus und Musik. Gezeigt 
werden 16mm Filme und digitale Videoprojektionen.

Sheri Wills kommt für diese Vorstellung aus New 
York/ USA nach Berlin. Das Filmprogramm ist Teil 
der Sommerscreenings “A Summer Evening With..." 
der Directors Lounge und wird kuratiert von Klaus 
W. Eisenlohr.


Team Directors Lounge
Klaus W. Eisenlohr

Links:
www.directorslounge.net
www.richfilm.de
www.z-bar.de
www.sheriwills.com
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