[rohrpost] 4.12. Talk über Institution und Gemeinschaft
Krystian Woznicki
kw at berlinergazette.de
Mon Dez 1 09:54:34 CET 2008
STRUKTURFIEBER
Podiumsdiskussion über Institution und Gemeinschaft mit:
Tanja Bogusz, Soziologin, Dozentin an der Humboldt Universität Berlin
Jan Engelmann, Kulturwissenschaftler,
Kulturreferent der Heinrich Böll Stiftung
Jan Rohlf, Künstler, Kurator des club transmediale
Krystian Woznicki, Gründer von berlinergazette.de
General Public, Schönhauser Allee 167c
04.12.2008 – 20 Uhr
Freier Eintritt
Globalisierung – dieser Prozess zeitigt nicht
zuletzt einen tiefgreifenden Wandel der
Gesellschaft im Innersten ihrer Strukturen. An
der Tagesordnung steht die Auflösung und
Umstrukturierung von Institutionen: vom Staat,
über die Partei bis hin zur kulturellen
Einrichtung wie dem Stadttheater. Taugen
Institutionen heute noch als soziales
Bindemittel? Welche Initiativen innerhalb
etablierter Strukturen sind vonnöten, um
Gemeinschaft auf Augenhöhe einer immer kleinteiliger werdenden Welt zu stiften?
Auch die losen Strukturen der Subkultur und so
genannten Freien Szene stecken zu Beginn des 21.
Jahrhunderts in einer Krise – sie erschöpfen sich
und verschwinden immer schneller. Die einzige
Überlebenschance scheint darin zu bestehen,
nachhaltige Strukturen aufzubauen. Stehen diese
Bemühungen in Konkurrenz zum Krisenmanagement des
Establishments oder ist eine unerhörte Zeit der
Allianzen angebrochen? Wie ist
Selbstinstitutionalisierung zu betreiben und
gleichzeitig der Forderung nach zeitgemäßer Gemeinschaftsbildung nachzukommen?
Vor diesem zugleich vielschichtigen und
provokanten Hintergrund hat die Berliner Gazette
Intellektuelle eingeladen, die sich mit dem
Strukturwandel innerhalb von Institutionen
beschäftigen oder aber aus der Freien Szene
heraus darum bemüht sind, nachhaltige Strukturen
aufzubauen. In Zeiten, da Gemeinschaft zu einem
Schlagwort rechtspopulistischer Meinungsmacher
geworden ist, nehmen sie die Herausforderung an,
einen alternativen Begriff von Gemeinschaft auf
der Basis ihrer Arbeit zu entwickeln.
Die von der Berliner Gazette konzipierte
Podiumsdiskussion „Strukturfieber“ ist nach
„Unser Berlin“, „Wir-Maschine '68“,
„Gemeinschaftspraxis“, „Weiche Macht“ und der
internationalen Kooperation „Wir, die Bilder“ die
sechste Veranstaltung im Rahmen des Berliner
Gazette-Jahresschwerpunkts „minimum – die Suche nach dem Gemeinsamen“.
Das digitale Mini-Feuilleton Berliner Gazette
fordert seit Anfang diesen Jahres
Kulturschaffende aus der ganzen Welt dazu auf,
das Gemeinsame zu definieren. Also das, was uns
verbindet, das, was uns unterscheidet und das,
was uns politisiert. Und zwar grenzübergreifend. Dies wäre das minimum.
Die bisher erschienen Beiträge finden sich hier:
http://www.berlinergazette.de/index.php?pagePos=10&keyword=minimum
Referenten:
Tanja Bogusz wurde 1970 in Hamburg geboren.
Studium der Germanistik, französischen
Philologie, Journalismus und Soziologie in
Hamburg, Paris und Berlin. 2004 Magister Artium
im Hauptfach Französisch. Promotion am
Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften/
Soziologie an der Freien Universität Berlin:
„Anomie und Erfolg. Die Berliner Volksbühne am
Rosa-Luxemburg-Platz“. 2007-2008
Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für
allgemeine und theoretische Soziologie (Hartmut
Rosa) der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Seit Mai 2008 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am
Institut für Europäische Ethnologie der
Humboldt-Universität zu Berlin. Nebentätigkeiten
am Theater und als freie Autorin. Letzte
Publikation: „Institution und Utopie.
Ost-West-Transformationen an der Berliner Volksbühne“ (transcript, 2007).
URL: http://www2.hu-berlin.de/ethno
Jan Engelmann wurde 1970 geboren. Heute lebt und
arbeitet er in Berlin als Programmreferent und
Redakteur. Er studierte Politikwissenschaft,
Germanistik und Romanistik und lebte in den
1990er Jahren als Lektor und Journalist in Köln,
um die Jahrhundertwende siedelte er nach Berlin
um. Derzeit ist er Kulturreferent der
Heinrich-Böll Stiftung und Redakteur des
Halbjahresmagazins Polar. Publikationen: „Die
kleinen Unterschiede. Der Cultural
Studies-Reader“ (Campus, 1999), „Kursbuch Arbeit“
(zusammen mit Michael Wiedemeyer) Deutsche Verlags-Anstalt DVA (2000).
URL: http://polar-zeitschrift.de
URL: http://www.boell.de
Jan Rohlf wurde 1975 in Tübingen geboren. Heute
lebt und arbeitet er in Berlin als Künstler und
Kurator. Studium der Experimentellen
Mediengestaltung an der Universität der Künste
Berlin. Gründer des seit 1999 jährlich
stattfindenden club transmediale - Festival for
Adventurous Music and Related Visual Arts (CTM).
2005 Gründung von DISK - Initiative Bild & Ton
e.V. zur Förderung experimenteller Musik und
bildender Kunst im Musikkontext. 2004 Gründung
des Atelierhauses Inn.to in Berlin Prenzlauer
Berg sowie des angeschlossenen Projektraumes
General Public (generalpublic.de). Als Künstler
arbeitet er zu den Schnittstellen von
Naturwissenschaften und Popkultur; seine
Skulpture, Zeichnungen und Installationen sind
seit 1999 in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.
URL: http://www.clubtransmediale.de
Moderator:
Krystian Woznicki wurde 1972 in Glatz, Schlesien,
geboren und lebt heute in Berlin. Der
Kulturkritiker arbeitete in den 1990ern als
Kolumnist der Japan Times und als Korrespondent
der Spex in Tokio. In den letzten Jahren hat er
einige Sammelbände (mit-)herausgegeben und ist
heute Chefredakteur der Berliner Gazette
(berlinergazette.de). März diesen Jahres ist im
Kadmos Verlag seine Debüt-Publikation als Autor
erschienen: „Abschalten. Paradiesproduktion,
Massentourismus und Globalisierung“. Als
Initiator von Kulturprojekten (Filmprogramme,
Ausstellungen, Symposien) arbeitete er u.a. in Japan, Mexiko und Belgien.
URL: http://www.berlinergazette.de
Kuratorium:
Die Berliner Gazette (berlinergazette.de) wurde
im Jahre 1999 als digitales Mini-Feuilleton ins
Leben gerufen und wird von einem gemeinnützigen
Verein getragen, deren Mitglieder die Macher des
Mediums sind. „Interaktivität“, „Partizipation“,
„Netzwerk“ und „Gemeinschaft“ („Community“)
zählen zu den zentralen Leitgedanken dieses
publizistischen Projekts. 2008 befragt die
Berliner Gazette über 50 Intellektuelle aus der
ganzen Welt zu der Suche nach dem „Gemeinsamen“.
Protokolle dieser Interviews erscheinen in der
Berliner Gazette unter dem Stichwort „minimum“.
Die Veranstaltungen, die diesen Schwerpunkt
begleiten, bringen Interview-Partner aus
unterschiedlichen Arbeitsgebieten und Ländern an einen Tisch.
URL: http://www.berlinergazette.de
Veranstaltungsort:
General Public ist ein unabhängiger Projektraum,
der von einer Gruppe in Berlin lebender
Kulturschaffender (Künstler, Kuratoren, etc.)
betrieben wird. General Public wurde im Jahre
2005 gegründet und hat seitdem eine Vielzahl von
Ausstellungen, Künstlerpräsentationen,
Diskussionen, Filmvorführungen und Performances
organisiert. Das eigenständige Programm wird um
Kooperationen und Projekte externer Partner
ergänzt. Das primäre Anliegen von General Public
besteht darin eine kollaborative, prozessuale und
informale Plattform her- und bereitzustellen, um
in diesem Rahmen offenes Denken, kulturellen
Austausch, Raumexperimente sowie
transdisziplinäre Reflexionen über die
zeitgenössische Kultur und Kunst zu fördern.
URL: http://www.generalpublic.de
Kooperationspartner:
DiG Design, IQ Consult, Kulturserver, Multitask,
transcript Verlag, Campus Verlag
Pressekontakt:
° Lena Posingies ° Berliner Gazette e.V. °
Schönhauser Allee 141a ° 10437 Berlin
° 030 – 397 444 96 ° lp at berlinergazette.de ° www.berlinergazette.de