[rohrpost] Eröffnung: Kathrin Günter 1.August 2008 18h - Star Shots 2
katier
katie at fotokatie.com
Mon Jul 28 14:30:55 CEST 2008
Einladung zur Eröffnung:
Kathrin Günter - Freitag, 1.August 2008 - 18.00 Uhr - Star Shots 2 -
Neue Fotoarbeiten
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Bebachten wir oder werden wir beobachtet? So oder so, wir haben unseren
Auftrag und wir hüten uns genaueres zu sagen. Sicher, wir beobachten,
aber wer weiß, vielleicht gehört es zu unserem Auftrag uns beobachten zu
lassen. Man könnte ja herausfinden wollen wie wir das anstellen, was wir
zum Zwecke des Beobachtens tun - wie wir uns dabei verhalten. Und gewiß
ist es interessant zu erfahren, welches Schauspiel wir bieten indem wir
uns in den Rollen des Beobachteten bewegen. Die gleichgültigen Mienen
derer, die genau wissen, daß sie mit gleichgültigen Mienen
Gleichgültigkeit nur vortäuschen. Um vielleicht zu verbergen, daß
Gleichgültigkeit der Ausdruck höchster Konzentration sein kann. In jedem
Falle beobachten wir ja möglicher Weise um herauszufinden, wie die, die
wir beobachten ihrem Auftrag nachkommen sich beobachten zu lassen.
R.I.P. Star shots ( 2000 - 2007 )
Der Titel, der ursprünglich aus einer der aktuellen Schlagzeilen eines
bekannten Gossip Blogs http://www.thehollywoodgossip.com entstammt, und
im original: R.I.P: Britney Spears Career (1999 – 2007) lautet, möchte
nicht nur unbarmherzig das Ende einer Karriere des liebevoll
bezeichneten "trainwrecks" der amerikanischen Sängerin ankündigen bzw.
heraufbeschwören – sondern beschreibt gleichzeitig eine sieben jährige
Ära der wohl leckersten und unerschöpflichsten Futternäpfe vieler Gossip
Magazine. Welche folglich vorallem - im Zuge der Star shots 2000 und
Star shots 2007, als eine der Haupt Inspirationsquellen zahlreicher
Vor,- und Zielbilder diente.
Waren es in den Star shots 2000 stereotypische Situationen, alltägliche
Szenen, die jeder kennt und sofort als Paparazzi Bilder entlarvt dank
ihrer Unschärfe, durch ihre Distanz, die dadurch entstehendene
Grobkörnigkeit und das zarte, unverkennbare Grün der Heckenschüsse, sind
Star shots 2 direkt am sogenannten Beobachtungsopfer dran. Der
Beobachter macht dabei keinen Hehl mehr aus sich, er ist präsent,
allgegenwärtig und verfolgt sein Ziel ungeniert und vor allem bei der
jüngeren Generation auch mehr als geduldet - um nicht zu sagen
eingeladen - auf Schritt und Tritt.
Star shots 2 ist der Sprung in der Maske, die, nach stets makelosem
Schein, dem berstenden Druck der ständigen Beobachtung und Belagerung
nachgibt und endlich zerschellt, um das preiszugeben, was unter dem
geheuchelten Deckmantel der Tragödie bzw. des Skandals von der
Öffentlichkeit ohnehin tagtäglich aufs Neue sehnlichst erwartetet wird:
Die blanke Blösse in all ihren schaurig schillernden Facetten. Ob aus
Trotz oder aus purer Indifferenz, unbeabsichtigt oder aber unter
völliger berechnender Geistegegenwärtigkeit, das sei dahingestellt. Die
Maske zerbricht, das Spiel bleibt das alte: Das Spiel des Beobachters
und des Beobachtungsopfers, sehen und gesehen werden, beobachten und
beobachtet werden, egal in welchem Zustand.
Star shots 2 widmet sich den verschiedenen Folgen und somit
Ausuferungen, einer penetranten, sich gegenseitig fütternden
Aufmerksamkeit. Diese Aufmerksamkeit, die ihrerseits, neben der allzu
offensichtlichen skandalösen Blösse (Unterhöschen oder auch mal keine)
aber auch ins Gegenteil abdriften kann, nämlich in die komplette
Kontrolle, von Körperhaltung über Mundöffnung bishin zur Haardrapour,
welche - tausendmal vorm Spiegel geübt und einstudiert, bis es ein für
allemal sitzt und nichts mehr schiefgehen kann -, schliesslich unbesorgt
nach aussen als Abbild von Perfektion und Makellosigkeit vermittelt
werden darf. Auch dies ist ein Sprung in der Maske, ein Sprung durch
welchen diese letztendlich zur Fratze mutiert. Eine Maske die scheinbar,
ohne es zu wissen oder zu bemerken, in eine Fratze entgleist. So starr
ist die Konzentration auf die eigene Performance, auf den perfekten
Auftritt in der Öffentlichkeit. So starr ist der Zwang ein ganz
bestimmtes Bild von sich vermitteln zu wollen, dass die Maske dem
wachsenden Druck nicht mehr standhalten kann und ihrerseits zerschellt.
Wenn auch etwas leiser.
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Kathrin Günter - Freitag, 1.August 2008 - 18 Uhr - Star Shots 2
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