[rohrpost] Ausstellungseroeffnung: Schlittschuhlaufen auf Canal Grande, 31. Mai 2008, 15 Uhr

Leonhardi Kulturprojekte info at leonhardikulturprojekte.org
Die Mai 20 22:34:45 CEST 2008


HERZLICHE EINLADUNG ZU DEN VERANSTALTUNGEN VON LEONHARDI KULTURPROJEKTE


AUSSTELLUNG:  SCHLITTSCHUHLAUFEN AUF CANAL GRANDE

EROEFFNUNG / OPENING:  31. MAI 2008, ab 15 Uhr, 3 pm

KÜNSTLER/INNEN:  Carolin Bühler, Murray Gaylard, Elisabeth Hatscher, Britta
Kamptner, Xue Liu, Silja Nordhoff, Sarah Schoderer, Rene Schohe, Jessica
Sehrt, Cristina Szilly und Prof'in Christa Näher
(Staedelschule, Frankfurt am Main)

ORT: Ausstellungsraum Burghof, Burgraefenroederstr. 2, 61184 Groß-Karben

PRESSE:  Do., 29. Mai 2008 16-18 Uhr

DAUER: Ausstellungsdauer/exhibition dates: 1.Juni - 13. Juli 2008

Öffnungszeiten/opening hours: Mi, Sa, So.: 14 - 18 Uhr, u.n.V.

Wir freuen uns auf ihren Besuch!/We are looking forward to seeing you!

INFOS: www.leonhardikulturprojekte.org


Pressetext:
Klischees versperren den Blick auf Venedig. Etwas Wahres an Venedig zu
entdecken ist kaum möglich. Auffällig bleibt die unendliche Pflege und Mühe
der Venezianer ein Bild Venedigs aufrechtzuerhalten, das elegant und schön
ist und sich nicht zu einem Touristenmoloch umrüsten lässt. Ein üblicher
Zugang zu Venedig scheint versperrt.

Wir haben uns gefragt welche Beziehungen in einer Altstadt entstehen,
zwischen jenen 60.000 Einwohnern, 10.000 Studenten, 15.000 Einwohnern mit
Zweitwohnsitz in Venedig und denjenigen, die auf der Durchreise sind oder
sich nur für kurze Zeit in Venedig aufhalten? Jährlich besuchen 14 Millionen
Touristen Venedig. Wie wird Venedig trotzdem zu einem Erlebnis? Ist es nicht
doch lebendig? Venedigs Bedeutung könnte vielleicht darin liegen, dass es
erscheint wie eine eigene Idee, die es in sich trägt. Dass Venedig zudem
eine Allegorie ist, erschwert die Annäherung, denn auf Venedig trifft
Schlegels Aussage, "alle Schönheit ist Allegorie", noch zu. Durch die
Schönheit bezog sich die Allegorie in der Romantik auf das Unaussprechliche,
als sich die ästhetische Autonomie noch in der Einheit von Bild und Sinn
rechtfertigte, die sie in der Allegorie zu deuten versuchte.

"Venedig, sagt man, habe die Form eines Fisches. Und wie ein Meerestier
bewegt es sich auch in der Lagune, sinkt unter die Wasseroberfläche, aber
taucht zum Luftholen wieder auf, neugierig und gespannt betrachtet es die
Touristen, die, bewaffnet mit Masken und Fotokameras, durch die Stadt
vorrücken, immer bereit, sich wie ein Einsiedlerkrebs in sein Haus
zurückzuziehen." (Paola Cantu, 2008:1)

Mit der Ausstellung SCHLITTSCHUHLAUFEN AUF CANAL GRANDE bearbeiten
Kunststudent/innen aus der Klasse von Prof'in Christa Näher (Städelschule
Frankfurt am Main), die zusammen im Dezember 2007 nach Venedig gereist sind,
das Thema Venedig. Dies ist ein Wagnis: Die teilnehmenden Künstler/innen
begeben sich buchstäblich aufs Glatteis. Es droht ein Abrutschen in die
romantische Verklärung, dieses grossen Fischs "Venedig", der durch die
Finger gleitet, wenn man ihn zu fassen versucht.

Wird die künstlerische Spurensuche in Venedig zu mehr als einer Spur? Zieht
diese sich dann durch die Ausstellung wie Gefrorenes, das entweder schmilzt
oder in unendlichen Fahrrinnen Venedig zerritzt? Eine Ausstellung dazu kann
eine Pluralität von Sichtweisen, die nicht konform sind, die sich gegen das
Klischee zur Wehr setzen, darstellen.