[rohrpost] Zero Comments auf Deutsch erschienen
geert lovink
geert at desk.nl
Sam Sep 13 14:06:26 CEST 2008
Liebe Rohrpostler,
also hier die gute Nachricht das die Deutsche Uebersetzung meines
Buches Zero Comments gerade erschienen ist. Eine Danksagung an
Andreas Kallfelz und sein Team, der die Uebersetzung gemacht hat. Und
auch an den Lektor bei Transcript Verlag. Es liest super gut.
Das Buch ist eine integrale Uebersetzung von dem was in damals
(2005-2006) an den Wissenschafskolleg in Berlin fertiggeschrieben
habe. Die Englische Originalausgabe erschien vor einen Jahr bei
Routledge New York.
Ihr koennt ein Rezensionsexemplar bestellen bei live at transcript-
verlag.de. Bitte erwaehne fuer welches Medium die Besprechung ist.
Mehr Info ueber das Buch hier: http://www.transcript-verlag.de/ts804/
ts804.php
Gruss, Geert
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Zusammenfassung
In Zero Comments bringt Geert Lovink veraltete Konzepte auf den
aktuellen Stand und hinterfragt den jüngsten Web 2.0-Hype um Blogs,
Wikis und Netzgemeinschaften. Dieser dritte Band seiner kritischen
Studien der Internetkultur verfolgt die Entwicklung einer
›allgemeinen Theorie des Bloggens‹. Im Gegensatz zu den meisten
Publikationen zielt Lovink dabei nicht auf das Verhältnis zwischen
Bloggern und Mainstream-Nachrichtenmedien. Anstatt den »Bürger-
Journalismus« zu feiern, untersucht er den ›nihilistischen Impuls‹
der Blogs, etablierte Bedeutungsstrukturen auszuhöhlen. Blogs
arbeiten am Zerfall der Massenmedien des 20. Jhdt.‹s und genießen
stolz ihr Insidertum, in dem Verlinken, Indexieren und Rankings zum
Hauptantrieb geworden sind. Das Buch behandelt auch die stille
Globalisierung des Internets, in der im Gegensatz zum Westen nun
Länder wie Indien, China und Brasilien zu einflussreichen Akteuren
werden. Doch es ist nicht nur der neueste Trend, auf den Internet-
Enthusiasten blicken sollten. Zero Comments aktualisiert auch ältere
Modelle wie das der globalen Internet-Zeit und der taktischen Medien,
und beschäftigt sich mit der Krise der Medienkunst und dem
schwierigen Verhältnis zwischen Architektur und Netz. Den Abschluss
bilden spekulative Überlegungen zu Konzepten der Organisierten
Netzwerke, der freien Kooperation und der Verteilten Ästhetik.
Biographie
Geert Lovink (NL/AUS) ist Medientheoretiker und -aktivist,
Internetkritiker und Autor, seine letzten Publikationen waren Dark
Fiber (2002), Uncanny Networks (2002) und My First Recession (2003).
Er war beteiligt an verschiedenen Medienprojekten in Osteuropa und
Indien, ist Mitglied der Agentur Bilwet, dem niederländischen
Autorenkollektiv von u.a. Bewegungslehre und Medienarchiv,
Mitbegründer einer Reihe von Internetprojekten wie Digitale Stadt,
Nettime, Fibreculture und Incommunicado sowie Ko-Organisator des
Festivals für taktische Medien »Next Five Minutes«. Jüngere von ihm
mitinitiierte Konferenzen befassten sich mit der Geschichte des Web-
Designs, der Kritik von »ICT for Development«, öffentlichen
Bildschirmen, Netz-Porno und Creative Industries. Seit 2004 ist er
Direktor des Institute for Network Culture am Amsterdamer
Polytechnikum (HvA) und Associate Professor im Fachgebiet Medien &
Kultur der Universität Amsterdam. 2005-2006 war er Fellow am Berliner
Wissenschaftskolleg, wo er auch Zero Comments fertigstellte.