[rohrpost] Bislang größte Matsumoto Toshio Retrospektive in Oberhausen

Pressebüro Kurzfilmtage niewalda at kurzfilmtage.de
Die Apr 7 13:06:11 CEST 2009


55. Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, 30. April _ 5. Mai 2009

Pressemeldung
 
Matsumoto Toshio in der bislang umfangreichsten Retrospektive außerhalb Japans
 
Matsumoto Toshio, geboren 1932, ist als Theoretiker wie Regisseur eine Schlüsselfigur des japanischen Dokumentar-, Spiel- und Avantgardefilms. Seit seinem Debüt 1955 realisierte er über 50 Werke verschiedenster Längen wie Formate: Sein Schaffen reicht von politisch-poetischen Essays wie Ishi no uta (Song of Stones, 1963) über spektakuläre Beispiele für Expanded Cinema wie seine Multiscreen-Arbeit Tsuburekatta migime no tame ni (For My Crushed Right Eye, 1968) und strukturalistische Exerzitien wie Âtman (1975) bis hin zu Höhepunkten der Videokunst wie Trauma (1989). Die Kurzfilmtage präsentieren in drei Programmen die bislang umfangreichste Retrospektive seines Gesamtwerks außerhalb Japans, Matsumoto Toshio wird seine Arbeiten in Oberhausen persönlich vorstellen.
 
Matsumotos Einfluss auf alle Strata der japanischen Filmkultur und darüber hinaus von den 50er Jahren bis in die 80er hinein ähnelt - wenn auch vage - dem von Jonas Mekas oder Jean-Luc Godard in den westlichen Kulturkreisen, mit einem fundamentalen Unterschied: Matsumotos Ideen waren für sämtliche Produktionskulturen des japanischen Kinos gleich wichtig, also für einen Genrefilm-Regisseur in einem der großen Studios potentiell genauso bedeutend wie für einen unabhängig von allen offiziellen Finanzierungs- und Distributionsstrukturen vor sich hin werkelnden Experimentalfilmemacher. Matsumotos Einfluss reicht weit über die Grenzen Japans hinaus: Sein berühmtester Film, der Langfilm Bara no Souretsu (A Funeral Parade of Roses, 1969), gilt als direkter Einfluss auf Stanley Kubricks Clockwork Orange.
 
Die Oberhausener Retrospektive umfasst drei Programme seiner kurzen Arbeiten, in diesem Umfang noch nie außerhalb Japans zu sehen waren. Unter anderem laufen Raritäten wie Matsumotos Co-Regiedebüt Ginrin (Bicycle of Dreams, 1955), der jahrzehntelang als verschollen galt und an dessen Sountrack mit Takemitsu Tôru einer der bedeutendsten Vertreter der modernen Musik Japans mitarbeitete, oder die einzige bekannte Kopie von Shiroi nagai sen no kiroku (Long White Line of Record, 1960). Darüber hinaus zeigen die Kurzfilmtage Tsuburekakatta migime no tame ni (For My Crushed Right Eye, 1968) als Dreifachprojektion im Originalformat 16 mm.
 
 
Programm 1, Freitag, 1. Mai, 17 Uhr
 
Nishijin (Weavers of Nishijin, 1961) 26 min
Yuragi : Sway (1985) 8 min
Ecstasis : Kôkotsu (1969) 8 min
Metastasis : Shinchintaisha (1971) 8 min
Mona Lisa (1973) 3 min
Andy Warhol: Fukubukusei (Andy Warhol: Re-Reproduction, 1974) 23 min
Connection (1981) 10 min
Relation : Kankei (1982) 10 min
Shift : Dansô (1982, 9 min
Engram : Kioku kizuato (1987) 13 min
 
 
Programm 2, Samstag, 2. Mai, 17 Uhr
 
Ginrin (Bicycle of Dreams, 1955) 12 min
Shiroi nagai sen no kiroku (Long White Line of Record, 1960) 13 min
Haru wo yobu kora (Children Calling Spring, 1959) 20 min
Hahatachi (Mothers, 1967) 40 min
AMPO jôyaku (US-Japan-Security Treaty, 1959) 18 min
Tsuburekakatta migime no tame ni (For My Crushed Right Eye, 1968) 13 min
 
 
Programm 3, Montag, 4. Mai, 12.30 Uhr
 
Ishi no uta (Song of Stones, 1963) 25 min
Âtman (1975) 11 min
Shiki soku ze kû (Everything Visible Is Empty, 1975) 8 min
Phantom : Genmô (1975) 10 min
Ki _ Breathing (1980) 30 min
 
 
Oberhausen, 7. April 2009
 
Pressekontakt:
Sabine Niewalda, Fon +49 (0)208 825-3073, niewalda at kurzfilmtage.de

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