[rohrpost] CTM_10 - Praktikantinnengesuch "Koordination"

Michael Gumnor michael at gumnor.de
Die Aug 11 18:05:05 CEST 2009


Wo soll der gesellschaftspolitische Diskurs denn enden?

simberg at zedat.fu-berlin.de schrieb:

>Ich will sicherlich niemanden unterstellen, dass er auf Kosten von
>Praktis hier großen Reibach macht.. Natürlich ist es eine elende
>Diskussion, aber es ist letztlich eben auch eine RICHTIGE Diskussion,
>die aber immer wieder mit dem Argument "wir können eben nicht anders"
>oder "dann eben keine Praktikumsplätze" mit der Keule geführt wird.
>
>Ich meine, klar, dass in diesem Bereich des Kulturbetriebs nicht die
>dicke Kohle steckt und tlw. auch sehr viel ehrenamtlich oder zu
>Hungerlöhnen gearbeitet wird. Dennoch finde ich solche Angebote
>Arbeitsverachtend. Wenigstens zum notdürftigen Überleben sollte es
>doch reichen - zumindest wenn es nicht mal um ein oder zwei evtl.
>überbrückbare Monate geht, sondern um ein halbes Jahr! Versteh mich
>bitte nicht falsch. Ich bin niemand der sagt, jedes praktikum soll mit
>700€ vergütet werden. Aber: Es sollte so vergütet werden, dass man
>davon zumindest mit ach und krach überleben kann. Und das ist mit 100€
>im Monat einfach nicht drin. Da lässt die soziale Verantwortung
>grüßen.
>
>Reinschnuppern, Leute kennenlernen, Fehler machen etc. ist ja auch
>ganz wunderbar und auch der Zweck eines Praktikums. Aber: Letztlich
>läuft es so darauf hinaus, dass im Kulturbereich nur vorankommen kann,
>wer es sich leisten kann oder eben Sponsoren hat.. Ein Praktikum führt
>ja zum nächsten, von Kontakt zu Kontakt..  Typischer Fall von
>struktureller Benachteiligung.. und dagegen möchte ich schon Stellung
>beziehen. Ich glaube auch nicht, dass die Lösung hier im politischen
>Bereich liegt bzw. es einer Regulierung bedarf. Vielmehr ist eine
>Struktur letztlich eben auch durch das Handeln der Individuen
>innerhalb dieser Struktur geprägt.
>
>Nun, genug gejammert, zurück zur (bezahlten) Arbeit!
>
>VG
>_sim
>
>  
>