[rohrpost] Amerika, das ist jemand anders: Lyrik aus den USA beim
poesiefestival berlin
Boris Nitzsche
Nitzsche at literaturwerkstatt.org
Mit Mai 13 16:16:07 CEST 2009
Saul Williams
Amerika, das ist jemand anders: Lyrik aus den USA beim poesiefestival berlin
Das poesiefestival berlin widmet sich am 4.7.2009 der Poesie verschiedener US-amerikanischen Bevölkerungsgruppen.
In den USA brodelt es. Die Finanzkrise hat das Land erschüttert, mit der Wahl von Obama zum ersten schwarzen Präsidenten schlägt die Politik einen neuen Ton an. Die verschiedenen Bevölkerungsgruppen der USA drängen immer weiter ins Blickfeld. Selbstbewusst besinnen sie sich auf ihre eigenen kulturellen Wurzeln, eine Entwicklung, die sich besonders auch in der Poesie abzeichnet. Den 4.7.2009, der Nationalfeiertag der Vereinigten Staaten, hat das poesiefestival berlin zum Independence-Day der Dichtkunst erklärt und stellt die wichtigsten Vertreter der Dichtung des weißen, schwarzen, asiatischen, hispanischen und indigenen Amerikas vor. Mit dabei sind u. a. die Pulitzer-Preisträgerin Rita Dove, der Spoken Word-Poet Saul Williams und Rosmarie Waldrop, eine deutsche Immigrantin.
Rosmarie Waldrop emigrierte in den fünfziger Jahren von Deutschland in die USA. In ihrem Werk verknüpft sie ihr Leben mit einem Indianerstamm auf Rhode Island. Ebenso wie die Traditionen des Narragansetts-Stammes verändert sich ihre kulturelle Identität langsam. Einen umgekehrten Weg ging Christian Hawkey: Er pendelt zwischen Berlin und New York.
Die USA sind ein kultureller Flickenteppich, der nur auf den ersten Blick eine Einheit ist. Unterschiedliche Bevölkerungsgruppen entwickelten ihre eigenen künstlerischen Ausdrucksformen, beeinflussten sich gegenseitig, ohne jedoch ihre Eigenständigkeit zu verlieren. Die preisgekrönten Lyriker Sherwin Bitsui, Rita Dove, Claudia Keelan und John Yau zeichnen in "A Poetic Landscape" ihre jeweils eigene poetische Landkarte der USA, aus dem Blickwinkel der verschiedenen Ethnien.
Mit performativer Wucht und beschwörender Stimme lehnt sich der Musiker, Spoken Word-Poet und Schauspieler Saul Williams gegen gesellschaftliche Missstände auf. Mit "Not in My Name" komponierte er die Hymne des Widerstandes gegen den Irakkrieg, in seinen Performances verbreitet er eine kompromisslose politische Botschaft. Ebenso wie Edwin Torres setzt er dabei nicht nur die Sprache ein: "My goal has never truly been to become an amazing poet, rather I have worked at becoming more expressive, thoughtful, and harmoniously balanced, and courageous enough to live my life as a poem."
Das poesiefestival berlin wird gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds und findet statt in Kooperation mit der Akademie der Künste.
Sa, 4.7.2009, 18.30 Uhr
Weltenwechsel - Poetische Wanderung zwischen Deutschland und den USA
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10 10557 Berlin
Mit Elke Erb, Christian Hawkey, Rosmarie Waldrop
Sa, 4.7.2009, 20.00 Uhr
A Poetic Landscape
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
Sherwin Bitsui, Rita Dove, Claudia Keelan, John Yau
Sa, 4.7.2009, 22.00 Uhr
Beat'n'Word: Saul Williams und Edwin Torres
Akademie der Künste, Hanseatenweg 10
Boris Nitzsche
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poesiefestival berlin 27.6.-5.7.2009
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