[rohrpost] RADIO GESCHICHTE: DT64 / Auftakt am 16.09. im
Zeughauskino
moritz von rappard
rappard at blinx.de
Son Sep 13 23:13:31 CEST 2009
RADIO GESCHICHTE: DT64
DDR JUGENDRADIO 1966 - 1993
Mittwoch 16.09.09
20.00 Uhr
SONDERSTUDIO DT64: ERÖFFNUNG DES DEUTSCHLANDTREFFENS IM WALTER-
ULBRICHT-STADION
Sendung vom 16.05.1964
Auf dem VII. Parlament der FDJ im September 1963 erschien ein
Jugendkommuniqué, das sich an die Jugend als Hausherr von morgen
richtete: „Niemandem fällt es ein, der Jugend vorzuschreiben, sie
solle ihre Gefühle und Stimmungen beim Tanz nur im Walzer- oder Tango-
Rhythmus ausdrücken. Welchen Takt die Jugend wählt, ist ihr
überlassen. Hauptsache, sie bleibt taktvoll.“ Rund ein halbes Jahr
später sendet der DDR-Rundfunk Pfingsten 1964 ein Sonderprogramm zu
dem von der FDJ organisierten „Deutschlandtreffen der Jugend“. Gemäß
der Presseerklärung geht es darum, „die Teilnehmer des
Deutschlandtreffens umfassend zu informieren, zu organisieren und zu
mobilisieren.“ Um diese Herausforderung zu bewältigen, „sind 6
Schnellreportagewagen, eine fahrbare UKW-Station auf der Spree, der
Pavillon am Alexanderplatz, 20 Sprechstellen für Original-Konferenz-
Sendungen in Berlin und 7 Originalsprechstellen in der DDR installiert
und ausgebaut worden. Zusätzlich existiert ein Reporterteam, um an den
entferntesten Punkten des Deutschlandtreffens Reportagen und Gespräche
aufnehmen zu können.“ DT64 begab sich dorthin, wo die Jugend war, traf
ihren Ton und spielte ihre Musik. Aufgrund der begeisterten Reaktionen
war DT64 nur sechs Wochen später fester Bestandteil im
Nachmittagsprogramm des Berliner Rundfunks.
DIALOG MIT SIEGMAR KRAUSE UND HEINER HELLER
Im Anschluss begegnen sich SIEGMAR KRAUSE und HEINER HELLER in einem
Dialog über die Frage, wie man ein Radio für die Jugend macht.
SIEGMAR KRAUSE wurde 1959 mit der Leitung der Jugendredaktion des
Berliner Rundfunks betraut und so zum Mitorganisator des Sonderstudios
Deutschlandtreffen 1964. Bis 1966 war er der Leiter des
Gründungskollektivs, das DT64 als ständiges Programm mit großem Erfolg
im Gesamtprogramm des DDR-Rundfunks installierte.
HEINER HELLER war unmittelbar nach der Wende als Reporter für das
hessische Privatradio FFH in Thüringen unterwegs, arbeitete von 2006
bis 2009 als Wortchef des WDR Jugendprogramms 1live und ist seit Juli
in der multimedialen Programmdirektion des RBB für den Bereich „Neue
Zeiten“ verantwortlich.
RADIO GESCHICHTE: DT64
20 Jahre nach dem Mauerfall bietet eine vierzehnteilige, von Moritz
von Rappard und Dunja Funke kuratierte Reihe Gelegenheit zur
ausführlichen Auseinandersetzung mit dem Jugendprogramm des Rundfunks
der DDR. Ehemalige Redakteure stellen Sendungen vor, an denen sie
damals beteiligt waren. Sie treffen im Dialog auf Gesprächspartner aus
dem Westen. Das Spektrum reicht von Verantwortlichen aus Kultur oder
Politik bis zu Journalisten und Radiomachern, denen es in ihrer Arbeit
um die Entwicklung eines engagierten Jugendprogramms ging oder geht.
Somit werden nicht nur rare Zeitdokumente aus dem Deutschen
Rundfunkarchiv zugänglich gemacht, es besteht auch die Möglichkeit,
sich in einer öffentlichen Diskussion zwischen Ost und West mit der
jüngeren Mediengeschichte auseinanderzusetzen.
Unter den ehemaligen Mitarbeitern des Senders, die im Zeughauskino
erwartet werden, sind beispielsweise Marion Brasch, Lutz Schramm,
Dietmar Ringel, Tanja Braumann, Roland Schneider, sowie Siegmar
Krause, der Leiter des Gründungskollektivs. Darüber hinaus wird am
1.11. die letzte Intendanz des Rundfunks der DDR erwartet: Christoph
Singelnstein, Hannelore Steer und Jörg Hildebrandt. Als
Gesprächspartner aus dem ehemaligen Westen haben sich unter anderem
Friedrich Küppersbusch, Olaf Leitner, Klaus Walter, Marco Seiffert und
der ehemalige RIAS-Intendant Helmut Drück angekündigt.
www.radio-geschichte-dt64.de
Veranstaltungsort
Zeughauskino
Deutsches Historisches Museum
Unter den Linden 2
Eingang Spreeseite
10117 Berlin
Kartentelefon 030. 20 30 47 70