[rohrpost] Wikileaks - Kommt die Demokratisierung der Information?, 28. Februar 2011

Martin Wassermair wassermair at t0.or.at
Die Feb 22 07:39:59 CET 2011


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-- VERANSTALTUNGSANKÜNDIGUNG

-- World-Information Institute
-- Institut für Neue Kulturtechnologien/t0


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-- Wikileaks - Kommt die Demokratisierung der Information?

-- Eine Diskussion im Rahmen von "Der Standard-Montagsgespräch"

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-- Montag, 28. Februar 2011, 19.30 Uhr
-- Haus der Musik, Seilerstätte 30, 1010 Wien

-- http://world-information.org/wii


Es diskutieren:

Daniel Domscheit-Berg (Ex-Wikileaks Sprecher, Openleaks)
Constanze Kurz (Chaos Computer Club Berlin)
Peter Pilz (Nationalratsabgeordneter Die Grünen)
Konrad Becker (World-Information Institute)

Moderation: Alexandra Föderl-Schmid (Chefredakteurin Der Standard)


Mit Wikileaks haben die zentralen politischen Themen der digitalen 
Kommunikationsrevolution der letzten 30 Jahre - etwa das Recht auf 
Zugang zu Information als Kern einer demokratischen Gesellschaft - das 
Zentrum der etablierten Politik erreicht. Wikileaks, bei allem Interesse 
an den Besonderheiten und individuellen Akteuren, ist deshalb keine 
isolierte Ausnahme, sondern nur der radikalste Akteur eines historischen 
Prozesses.

Wie verschieben sich die Grenzen zwischen Geheimhaltung und Transparenz 
bei Regierungen und großen Konzernen? Wie kann mit immer größeren 
Datenmengen umgegangen werden? Wie soll öffentliche Kontrolle in Zukunft 
aussehen? In diesem Kontext müssen die rechtlichen Rahmenbedingungen des 
Zugangs zu Regierungsinformationen neu diskutiert werden. In Österreich 
fehlt ja immer noch ein "Freedom of Information Act", obwohl die 
Überwindung der Verwaltung von Daten nach Gutsherrnart dringend 
erforderlich wäre. Die momentan praktizierte Art der Geheimhaltung 
entstammt einer Tradition der politischen Theologie zur Legitimierung 
von Souveränität und ist in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle 
demokratieschädigend.

Ebenfalls von zentraler Wichtigkeit ist die demokratische Nutzbarmachung 
öffentlicher Information. Vieles von dem, was nominell frei verfügbare 
Daten wären, ist de facto für die meisten Bürger nicht interpretierbar. 
Das Zugänglichmachen von Information bedeutet nicht nur das 
Zur-Verfügung-Stellen von Zahlenreihen, sondern auch den Zugang zu 
Visualisierungen und Analysen, um dieses Wissen lesbar zu machen. Das 
Thema umfasst auch den Informantenschutz und die Pressefreiheit, sowohl 
rechtlich als auch ökonomisch. Dass es gerade um diese Dinge nicht 
besonders gut bestellt ist, öffnet ja erst Raum für Akteure wie Wikileaks.

Die Diskussion will Modelle der Offenlegung von Informationen sowohl 
"von unten" als auch "von oben", d.h. als Bestandteil politischer Arbeit 
und eines informationspolitischen Parlamentarismus erörtern. Zur Frage 
steht aber auch der Prozess einer Rekonstituierung politischer 
Informationslandschaften. Wie müssen die Informationspflicht und der 
Informationsschutz in politischen Gemeinwesen neu verankert werden? Was 
bedeutet Open Data Government? Und wie kann Bürgerbeteiligung in 
demokratischen Informationsgesellschaften aussehen, die über die 
zersplitterter Interessengruppen oder populistische Kampagnen 
hinausgeht? Wann ist ziviler Ungehorsam á la Wikileaks gerechtfertigt, 
ja sogar notwendig?


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-- Live-Stream

http://world-information.org/wii/wikileaks


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-- Rückfragehinweis:

World-Information Institute
Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
ZVR 121916514
Argentinierstr. 69, A-1040 Wien

Tel: +43 (1) 522 18 34

office at t0.or.at
http://t0.or.at/



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