Re: [rohrpost] Sind die Piraten eine Partei für Künstler?

Farida Heuck faridaheuck at schleuser.net
Mon Jun 11 22:13:25 CEST 2012


also ich finde es schade, dass hier auf der rohrpost liste eine 
diskussion wohl nie möglich ist...
da einige leute doch wirklich immer saudumme antworten geben auf eine 
wie ich finde berechtigte und interessante frage was man von der piraten 
partei halten kann..... ob jetzt für künstler oder nicht finde ich auch 
nicht unbedingt wichtig aber über die fragen an sich hätte ich mir schon 
qualifiziertere antworten oder beiträge gewünscht... aber anscheinend 
ist das ja der tenor auf dieser liste umso verrotzter zu antworten umso 
cooler ist es wohl....
da fühlt sich wohl herr manuel bonik besonders cool..... aber ich halte 
davon nichts.... und werde somit diese liste auch verlassen.
mit den besten grüßen,
farida


Am 11.06.12 19:45, schrieb hello | florian kuhlmann:
> gefällt mir.
> ich würds retweeten!
>
> Am 11.06.2012 um 15:56 schrieb chr:
>
>> hmm... ich hab irgendwann mal gelernt das es keine dummen fragen gibt, nur dumme antworten... aber bernd brincken, du hast mir in deiner mail gezeigt, dass man nie auslernt... es gibt scheinbar doch dumme fragen ^_*
>>
>> ...
>>
>> Am 08.06.2012 17:29, schrieb Manuel Bonik:
>>> weil ich dachte: Gut,
>>> endlich mal eine Partei für die Generation Internet, die in dieser
>>> Hinsicht nicht ganz soviel Blödsinn schwätzt wie andere Parteien,
>> es geht ja hier, /also mit hier meine ich konkret hier-deutschland/ hier im verdruss über die parteipolitik, in der absage von werten die neoliberale götzen schenkten, hier geht es ja eigentlich gar nicht darum ob die Piraten nun für eine ?generation internet?, für ?digital natives? für ?umsonstkulturelle? oder für ?Künstler? da sind, oder?
>>
>> ja warum sind sie eigentlich da?
>> die piraten?
>> und für wen?
>> also ich hab sie nicht gerufen und ich bin auch keine 8%
>> ...nicht mal 1%
>> und am allerwenigsten bin ich ein künstler.
>> und wäre ich ein künstler, wofür würde ich denn dann eine partei benötigen?
>> ein Blick in den Spiegel, diese Woche, der zeigt wieder einmal das es wohl eher anders herum ist,
>> nämlich dass Parteipolitik künstlerische prozesse benötigt,
>> die Politiker die Künstler,
>> weil ja eigentlich diese rein abstrakten ökonomischen leitkulturllen hirngespinnste,
>> weil diese Abstraktion von realem, von gesellschaftlichem Prozessgeschehen,
>> weil sie einen gesunden Realismus braucht - meiner meinung nach,
>> Realismus, dem man sich vielleicht auch nur annähern kann, indem man sich ein stück weit entfernt,
>> von dem Glauben an das master-Individuum, the one and only, the big star, dem der das sagen hat, dem der über uns steht, the great artist, hello mr president,...
>>
>> good old Rio Reiser, in einem seiner schönsten songs:
>> ich bin nicht unter dir
>> ich bin nicht über dir
>> ich bin neben dir
>>
>> wir als künstler (und jeder künstler = Mensch) wir können ja verdammt viel dazu beitragen dass Auswirkungen individuell entschiedener Aktionen, kollektiv reflektiert werden können,
>> parteipolitische Entscheidungen,
>> indem wir, Politikern denen eine politische Macht, oder besser gesagt, denen eine persönliche Machtposition weitaus wichtiger erscheint als ein sozialer Prozess, /also so ziemlich jedem von ihnen ^_*/
>> indem wir ihnen, und glücklicherweise nicht nur ihnen, einen Spiegel vorhalten.
>> Ja,
>> und wir Künstler wir sind gute Spiegel.
>> oder etwa nicht?
>>
>> In der privaten kunstwirtschaft da sind es noch weit weniger als 1%, und wir sind ja auch nicht gerade die, die herausposaunen könnten dass Machtbesessenheit etwas schlimmes sei, der wille zur macht, nein, ich finde wir künstler wir sind verdammt gute spiegel.
>> Nur leider meist nicht in dem sinne, indem man die kunst als spiegel gerne sieht.
>> der spiegel, der ist ja ein meinungsbildendes medium, und da hier die Frage nach einer Meinung zu künstlerisch-basisdemokratischen Prozessen innerhalb der von uns gewählten Parteipolitik, unserer Repräsentation sozusagen, gestellt wurde,
>>
>> /hmm... eigentlich mögen wir das doch, mögen wir doch dieses -meine-verantwortung-abgeben-, sie jemandem anderes in die Hände zu legen, nicht andauernd alles selbst entscheiden zu müssen, ist ja eh alles viel zu komplex,
>> oder wie hast du dich ausgedrückt Bernd? ist alles so kompliziiiert geworden/
>>
>> die komplexität als kontrollmechanismus die funktioniert ja auch prächtig, und daher muß sie auch aufrecht erhalten werden, denn je komplizierter die welt, desto einfacher ist sie zu formulieren,
>> ein bild aus ihr zu machen.
>>
>>
>> nun,
>> niemand hat jemals behauptet
>> /doch! eigentlich haben's viele, aber ich kann diesem gedanken nicht so recht folgen da er mir sobald ich ein wenig darüber nachdenke zu kompliziert erscheint/
>> dass Demokratie einfach ist, dass sie schnell auf einen nenner kommt, dass sie eine richtung vertritt, oder dass sie weiß wovon sie spricht,
>> oder überhaupt dass Demokratie -ist-.
>> Demokratie WIRD.
>>
>> In diesem Sinne würde ich ganz klar sagen, ja, wir künstler wir brauchen die piratenpartei, nämlich um uns künstlern einen spiegel vorzuhalten,
>> um uns vielleicht wieder ein wenig aufzuwecken und aus dieser Starhype-Traumblase heraus zu katapultieren...nur ein wenig,
>> nich zuviel...
>>
>> nun, die frage die ich mir manchmal stelle: hat denn kunst überhaupt irgendwas mit demokratie zu tun?
>> ...und, so manche antworten die ich zum beispiel /nicht nur/ im letzten jahrhundert von künstlern erfahren hab, die waren vielleicht nicht immer schlau, aber waren sie doch demokratisch,
>> /und/ sie waren offen...
>> und manchmal da öffneten sie sich so sehr, dass der künstler selbst zur antwort wurde, vielen dank herr blissett.
>>
>> hmm... letztes jahrhundert wurde ein kunstbegriff erweitert, heute wurde er zu vielen, zu tausenden und in deutschland zu über 80 Millionen,
>> und daher muß der kunstbegriff heute auch nicht mehr erweitert werden, sondern wir, die künstler, wir müssen endlich lernen damit umzugehen,
>>
>> und wenn dann ein sven regener, ein mario adorf, ein jan delay, ein campino und wie sie alle heißen, wenn sie sich dann öffentlich gegen eine
>>
>>> Zunehmend erwische ich mich aber bei dem Gedanken, dass das einfach nur
>>> eine populistische Schnorrer-Partei ist, die den Leuten ein
>>> bedingungsloses Grundeinkommen und Freibier für alle verspricht, während
>>> ihr die Interessen von Künstlern, Autoren, Musikern etc. völlig egal
>>> sind.
>> richten, dann sind das vielleicht einfach nur hilferufe / auswirkungen erweiterter kunstbegriffe die es geschafft haben deren begrifflichkeit vollends zu entsagen?
>> oder einfach nur phrasen von typen die künstlerische prozesse mit werten der privaten Kunstwirtschaft besetzen?
>> von den paar typen eben die davon profitiert haben? ...in deren sinne natürlich...
>>
>> also meiner meinung nach sollte man gar nicht so viel auf erfolgreiche menschen hören...
>> auf mich auch nich
>>
>>> Was meint ihr?
>> in meinen augen ist jegliche form von kunst ein politischer prozess, ein prozess der sozial ist, sozial im eigentlichen sinne, dem sinn den wir als gemeinschaft ihm geben -
>>
>> und daher würde ich auch ganz klar sagen dass künstler keine partei benötigen, weil sie dass,
>> was die piraten innerhalb der parteipolitik versuchen,
>> weil das die künstler gerade in der gesellschaft tun.
>>
>> die frage die dann nur noch bleibt...
>> ja, wer sind denn diese künstler eigentlich, wenn nicht wir?
>>
>>
>>
>> n schönen gruß von hier aus
>>
>> chr
>>
>> p.s. ich find zu dem thema die mailingliste ag-urheberrecht der piraten ganz interessant,  https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-urheberrecht
>>
>>
>> -- 
>> nop<http://noparts.org>
>>
>>
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