[rohrpost] Nachtrag zu Die Apokalypse des Urhebers

Kusanowsky kusanowsky at gmx.de
Mon Mai 21 13:42:39 CEST 2012


Der Grund für diese Probelmsituation ist nicht das Unvermögen von 
Menschen. Das Problem ist ein Sozialproblem, kein Humanproblem.
Die Problemsituation entsteht daraus, dass die Internetkommunikation 
keine entscheidungsrelevanten Kriterien erzeugen kann, die für eine 
Entscheidung in Sachen Urheberrecht – wie auch immer sie lauten mag – 
maßgablich relevant sein könnten. Dies gilt zwar seit der 
Industrialisierung, aber durch die Industrialisierung wurden wirksame 
Exklusionsregeln geschaffen, die der Einsicht folgten, dass zwar jeder 
mitreden, aber nicht jeder mitentscheiden darf. Das Internet zeigt nun, 
dass nicht nur jeder mitredet, sondern auch fast jeder etwas entscheiden 
kann, nämlich eine Entscheidung über Verletzung von Urheberrechten zu 
treffen. Das sind Entscheidungen, gegen die niemand etwas machen kann, 
weil sie nur von wenigen mit Absicht getroffen werden.
http://bit.ly/JiillG


> Ich muss zugeben: das war nicht allzu ernst gemeint. Unlängst schaute
> mich sogar ein Buch zum Thema "menschgemachter Klimawandel und Gender"
> aus dem Buchhandlungsfenster an. Da wird's schwer mit dem Ernstnehmen.
> 
> Ich empfehle zum Thema bullshit immer noch den Text "Humbug" von Oswald
> Wiener (in: Der Ficker, zweite Folge, hg. von Benedikt Lebedur,
> Innsbruck/Wien 2006). Leichter zu kriegen sind vermutlich der Klassiker
> von Alan Sokal und Jean Bricmont: Fashionable Nonsense und Bullshit von
> Harry G. Frankfurt. Die muss man auch erst lesen, sparen dann aber doch
> viel Zeit im Leben.
> 
> Manuel Bonik