[rohrpost] Unsere digitale Zukunft – too big to fail!

Martin Wassermair wassermair at t0.or.at
Fre Jun 21 09:46:58 CEST 2013


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-- MEDIENINFORMATION

-- World-Information Institute
-- http://world-information.net/


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-- Unsere digitale Zukunft – too big to fail!

-- Konferenz SHARED DIGITAL FUTURES diskutierte die Auswirkung
-- digitaler Netzwerke und Technologien auf Kulturproduktionen


Internationale KünstlerInnen, WissenschaftlerInnen, 
Technologie-ExpertInnen und UnternehmerInnen diskutierten auf Einladung 
des World-Information Institutes am 14./15. Juni 2013 im Rahmen der 
Konferenz SHARED DIGITAL FUTURES die Auswirkungen der Digitalisierung 
auf die Kulturproduktion. Aus dem Blickwinkel des unabhängigen 
Kulturschaffens wurde eine deutliche Einigkeit erzielt, dass der freie 
und nicht-kommerzielle Austausch von Kulturgütern positiv gesehen werden 
muss. Aus diesem Grunde sollten kulturelle Institutionen, 
Geschäftsmodelle und auch Gesetze diesen Wandel aktiv gestalten – und 
nicht verhindern!

Dabei wurden aber auch problematische Aspekte dieses Wandels nicht 
ausgespart. "Digitale Arbeit dreht die Uhr in die zweite Hälfte des 19. 
Jahrhunderts zurück", kritisierte Trebor Scholz, Professor für Kultur 
und Medien an der New School in New York, in seinem Vortrag über 
digitale Ökonomien. Ungeachtet ihrer vielen neuen Möglichkeiten bringen 
diese oft alt hergebrachte Ungleichheiten mit sich. So seien z.B. die in 
letzter Zeit mit schweren Vorwürfen konfrontierten Arbeitsbedingungen 
bei Amazon nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Für Trebor Scholz ist 
klar: "Ohne Empörung, ohne Konflikt und Protest, werden wir hier nichts 
erreichen."

Die belgische Künstlerin und Designerin Femke Snelting widmete sich in 
ihrem Beitrag einem wichtigen Anliegen für die Zukunft digitaler Praxen. 
"NutzerInnen sollten an der Erarbeitung von Tools beteiligt sein!" 
Snelting verwies auf die Notwendigkeit komplexer Kollaborations- und 
Austauschprozesse. Zugleich müsse aber auch ein Bewusstsein geschaffen 
werden, dass "solche Werkzeuge nicht nur gestalten helfen. Sie wirken 
auf Nutzerinnen und ihre Organisationsformen zurück."

Die erfolgreiche Berliner Musikerin ZOE.LEELA versteht sich als 
"creative commonist". Mit ihrem Konferenzbeitrag machte sie die 
theoretischen Diskussionen über aktuelle Kulturproduktion anschaulich. 
"Es ist für mich sehr wichtig, dass ich mit meiner Kunst Geld verdienen 
kann und gleichzeitig die Möglichkeit habe, sie frei zur Verfügung zu 
stellen." Aufgrund des Unmuts mit den großen Verwertungsgesellschaften 
ist nun die Gründung der eigenen Verwertungsgesellschaft C3S geplant.

Eric Kluitenberg, (NL) Wissenschaftler, Schriftsteller und Theoretiker 
an der Schnittstelle zwischen Kultur, Medien und Technologie, 
unterstrich in seinem Vortrag die Wichtigkeit öffentlicher Institutionen 
vor dem Hintergrund der neuen Zugänge zu Kultur. Er betonte, dass sie 
sich von "Hüterinnen der alter Kulturgüter hin zu Impulsgeberinnen neuen 
Kulturschaffens" entwickeln müssen. Die veränderte Rolle öffentlicher 
Institutionen wurde auch im Vorfeld der Konferenz im Rahmen eines 
ExpertInnen-Workshops im MAK Wien diskutiert. Zum Workshop trafen sich 
VertreterInnen österreichischer öffentlicher Institutionen mit 
VertreterInnen von internationalen Best-Practice-Institutionen wie z.B. 
der Tate London und des Deutschen Bundesarchivs.

"Der technologiebedingte Wandel in der Kulturproduktion ist in vollem 
Gange – unsere digitale Zukunft bereits too big to fail", erklärten die 
beiden Gastgeber Felix Stalder und Konrad Becker vom World-Information 
Institute zum Abschluss der Konferenz. "Umso mehr brauchen wir schon 
heute neue Impulse und eine Abkehr von restriktiven Regelwerken, damit 
diese Zukunft dem dringend erforderlichen Austausch von unabhängigen 
Kultur- und Wissensinhalten nicht verschlossen bleibt."

SHARED DIGITAL FUTURES ist ein Projekt mit Unterstützung durch das 
Kulturprogramm der EU.


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-- Konferenz-Dokumentation:
-- http://world-information.net/sdf


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-- Rückfragehinweis:

World-Information Institute
Institut für Neue Kulturtechnologien/t0
ZVR 121916514
Argentinierstr. 69, A-1040 Wien

Tel: +43 (1) 522 18 34

office at world-information.org
http://world-information.net/


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-- Erklärung gemäß § 107 TKG

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