[rohrpost] CFP: Alles nur geklaut? Original, Kopie,
Simulation und Innovation in Kunst und Technologie
Andreas Broeckmann
broeckmann at leuphana.de
Mit Okt 15 21:56:11 CEST 2014
Anfang der weitergeleiteten Nachricht:
> *Von: *Thomas Schuetz <thomas.schuetz at hi.uni-stuttgart.de
> <mailto:thomas.schuetz at hi.uni-stuttgart.de>>
> *Betreff: **CFP: Alles nur geklaut? Original, Kopie, Simulation und
> Innovation in Kunst und Technologie*
> *Datum: *14. Oktober 2014 19:20:36 MESZ
>
> Interdisziplinäres Symposium
> Alles nur geklaut? Original, Kopie, Simulation und Innovation in Kunst
> und Technologie
>
> Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung und Abteilung
> Wirkungsgeschichte der Technik der Universität Stuttgart
>
> Stuttgart, 26.-28.02.2015
>
>
>
> Von Originalen ist erst die Rede, seit es Kopien, Reproduktionen,
> nicht autorisierte Imitationen und Fälschungen gibt. Das Sekundäre
> schärft den Blick für das Primäre. Das gilt für den Kunst- und
> Medienbereich, die Wissenschaft, aber auch für die Wirtschaft, seit
> Prozesse des Technologietransfers auch unter den Gesichtspunkten des
> Plagiats und der Industriespionage wahrgenommen werden. Doch in
> welcher Weise kann vom Original gesprochen werden? Wie wären die
> Grenzen zwischen Original und verschiedenen Formen der Reproduktion zu
> ziehen? Haben sich originelle Innovationen nicht immer schon als
> plagiierender Remix von Originalen erwiesen? Inwiefern hängt die Frage
> nach dem (geistigen) Eigentum am Original? Und: relativiert sich in
> Zeiten der Simulation und virtuellen Welten der Begriff des Originals
> noch einmal auf dramatische Weise? Hat dies Rückwirkungen auf unseren
> Blick auf die Geschichte dieser Fragestellungen?
>
> Das Symposium möchte unterschiedliche Positionen aus Technik,
> Wissenschaft, Kunst und Kultur ausloten und in einen Dialog führen.
>
> Für die historische Fragestellung "Alles nur geklaut?
> Innovationsfähigkeit im Kontext von Technologietransfer und
> Industriespionage" schreiben wir folgenden Call for Paper aus:
>
> Deutschland ist eine hochentwickelte Industrienation, deren Fähigkeit
> innovative Technologien zu entwickeln und anzuwenden von zentraler
> Bedeutung für die Prosperität des Landes ist. Der hohe
> Entwicklungsgrad von Wissenschaft, Technik und Industrie ist sowohl
> identitätsstiftend, als auch Objekt politischen Handelns. Die damit
> unmittelbar verbundenen Problemkomplexe der Plagiate und der
> Industriespionage sind in der populären Rezeption mit Ängsten und
> Vorurteilen belegt. Der Expertendiskurs um die legitime Imitation und
> damit verbundene Diffusion von Technologie und der daraus
> resultierenden positiven Effekte für Wirtschaft und Unternehmen sind
> hingegen weitgehend unbeachtet geblieben. Unabhängig von den
> juristischen und moralischen Implikationen des Diebstahls geistigen
> Eigentums handelte es sich dabei um eine nicht zu unterschätzende Form
> des Technologietransfers. Das Nachbauen und damit auch das
> unabdingbare Aneignen des dafür notwendigen theoretischen und
> praktischen Wissens war oft eine Form der Innovation und hatte
> entscheidenden Einfluss auf die Positionierung und den
> wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen und Volkswirtschaften. Dieses
> Phänomen ist typisch für die nachholende Industrialisierung und war
> damit entscheidend für den Weg Deutschlands von einem
> unterentwickelten Agrarland zu einer Industrienation.
> Im Austausch von Historikern, Ingenieuren, Naturwissenschaftlern,
> Juristen, Ökonomen und der interessierten Öffentlichkeit sollen die
> Fragekomplexe des Technologietransfers und der Wirtschaftsspionage
> sowohl im nationalen, als auch internationalen Kontext, bearbeitet und
> analysiert werden und danach gefragt werden, welche Implikationen die
> historische Dimension dieser Fragestellungen auf unseren aktuelle
> gesellschaftlichen Diskurse haben kann.
>
> Nach der Tagung sollen die Ergebnisse nicht in Form eines Buches,
> sondern frei zugänglich als digitale Publikation veröffentlicht
> werden, um so eine zeitnahe und breite Rezeption zu gewährleisten.
> Vorschläge für ein halbstündiges Referat (bitte nicht mehr als 500
> Wörter) mit einem kurzen CV können bis zum 15. Dezember 2014
> eingereicht werden, die Zusage erfolgt voraussichtlich bis Ende Januar
> 2015.
>
> Deadline des CFP: 15. Dezember 2014
>
> Kontakt:
> Dr. Thomas Schuetz
> Universität Stuttgart
> Historisches Institut
> Abt. Wirkungsgeschichte der Technik
> Keplerstr. 17
> D-70174 Stuttgart
> Tel.: (0711) 685-84353
> thomas.schuetz at hi.uni-stuttgart.de
> <mailto:thomas.schuetz at hi.uni-stuttgart.de>