[rohrpost] CFP: Cyber-Terrorismus und digitaler Bilderkrieg (Karlsruhe, 26 Feb 16)

Andreas Broeckmann ab at mikro.in-berlin.de
Mit Nov 25 08:01:19 CET 2015


From: Sebastian Baden <sebastianpbaden at yahoo.de>
Date: Nov 24, 2015
Subject: CFP: Cyber-Terrorismus und digitaler Bilderkrieg (Karlsruhe, 26 
Feb 16)

HfG Karlsruhe, Lorenzstraße 15, 76135 Karlsruhe, 25. - 26.02.2016
Deadline: Dec 21, 2015

15. Workshop des Netzwerk Terrorismusforschung e.V.

ausgerichtet vom NTF e.V. in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich 
Kunstwissenschaft und Medientheorie der Staatlichen Hochschule für 
Gestaltung Karlsruhe (HfG)

Schwerpunktthema:
Cyber-Terrorismus und digitaler Bilderkrieg

Terrorismus und politische Gewalt sind an mediale Kommunikationsprozesse 
gekoppelt und beeinflussen im Gegenzug die Medientechnologie. Die 
symbiotische Beziehung zwischen Medien und Terrorismus beruht auf der 
Tatsache, dass über Gewalt und Gefahr berichtet werden muss, um zugleich 
Gegenmaßnahmen zur Friedenssicherung einzuleiten. So verstanden gibt es 
ein Bedingungsverhältnis zwischen Gewalt, deren Effekt und verschiedenen 
Reaktionen, das zu einem sogenannten double-bind führt: eine 
fortwährende Ausdifferenzierung von Gewalt und Gegengewalt.
Zur gegenwärtigen Medientechnologie des Terrorismus gehören diverse 
Waffen und Medien, darunter das globalste aller Kommunikationssysteme 
überhaupt: Das Super- oder Meta-Medium Internet. Das World Wide Web ist 
ein Medium der Extreme, das sich sowohl durch kritische 
Schwarmintelligenz wie auch von terroristischen Organisationen nutzen 
lässt. Hier überlagern sich Problemfelder und Narrative im Kampf um 
Deutungshoheit und Meinungsbildung. Das Internet ist zu einem globalen 
Schauplatz von Information, Gegendarstellung oder sogar Zensur geworden. 
Zu den Segnungen der perfektionierten Kommunikation gesellen sich ihre 
Gefahren wie Hacking, Cyberwar und digitaler Bilderkrieg. Zu den 
kommunikativen Online-Aktivitäten von Terroristen zählen nicht nur 
Vernetzung und Propaganda, sondern auch die Ankündigung von Gewaltakten 
oder Bekennerschreiben. Digitalisierte Anleitungen zum Bombenbau sind 
dabei fast wie Reminiszenzen an die analoge Welt zu lesen. Viel 
aktueller, unsichtbarer, aber genauso gefährlich sind digitale 
Schlachten wie DDoS-Attacken: das Hacken und symbolische Besetzen von 
Websites. Im Cyberwar verursachen digitale Angriffe zerstörerische 
Effekte. Der „IT-Dschihad“ etwa ist bereits ein fester Begriff der 
Terrorismusforschung. Wo liegen die Grenzen von Kontrolle und 
Überwachung als effizienten Instrumenten zur Prävention von Angriffen 
und scheinbaren Garanten der sozialen Ordnung?

Eben dieses Spannungsfeld ist Schwerpunktthema des 15. Workshops des 
Netzwerks Terrorismusforschung e.V. in Kooperation mit dem Fachbereich 
Kunstwissenschaft und Medientheorie der Staatlichen Hochschule für 
Gestaltung Karlsruhe. Der 15. Workshop steht in thematischem Bezug zur 
aktuellen Ausstellung „Global Control and Censorship“ (3. Oktober 2015 
bis 1. Mai 2016) im Zentrum für Kunst und Medientechnologie ZKM 
Karlsruhe und wird allen Teilnehmenden den Besuch der Ausstellung 
ermöglichen.

Leitfragen:
Vorträge können sich u.a. folgenden Themen und Aspekten widmen:
• Diskursive Konstruktion von Terrorismus und politischer Gewalt als 
Phänomen im Social Web – etwa in politischen bzw. legitimatorischen 
Debatten um staatliche Überwachung und Zensur
• Medienethische und -rechtliche Herausforderungen im Umgang mit 
extremen und extremistischen Inhalten im Web
• Alternative Formen und Möglichkeiten von Abwehrmaßnahmen und Kritik 
gegen Terrorismus, Hetze und Propaganda wie gegen Überwachung und 
Regulation – nicht zuletzt mit Mitteln der Kunst
• Digitale Identität und Individualität, Privatheit und Öffentlichkeit 
zwischen terroristischer Adressierung und Ausspähung
• Theorien und Methoden zur Untersuchung des Verhaltens und der Inhalte 
im Netz, ihre Möglichkeiten und Grenzen – u.a. mit Blick auf die 
Freiheit der Wissenschaft und ihre Indienstnahme für behördliche oder 
politische Zwecke.

Wie stets können im Rahmen des Workshops auch vom Schwerpunkt 
abweichende Forschungsergebnisse vorgestellt werden. Erwünscht sind 
ausdrücklich Präsentationen von Nachwuchswissenschaftlern jedweder 
Fachdisziplin, die sich mit ihren Themen und Projekten der Diskussion 
stellen wollen.

Die Dauer der Vorträge sollte nicht länger als 20 bis 30 Minuten sein. 
Im Anschluss findet jeweils eine kurze Diskussion statt. Vorschläge mit 
einer kurzen Beschreibung des Inhalts bzw. der Thesen sowie Angaben zur 
Person (zusammen nicht mehr als 3.000 Zeichen) richten Sie bitte unter 
Angabe des Betreffs „Paper 15. Workshop“ bis zum 21.12.2015 an: 
info at netzwerk-terrorismusforschung.org

Um Teilnahme-Anmeldung – auch ohne eigene Präsentation – wird ebenfalls 
bis zum 21.12.2015 gebeten. Das Programm wird voraussichtlich Mitte 
Januar 2016 bekanntgegeben.

Organisation und Kontakt:

Sebastian Baden: sebastian.baden(at)netzwerk-terrorismusforschung.org

Bernd Zywietz: bernd.zywietz(at)netzwerk-terrorismusforschung.org

Teilnehmerbeitrag:
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Die Übernahme von 
Reise- und Unter-kunftskosten der Teilnehmenden ist seitens des NTF e.V. 
leider nicht möglich. Alle teil-nehmenden Gäste, Referentinnen und 
Referenten sind angehalten, sich individuell zu organisieren. Für 
Verpflegung in den Pausen wird gesorgt; dazu werden rechtzeitig 
Informationen bereitgestellt.

Zum Netzwerk Terrorismusforschung:
Das Netzwerk-Terrorismusforschung e.V. (NTF) ist ein Zusammenschluss von 
mittlerweile über 400 jungen WissenschaftlerInnen und Fachleuten aus 
verschiedenen Disziplinen, die sich mit Fragen und Problemen des 
Themenbereichs Terrorismus, Terrorismusbekämpfung und Sicherheitspolitik 
befassen. Es soll Kontakte schaffen und als Forum dienen für Ideen- und 
Informationsaustausch, zur Vorstellung von Projekten sowie deren 
gemeinsamer Initiierung, Planung und Realisierung. Das zentrale Werkzeug 
ist neben der Website und dem Mailver¬teiler der halbjährlich 
stattfindende Workshop. Auf diesem können laufende wie abgeschlos¬sene 
Arbeiten sowie Projekte präsentiert und diskutiert werden. Das Netzwerk 
Terrorismus¬forschung steht darüber hinaus Interessierten aus Medien, 
Verwaltung und Politik offen und bei Anfragen – z.B. für den Kontakt mit 
Experten bei spezifischen Fragen – zur Verfügung. 
http://www.netzwerk-terrorismusforschung.orgMitgliedschaft

Gerne dürfen Sie unseren Verein NTF e.V. durch Mitgliedschaft oder 
Spende in seiner Arbeit unterstützen: 
http://www.netzwerk-terrorismusforschung.org/index.php/mitgliedschaft

Netzwerk Terrorismusforschung e.V.
Dr. Stephan Humer, NTFeV
Bundesallee 171
10719 BerlinTel.: +49 / (0)30 / 120 74 508 0
http://www.netzwerk-terrorismusforschung.org
info at NTFeV.org
Twitter: @NTFeV

Reference / Quellennachweis:
CFP: Cyber-Terrorismus und digitaler Bilderkrieg (Karlsruhe, 26 Feb 16). 
In: H-ArtHist, Nov 24, 2015. <http://arthist.net/archive/11576>.

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