underwhelming thread - Re: [rohrpost] - Die Angst vor Veränderung

ralf homann ralfhomann at t-online.de
Die Sep 15 00:20:10 CEST 2015


zumindest die fakten sollten stimmen: wo ist der beleg zu "norwegen ist 
man schon weiter, da wurden inzwischen genderlehrstuehle auch wieder 
dichtgemacht". offensichtlich ein maskulisten-mem.

zum thread allgemein:

http://www.gwi-boell.de/de/2013/11/20/gender-wissenschaftlichkeit-und-ideologie-argumente-im-streit-um-geschlechterverh%C3%A4ltnisse

text ist bereits zwei jahre alt.

schon tot:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalsorten

etwas aelter:

https://en.wikipedia.org/wiki/Alain_Badiou#Conditions

auch schon laenger eine moeglichkeit:

https://en.wikipedia.org/wiki/Yahoo!_Groups

r.

Am 14.09.2015 um 16:48 schrieb Manuel Bonik:
> Nicht heulen! - Früher wurden auf dieser Liste noch tatsächlich Diskussionen
> geführt, und ich finde es gut, wenn sowas mal wieder stattfindet, statt
> dass nur Veranstaltungsankündigungen abgeworfen werden. Zugegebenermaßen
> hat das Thema Gender Studies an sich wenig mit Medienkunst zu tun, aber
> hat sich jetzt halt so ergeben. Und hat epistemologische Implikationen
> und anderes Interessantes (was ist "tief"? was ist "seicht"?), über das
> sich diskutieren lässt. Warum nicht?
>
> Für mich ist nicht pauschal ausgemacht, welche Meinung als
> "vorsintflutlich" zu gelten hat. Als reaktionär könnte man durchaus auch
> die Gender Studies empfinden, wenn sie meinen, die Naturwissenschaften
> mit außerwissenschaftlichen Argumenten unterlaufen zu können. Die
> Naturwissenschaften haben uns weit gebracht, zum Beispiel vom Primat der
> Religion befreit, und das sind Fortschritte, die ich schätze und
> verteidige. Ja, ich will nicht ins "vorgestern" zurück und wehre mich
> gegen Ideologie, bullshit etc., und das Prädikat "wissenschaftlich" wird
> (zumindest von mir) eben nicht so einfach vergeben, auch wenn es sich
> sonst wie viele Leute auf Gender-Lehrstühlen gemütlich gemacht haben und
> allmählich merken, dass solch liebgewonnene Besitzstände womöglich nicht
> auf ewig bestehen werden. In Norwegen ist man schon weiter, da wurden
> inzwischen Genderlehrstühle auch wieder dichtgemacht.
>
>
>> ...ich finds halt echt traurig.
>> ich schätzte diese liste für interessante beiträge zur kultur digitaler medien und netze in ein paar wenigen deutschsprachigen ländern.
>> bis vor kurzem dachte ich, hier ist es nicht so "tief" oder "seicht" oder wie auch immer man dieses gesäusle hier nennen mag.
>> wir leben im 21.jahrhundert. das kann nicht wahr sein, solche vorsintflutlichen ansätze hier durchgehen zu müssen.
>> wir schaffen uns schon auch unsere welt ein stück weit, so wie wir sie haben wollen.
>> wenn manuel, till, usw sich dazu entschieden haben im gut recherchierten vorgestern zu leben und zu denken, dann sollen sie es tun. interessant ist das aber nicht.
>>
>>
>>
>>
>> Quoting Manuel Bonik <manuel at nightacademy.net>:
>>
>>>> erst mal wenn du ernst genimmen werden willst in einem Diskurs, >> dann solltest du auf " [...] Bullshit-Gehalt[...] " und ähnliche >> Hasssprache verzichten!
>>>
>>> bullshit ist keine Hasssprache, sondern spätestens seit Harry Frankfurts
>>> gleichnamigen Buch aus den 80ern ein einigermaßen gut definierter
>>> Begriff. Um mal Wikipedia zu zitieren:
>>>
>>> "Das vulgäre Wort Bullshit (wörtlich: „Bullenscheiße“) bezeichnet in der
>>> englischen Umgangssprache eine bestimmte Art von Gerede, das im Gestus
>>> oft prätentiös, inhaltlich aber leer ist. Am treffendsten lässt der
>>> Ausdruck sich mit dem neudeutschen Wort „Hohlsprech“ übersetzen,
>>> eingeschränkt auch mit Salbadern. Verwandten Wörtern wie Humbug, Unsinn,
>>> Blödsinn, Schwachsinn und Mumpitz fehlt im Deutschen die Konnotation des
>>> Anmaßenden. Auch der Ausdruck Geschwurbel weist in diese Richtung, hat
>>> aber eine zusätzliche Konnotation von Unverständlichkeit, die dem
>>> Begriff Bullshit nicht zu eigen ist."
>>> https://de.wikipedia.org/wiki/On_Bullshit
>>>
>>> Sokal/Bricmont, Carl Sagan ... - Der beste Text zum Thema stammt m.E.
>>> von Oswald Wiener: Humbug, in: Der Ficker, zweite Folge, Wien 2006.
>>>
>>>> und warum nicht den prozessual orientierten der Gegenwart und in >> dieser performativ / diskursiv im Rahmen des >> Hegemonialstreit-Systems permanent neu hergebrachten? - wohl, weil >> dann dein Beitrag zum Erhalt der Dynamik in deine Wunschzukunft >> größer werden muss, damit du nichts verlierst! oider?
>>>
>>> Ich versteh nicht. Kannst Du mal ein Beispiel geben?
>>>
>>>>> Aber dort, wo es ins Naturwissenschaftliche geht, wird es doch schnell
>>>>> lächerlich. Es gab auch mal Fächer wie Völkische Mathematik ...
>>>> es gibt aber keine Gendermathematik, du kannst Zahlen weiter so >> nenne wie du willst, sofern dir Niemand auf Ebene der Mathemtik >> widerspricht
>>>
>>> Nun ja, es gibt zum Beispiel solche Lehrpläne:
>>> http://www.gender-curricula.com/gender-curricula/gender-curricula-detailansicht/?uid=7&casegroup=all&cHash=1442229646
>>> Hat freilich in der Tat alles nichts mit eigentlicher Mathematik zu tun.
>>> Da trauen sich die Genderisten denn wohl doch (noch) nicht ran. In der
>>> Biologie scheinen sie es aber zu tun, wenn man Kutschera glauben darf,
>>> und sie wird sich (hoffentlich) wehren, sonst stehen da bald auch
>>> Kreationisten und Scientologen vor der Institutstür.
>>>
>>>>> Finde ich übrigens gut, wenn die Soziologie an Boden verliert. Das ist
>>>>> ja auch meistens Bullshit (wie ich spätestens überzeugt bin, seit ich
>>>>> das mal zwei Semester studieren musste).
>>>> Tja - ich verstehe schon es ist schlimm mal über den Tellerrand zu >> sehen. Mit 20 dachte ich auch ich werde gezwungen und das sei >> schlecht, weil im Soziologie Studienplan auch Psychologie, >> Nationalökonomie, Statistik, Mathematik, Sozial-und >> Wirtschaftsgeschichte und sogar BWL und Handelswissenschaften >> auftauchten - heute weiß ich dass ich nur Angst hatte mein kleines >> inneres Universum der Selbstgenügsamkeit köntte implodieren, was >> dann ja auch passiert ist, ohne, dass ich allerdings verloren hätte >> mehr als nur Dünkel und Überheblichkeit. Mehr noch es ist nun meine >> gängige Praxis zu versuchen Zugang zu den Thesen der >> "Andersdenkenden" zu bekommen, weil ich verstehen will und nur >> kann, wenn ich mich nicht in einen geistigen Recyclingzyklus >> einsperre.
>>>
>>> Statistik zum Beispiel gut, BWL zum Beispiel m.E. auch weitgehend
>>> Bullshit. Zweifelsohne gut, über manchen Tellerrand zu sehen bzw. erste
>>> Einblicke in solche Fächer zu kriegen, aber sowas könnte auch ein
>>> Studium Generale vermitteln. Warum brauche ich da Soziologie oder Gender
>>> Studies als Vehikel? Wo ist denn deren genuiner Erkenntnisbeitrag?
>>>
>>> Kommentare zu Folgendem ("Spraxchschwäche") erspare ich mir an dieser
>>> Stelle.
>>>
>>>> Weitergehend:
>>>>
>>>> Diese Auffassung von Wissenschaft, ist (zu) naturwissenschaftlich - >> im sozial und zumal im kulturwissenschaftlichen Kontext ist das >> Verhältnis von Forschungsfrager und Antwort doch dem Henne / Ei >> Theorem sehr nahe.
>>>>
>>>> vgl. Agnes Heller: http://sowiport.gesis.org/search/id/fis-bildung-3767
>>>>
>>>> Gendertheorie ist dahingehend Ideologie, als sie sich aus dem >> dualen Sexismus und dessen Abeltungen distanzierend, diesen >> kritisierend damit auseinandersetzt, wie sich Jahrtausende unter >> der Differenzthese und folgender Separation und sogar trenneder >> (ab)Qualifizierung sich entwickelnde Gesellschaften auf kulturell, >> sozial und materieller Ebene - <liste köennet weit länger werden> - >> material-politisch niederschlagen und zu Ungleichheit und wichtiger >> UNgerechtigkeit und Vorschub zu struktureller Benachteiligung und >> Ausbeutung auswachsen können.
>>>>
>>>> Weiteres Hintergrundtehorem wären die Arbeiten zu Ungleichheit / >> sozial und anders Konstruiert bzw. auch der Gattungsmensch als >> Folie der Prädestination, die in erster Linie Gottesgesellschaften >> und Schöpfungsgeschichten-Kulturen geschuldet ist.
>>>>
>>>> Man(n) muss gar nichts! In den postmodernen Wissenschaften und das >> ist gut so. Nicht umsonst haben selbst die "harten" -< >> maskulinisierten >- Naturwissenschaften abgestreift und nur die >> entwicklungsgeschichtlich nachhlaufenden -< Entwicklungtheorem der >> moderen Gesellschafts Theorien / vgl Koloniels vs Postkoloniale >> Zugänge zur Entwicklung zu gesellschaftlich - wirtschaftlicher >> Entwicklung >-
>>>>
>>>> Nebstbei sind Genderstudien, zumindest in Österreich und vielen >> anderen Ländern diese Planeten in Instituten und Bereichen der >> Geschlechter_verhältniss Forschung angesiedelt und darüber hinaus i >> Soziologie(n) Kulturwissenschaften und Cultural Studies, in >> Differnzstudien im Postkolonial Studies und nicht zuletzt auch >> zunehmend in nicht nur an klassischen wisenschaftlichen Unis im >> Berich vo performanz Studien angesiedelt. Was all dem gemein ist, >> ist die wissenschaftliche Kombetanz zum Normierungs und >> Setzungstheorem der Suprematie des >> (national/stattlich/gesellschaftlichen) Systems vor den >> selbstemergenten immer neu werdenden kulturellen Rahmen der totalen >> und omniinklusiven Polyvalenz der nie final (mit)teilbaren >> Realitäten udn Universen, in denen aufgrund des sensorischen >> Erkenntnishoizonts und entsprechende dem (An)Erkennen des >> umfassenden den Menschen und  Kulturen inhärenten Konstruktivismus.
>>>>
>>>> Was ist nun keine Ideologie, im Sinne von sich ein Bild machen und >> diesem Nachgehen? WISSENSCHAFT DER ALTEN SCHULE ETWA??? - Der >> Wissenschaft die aus ein paar Gramm mehr Hirnmasase im Durchschnitt >> Qalitäten ableiten und damit gesellschaftliche Zugänge regeln / >> reglementieren wollte? Die grauenhaften >> Geschlechterrollenverständnisse der deutschen Idealisten?
>>>>
>>>> Und eine direkte Antwort hierzu:
>>>>
>>>> qute [ Mauel Boink] :Eine solche Frage zu besitzen, ist schon mal >> ein Kriterium für eine
>>>> Wissenschaft. Ich verkürze da vielleicht was, aber die zentrale Frage
>>>> der Genderstudies ist doch: Wird das Geschlecht biologisch oder sozial
>>>> bestimmt? - Auch eine berechtigte Frage (wird Kutschera vermutlich
>>>> anders sehen). Aber braucht es zu deren Beantwortung 180 Professuren?
>>>>
>>>> was für eine deutsche Frage??? Immer beides und mehr noch, beides >> interdependet einander gegenseitig bedingend und konterkarierend - >> aber ich versteh, das ist eben der Deutschen Spraxchschwäche, die >> einen Begiff für beides Gender und Sexus hat - die Frage müsste >> dann schon eher heissen ob und wie Gender und Sexus performt und >> konstruiert sind und zu wessen Vorteil / Nachteil / Zweck usw. Und >> darüber hinaus wozu brauchen wir diese Unterscheidung???
>>>>
>>>> Mal in diesem Bereich lesen!!! Race - Class - Gender aka Achsen der >> Differenz - Performanz des Seins / Selbsterrundung durch alltäglich >> performative Praxis usw.
>>>>
>>>> Ja dazu braucht es wohl 180 Professuren und wohl noch mehr!!!
>>>>
>>>> Der Neid der zu spüren ist liegt m.E. nach an der Faulhei der XY >> Typen sich dem Thema anzunehmen und die Chancen davon zu sehen - >> das ist wie es auch noch immer Monarchist_innen gibt und Menschen >> die etwa die Evolution verteufeln / verneinen und als Hirngespinnst >> abtun, wie auch solche, denen Mulitversen und / oder ein >> oszillierendes Universum ein Greuel sind, weil dann kein Beginn >> keine planende Schöpfung - damit keine Leitfaden und somit die >> Notwednigkeit des Selbstdenkens gegeben sind.
>>>>
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>>>> Vielleicht keigt das Problem aber an der Nachtakademie ;)
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>>> Manuel Bonik <manuel at nightacademy.net>
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>>> rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze
>>> Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost > https://post.in-mind.de/pipermail/rohrpost/
>>> Ent/Subskribieren: https://post.in-mind.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/
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