[rohrpost] Intimacy: Plug-in – Exploit – Care

Günther Friesinger guenther.friesinger at univie.ac.at
Mi Jun 29 12:04:06 CEST 2016


Neu in der edtion mono / monochrom als Open Access Publikation 
erhältlich: Intimacy: Plug-in – Exploit – Care

Wie sieht menschliche Nähe heute aus? Wie beeinflusst eine intensiv 
technologiegestützte Kommunikation unser Verständnis von Intimität und 
Beziehungen? Welche Rolle spielen neue und soziale Medien für die 
Überwindung von räumlicher oder zeitlicher Distanz und wie verändern 
sich Konzepte wie Vertrautheit oder Privatheit? Die Schnittstelle 
zwischen Mensch und Maschine ist fluider geworden: das Digitale wird 
immer mehr ein Teil von uns. Was uns früher als unpassendes Eindringen 
der Technik in unsere Intimsphäre erschienen wäre, ist nun als 
„Wearable“-Technologie oder funktionale Prothese weitgehend akzeptiert. 
Intimität ist auch individuell und verwertbar geworden und lässt sich 
zunehmend aus Datenmaterial konstruieren. Durch die 
Selbstverständlichkeit digitaler Interaktion entsteht für viele eine 
emotionale Verbindung zu den Geräten. Welche Konsequenzen ergeben sich 
aus der Substitution menschlicher Nähe durch die Liebe zum Objekt oder 
zu Abbildungen im Netz? Personalisierte Technologien können unsere 
Intimzone mit der Öffentlichkeit vermischen. Vielfältige Möglichkeiten 
des Kontakteknüpfens und des Ausdrucks unserer Neigungen tun sich auf: 
von Online-Dating Portalen bis zu Gruppen mit genau spezifizierten 
Vorlieben abseits klassischer Porno-Narrative. Im Netz finden sich 
schnell Gleichgesinnte, aber auch einander vorher Fremde. Wie kann 
Technologie emotionale Momente unterstützen, speichern oder sogar 
erzeugen? Die Zurschaustellung unserer Verbindungen findet heute 
vernetzt, quantifiziert und öffentlich statt: Mit scheinbarer 
Leichtigkeit werden intime Details mit einer nahezu unüberschaubaren 
Menge an Menschen geteilt. Haben wir die Kontrolle über unsere einst als 
vertraulich angesehenen Inhalte bereits abgegeben? Oder verändert sich 
schlicht unsere Auffassung von dem, was dazu zählt? Wie sieht es mit dem 
Schutz uns vertrauenswürdig erscheinender digitaler Inhalte aus? Welche 
Auswirkungen hat die Erweiterung und Transformation unser 
Intimitätsräume? Und wie kann Technologie dazu beitragen, bestehende 
Normen des Sexualdiskurses aufzubrechen und alternative Fantasien oder 
Praktiken anzuregen?

Hrsg.: Günther Friesinger, Jana Herwig, Judith Judith Schossböck
Taschenbuch: 176 Seiten
Sprache: Deutsch
ISBN: 978-3-902796-43-1

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