[rohrpost] GHOST TAPE XI - Musiktheater über Instrumentalisierung von Musik / Uferstudios Berlin 05./06. Mai
Maciej Sledziecki
maciej at satelita.de
Mi Mai 4 09:03:27 CEST 2016
Musik wurde schon immer instrumentalisiert. In längst vergangenen Kriegen benutzte man Dudelsäcke und Trommeln, um die eigenen Truppen aufzustacheln und die Feinde einzuschüchtern. Keine Diktatur kommt ohne Propagandalieder aus. Durchhalteparolen werden musikalisch verpackt. Musik kann Waffe sein und Folterinstrument. Die Komposition Verkaufsfördernder Werbemusik ist längst ein Erwerbszweig. Meditationsmusik soll beruhigen. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen.
In dem Musiktheater GHOST TAPE XI lassen Maciej Sledziecki und Marion Wörle die Klangschatten sprechen. Sie sprechen über die dunkle Seite der Musikverwertungskette, in der sich Wissenschaft, Glaube, Verschwörung und Spekulation zu einem scheinbar unentwirrbar grotesken Schauspiel verstricken. Über das bipolare Wesen von Sirenen. Und schließlich darüber, was Doris Day mit der Atombombe zu tun hat.
www.ghosttape11.de <http://ghosttape11.de/>
Marion Wörle: Komposition, Elektronik
Maciej Sledziecki: Komposition, Gitarre
Christian Reiner: Sprecher
Colin Hacklander: Schlagzeug
Jacques-André Dupont: Video scenography
Robert Nacken: Klangregie
Do, 05.05.16
Uferstudios, Uferstraße 8, 13357 Berlin
20:30 GHOST TAPE XI
Fr, 06.05.16
Uferstudios, Uferstraße 8, 13357 Berlin
18:00 Hacklander\Hatam: Warsounds
19:00 Gespräch mit Paul Paulun
20:30 GHOST TAPE XI
Am 06.Mai findet zusätzlich ein Begleitprogramm statt: das Duo Hacklander\Hatam interpretiert in „War Sounds“ Geräusche und Signale aus dem militärischen Kontext um, und konstruiert daraus eine intensive Musikperformance für Laptop und Schlagzeug. Anschliessend folgt ein Gespräch Paul Paulun zum Thema.
"Die sparsamen Bewegungen des Schlagzeugers, Gitarristen als auch der am Laptop stehenden Marion Wörle erinnern an ein Bauhaus-Ballett von Oscar Schlemmer."
Konzerty w Krakowie
"In Bildern, die an Clockwork Orange oder die Industrial-Band Rammstein erinnern, arbeiten sich die beiden Musiker, unterstützt von Schlagzeug und einem Sprecher daran nun mit musikalischen Referenzen, die von Anton Weberns Zwölftonmusik zu blecherner Percussion und jaulenden Gitarren reichen, ab. Musik, die donnernd zum Mitdenken auffordert oder schmeichelnd den Mechanismus der Gedankenvernebelung demonstriert. Harte Kost, die sich auch der Aufgabe stellt, die eigene Kunst zu hinterfragen.“
Süddeutsche Zeitung
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