From chr at noparts.org Tue Nov 19 13:12:08 2024 From: chr at noparts.org (christian heck) Date: Tue, 19 Nov 2024 13:12:08 +0100 Subject: [rohrpost] Einladung zum Online-Hearing Targeted Killing am 22.11.24 um 18:00 Uhr Message-ID: Liebe rohrpostler, wir, [ ] ground zero , IPPNW , der Arbeitskreis gegen bewaffnete Drohnen und das FIfF e. V. laden Euch herzlich zum Online-Hearing „*Targeted Killing oder das Versprechen, die 'Richtigen' zu treffen” *nächsten *Freitag, den 22. November 2024 von 18:00 bis 19:30 Uhr*ein. Am 29. April veröffentlichtenwir gemeinsam mit derInformationsstelle Militarisierung (IMI e.V. ) ein Positionspapier mit dem Titel „Targeted ? Killing “. Das Papier bezog Stellung zu Yuval Abrahams Publikmachung von militärischen Einsätzen in Gaza mittels eines KI-gestützten Systems namens „Lavender“, das Mobilfunkdaten, GPS-Signale, biometrische Datenbanken der israelischen Geheimdienste usw. nutzte. Es wurde Abrahams Recherchen zu Folge nach dem 7. Oktober von den israelischen Streitkräften eingesetzt, um Militärs der Hamas und des islamischen Dschihad zu identifizieren, Todeslisten zu erstellen und daraufhin ihre Wohnhäuser mit Drohnen zu bombardieren. Wir setzen uns für eine intensive öffentliche wissenschaftliche und zivilgesellschaftliche Debatte über das Targeted killing (zu deutsch: gezieltes Töten) mittels KI-gestützter Systeme ein. Das zunehmende Vertrauen in das datengetriebene (data driven) Targeting mit Identifizierungs- und Entscheidungsunterstützungs-Systemen, bereitet uns große Sorge. „/KI und die großen Überwachungsplattformen, die riesige KI-Systeme mit Daten füttern, steigern diese Fähigkeit auf unglaublich gefährliche Weise“, so die KI-Forscherin und CEO des Messenger-Dienstes „Signal“, Meredith Whittaker //ü//ber sogenannte signature strikes, die auf Datenmustern beruhen//./ Begriffe wie „Targeted Killing“, „Smart Bombs“ oder „Präzisionswaffen“ verschleiern die wahren Folgen und Konsequenzen. Sie führten nicht, wie verhießen, zu weniger zivilen Opfern. Diese werden in hohem Maße in Kauf genommen.Die Systemenehmen Soldat*innen prädiktiv (vorhersagend), in Teilen sogar präemptiv (vorwegnehmend) moralische Entscheidungen ab und führen zu einer Dehumanisierung auf Täter- wie auch auf Opferseite. Daher darf der Gebrauch des Begriffs „Targeted killing” nicht unhinterfragt in die zivilgesellschaftliche Analyse militärischer und sicherheitsbehördlicher Praxis einfließen. Eines scheint sich nicht zu wandeln, und das ist der ungebrochene tödliche Eingriff in das Leben und der Gebrauch von Gewalt mittels Waffen und Technologie. /Im Online-Hearing werden wir Fragen der Verantwortung, der historischen Kontinuität und der Auswirkungen von solchem Gebrauch von KI-Systemen gemeinsam erörtern./ * *Selbst wenn der Schutz der Zivilbevölkerung seitens der kriegführenden Parteien beabsichtigt wäre, wäre er überhaupt realistisch?* * *Lässt sich eine klare Trennung von menschlichem und maschinellem Handeln und Entscheiden aufrechterhalten?* * *Wird der Mensch zu einer symbolischen Repräsentation, die benutzt, ersetzt oder zerstört werden kann? Und wenn ja, wie läuft diese Dehumanisierung ab?* * *Was sagt die Forschung zu menschlicher Kontrolle, Verantwortung und Ethik in **den **derzeit**igen**bewaffneten Konflikten?* * *Wie können Entscheidungen, die auf KI-gestützten Systemen basieren, validiert und so **transparent gemacht**werden, dass die Weltöffentlichkeit **sie nachverfolgen kann**? * * *Handlungsoptionen: Was können Wissenschaftler*innen tun? Wie können sich Zivilgesellschaft und Aktivist*innen engagieren?* Hierzu haben wir Expert*innen aus verschiedenen Fachbereichen eingeladen, um ihre jeweiligen Erkenntnisse in kurzen Vorträgen vorzustellen und mögliche Handlungsansätze zu präsentieren. Zudem wird es Raum für Rückfragen, Kommentare und Vernetzungsmöglichkeiten geben. *Vorträge:* * **Der Mythos ‚Targeted Killing‘ - Zur Verantwortlichkeit bei Einsätzen KI-gestützter Tötungssysteme am Beispiel des Lavender- Programms** o Rainer Rehak (Weizenbaum-Institut / F _I_fF e. V. – Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung) * **'Probably Approximately Correct'. Über algorithmische Kriegsführung, abduktive Mutmaßungen und automatisiertes >Völkerrecht<.** o Jutta Weber (Universität Paderborn / MeHuCo - Meaningful Human Control) * **Disruption Network Institute: Investigating the Kill Cloud - Bringing transparency to the opacity of data-centric warfare** (in english) o Tatiana Bazzichelli (Director and Founder, D isruption Network Lab ) * **Von ferngesteuerten zu autonomen Waffensystemen (AWS) - Gefahren für Völkerrecht und militärische Stabilität - wie kann man AWS verbieten?** o Jürgen Altmann (Technische Universität Dortmund / ICRAC – International Committee for Robot Arms Control) * **targeted killing und der Status ziviler Opfer - ein philosophisches Problem?** o Jobst Paul (DISS – Duisburger Institut für Spach- und Sozialforschung) * **Das katastrophale Ende der Ethik im digitalen Krieg** o Elke Schwarz (Queen Mary University London / ICRAC – International Commitee for Robot Arms Control) *Anmeldung:* Bitte melden Sie sich unter https://ippnw.de/bit/tk an. /(Zugangsdaten werden nach Anmeldung versandt)/ *Details zur Veranstaltung:* * *Weitere Informationen: **https://blog.fiff.de/hearing_targeted-killing_22-11-2024/ * * *Datum:*Freitag, 22. November 2024 * *Uhrzeit:*18:00 – 19:30 Uhr * Videokonferenzsystem BigBlueButton