[spectre] n0name nachrichten #130b
n0name at gmx.de
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Thu Oct 9 13:54:21 CEST 2008
5. Das Ende einer Ära
Ein neuer Abschnitt kapitalistischen Verfalls kündigt sich an: Das
Finanzsystem ist angeschlagen, die Notenbanken, allen voran die Fed,
setzen ihr Vertrauen aufs Spiel, wenn sie zur Rettung des
Finanzsystems ihren Kredit gegen fragwürdige Sicherheiten eintauschen
und die Märkte mit Geld überfluten[6], der US-Staat häuft in kürzester
Zeit gigantische Schuldenberge an, wodurch seine künftigen
Handlungsspielräume stark beschnitten werden – all dies passiert zu
einer Zeit, in der die materielle Grundlage brüchig wird, die
Wirtschafts-Konjunktur nicht nur an Dynamik verliert, sondern
abzustürzen droht.
Vertrauensverlust der Fed und Sturz des US-Dollars
Angesichts solcher Rahmenbedingungen stellt sich die Frage, in welches
Szenario der Weltmarkt schon bald hineinschlittern wird, wie sich der
US-Dollar entwickelt und was die Fed gegen den Niedergang der
Leitwährung überhaupt tun kann. Turbulent wird es in jedem Fall.
Folgendes Szenario besitzt zumindest eine gewisse Plausibilität.
Mit dem Beginn der allgemeinen Konjunktur-Krise kommen zusätzlich neue
Belastungen (Kreditausfälle durch illiquide Unternehmen möglicherweise
zunächst im Autosektor, Kreditausfälle bei Privatpersonen, die
gleichfalls ihre Kredite nicht zurückzahlen können) auf die Banken zu.
Weitere Rettungsaktionen von Notenbank und Regierung werden
erforderlich. Die Schwierigkeiten, die bereits die partielle Krise
des Immobiliensektors gebracht hat, werden durch die allgemeine Krise
gesteigert. Bankenkrise und Vertrauensverlust bei den Notenbanken
nehmen zu.
Vor allem der sich anbahnende Vertrauensverlust der Fed wird
Konsequenzen haben für den US-Dollar, der von der Fed emittiert wird.
Warum sollten Dollar-Anleger (Besitzer von US-Wertpapieren wie Aktien,
Anleihen, Schatzbriefe, Pfandbriefe, von sonstigen, nicht verbrieften
Forderungen in US-$) dem Dollar Vertrauen schenken, wenn die Bank, die
ihn emittiert hat, dafür faule Kredite bekam. Und warum sollten sie
Staatsanleihen, staatlich gesicherte Pfandbriefe etc. in ihren Depots
halten, wenn die Garantien, die der Staat gab, zweifelhaft werden und
wenn selbst der Schuldendienst als nicht mehr gesichert erscheint.
Ausfallrisiken und Dollarrisiken könnten sich zu einem Gesamtrisiko
kumulieren, das kein Anleger mehr bereit wäre, freiwillig einzugehen.
Nun ist der Dollar Weltreservewährung. Die Sache wird dadurch
keineswegs einfacher. Welchen Grund sollten Anleger haben, eine
Währung in Reserve zu halten, die auf faulen Krediten beruht. Und es
würde sich unter Risikogesichtspunkten verbieten, diese zweifelhaft
gewordene Währung noch dazu in Form zweifelhafter Wertpapiere zu
halten, die der Staat möglicherweise gar nicht auf Dauer bedienen
wird. Solche Schuldner werden von den Finanzmärkten hart bestraft,
selbst wenn es Staaten sind, die jene Schuldtitel emittierten.
Für den US-$ besteht also die Gefahr, dass die ausländischen
Dollarbesitzer auf den Vertrauensverlust mit Verkäufen reagieren. Dies
führte zum weiteren Kursverlust des Dollars, zu einer Verteuerung des
US-Importe und auf diesem Weg zu steigenden Preisen in den USA. Das
Misstrauen in den USA gegenüber ihrer eigenen Währung würde durch
solche Inflationsprozesse zusätzlich gesteigert. Eine Hyperinflation
könnte die Folge sein, verbunden mit weiteren Kursverlusten des
Dollars. Ein sich beschleunigt entwertendes Geld ist natürlich erst
recht untauglich, als Anlage-Währung, also auch untauglich, als
Weltreservewährung zu dienen.
Hyperinflation und Dollar-Crash würden nicht nur das Vertrauen
erschüttern bzw. die Importe verteuern, sondern es würden sich
weitere, noch viel ernstere Schwierigkeiten einstellen. Ausländische
Exporteure würden US-Dollar als unsicheres Zahlungsmittel ablehnen.
Sie würden „harte“ Devisen oder Gold verlangen. Auf jeden Fall würden
sie die Waren an den amerikanischen Importeur nicht auf Dollar-Kredit
verkaufen.
Problemfall Leistungsbilanz
Nun kommt ein Problem hinzu, das sich in der Vergangenheit sukzessive
aufgebaut hat, ohne ernsthafte Schwierigkeiten zu bereiten. Die USA
ist im Ausland hoch verschuldet. Da ihre Leistungsbilanz chronisch
defizitär ist, fließen ihr durch den Waren- und Dienstleistungsverkehr
per saldo keine Devisen zu. Die Importüberschüsse sind nur möglich,
weil die erforderlichen Devisen durch ausländische Investoren, die an
die Stabilität des Dollars glauben, durch den Kauf von US-Wertpapieren
ins Land fließen. Das Spiel geht solange gut, wie der Dollar als
Anlagewährung weltweit attraktiv ist. Das Spiel ist aber aus, sobald
der Dollar diese Attraktivität infolge des eigenen Wertverlustes
verliert, wenn also die für den Importüberschuss benötigten Devisen
nicht mehr als Kapitalanlage in die USA strömen. Und noch gefährlicher
würde sich die Situation darstellen, wenn es statt der nötigen
Devisenzuflüsse zu Devisenabflüssen käme, wenn also auch noch die
Kapitalbilanz negativ würde.
Wegen fehlender Devisenzuflüsse und aufgrund von Geldabflüssen
(„Flucht aus dem Dollar“) wären die USA gegenüber dem Ausland
praktisch pleite. Die Fed könnte wegen ihrer Zahlungsunfähigkeit
keine Devisen zur Verfügung stellen. Sie wäre machtlos, dagegen etwas
zu tun. Ihre Macht ist auf die Ausgabe von Dollar begrenzt. Sie kann
weder Devisen noch Gold herbeizaubern.
Sie kann auch die Warenbesitzer nicht zwingen, den Dollar als Kauf-
und Zahlungsmittel einzusetzen. Das große Mysterium, das eine
Notenbank umgibt, wenn sie Papier bedruckt, das dann als Geld
aufersteht, löst sich in dieser Situation der Geldkrise auf. Es wird
dann klar, dass die Notenbank zwar über eine Papiermaschine, nicht
aber über eine Geldmaschine verfügt. Um Geld zu schaffen, reicht eine
Druckerpresse nicht aus; es müssen noch andere Umstände hinzukommen,
die aber von der Notenbank weder produzierbar, noch nennenswert
beeinflussbar sind. Nur wenn die Notenbank das Vertrauen der
Warenbesitzer hat, kann der bedruckte Papierzettel die Eigenschaft
des Geldes erhalten.
Ohne Devisen müsste der Import der USA zusammen. Ohne Import würde die
Industrie still stehen. Und ein solches Ausscheiden der USA aus dem
Weltmarkt würde zugleich zu einem Stillstand des Welthandels führen.
Eine gefährliche Abwärtsspirale der Wirtschaft wäre die Folge.
Regierung und Fed müssten versuchen, ihr Vertrauen zurückzugewinnen.
Wahrscheinlich könnten sie dies nur durch Rückkehr zu irgendeiner Art
Goldstandard, durch Rückgabe ihrer Kreditrisiken an das Finanzsystem
und durch Entschärfung der Schuldensituation des Staates. Es müssten
also auch die Dinge zurück genommen werden, die man gerade zur
Entschärfung der Krise eingesetzt hatten. Die Probleme, die der Staat
an die Wirtschaft zurückgäbe, wären also gigantisch und würden dort
zu großen Verwerfungen führen. Die Krisenprozesse würden nachgeholt,
die Regierung und Fed durch ihre Interventionen nur verschoben hatten.
Und sie würden in den denkbar schlechtesten Zeiten nachgeholt, wenn
nämlich die konjunkturelle Lage der Wirtschaft ihren Tiefpunkt hätte.
Um Vertrauen im Ausland zurück zu gewinnen, müssen die dort gehaltenen
Staatspapiere (Bonds, Schatzbriefe) und die staatlich garantierten
Pfandbriefe, die als Folge der Hypothekenkrise ökonomisch gesehen
wertlos sind, sicher sein. Wie sollte aber der Staat seine Schulden
und seine Sicherheitsgarantien bedienen, wenn die Steuereinnahmen
konjunkturbedingt rückläufig sind und dazu die Wirtschaftskrise
weitere Staatsausgaben erfordert? Er wäre in einer Schuldenspirale
gefangen, aus der er nicht herauskommt und in der er das Schlimmste,
seinen eigenen Bankrott, nur dadurch verhindern kann, indem er durch
weitere Neuverschuldungen die Schuldenspirale weiter treibt. Er müsste
das verstärkt tun, was er bereits seit langem tut: Aufnahme von neuen
Schulden, um die alten zu bedienen. Statt Vertrauen aufzubauen, würde
der Staat in einem solchen Fall das Misstrauen gegen ihn nur noch
steigern.
Politische Konsequenzen
Politisch gesehen wäre dies eine äußerst kritische Phase. Diejenigen,
die über das Vermögen der Nation verfügen, darf der Staat nicht durch
höhere Steuern oder gar durch Konfiskation des Vermögens belasten, da
das kapitalistische Privateigentum seine eigene Grundlage bildet, auf
die er selbst ruht. Es wäre frommes Wunschdenken, von der Regierung
einen solchen Brudermord einzufordern.
Ganz im Gegenteil wird der Staat alles daran setzen, um seine
materielle Grundlage, die Akkumulation des Kapitals zu befördern. Er
wird versuchen müssen, den Wirtschaftsstandort USA möglichst
attraktiv zu machen. Aus der deutschen Standortdebatte, die zur
Agenda 2010 geführt hatte, können wir ahnen, was das heißen wird.
Aber die Situation in den USA wäre um ein Vielfaches angespannter,
so dass die Maßnahmen bedeutend radikaler ausfallen würden. Die
Zielsetzung wäre aber gleich: Erhöhung der Kapitalrentabilität,
Erhöhung also der Verwertungsbedingungen des Kapitals durch direkte
Lohnkürzungen, durch Abbau indirekter Löhne (weniger
Krankenkassenzuschüsse, Rentenkürzungen, Kürzungen bei staatlichen
Arbeitslosenleistungen etc.), durch Verlängerung der Arbeitszeit und
durch größere Arbeitsintensität. Das wären alles Maßnahmen, die auf
eine Erhöhung der Mehrwertrate hinausliefen, um dadurch die
Profitrate oder Kapitalrentabilität zu erhöhen.
Den durch die Wirtschaftskrise bereits unter Druck stehenden
Lohnabhängigen und dem anschwellenden Arbeitslosenheer würde der
Fehdehandschuh hingeworfen, den sie aufgreifen müssten, um nicht
völlig zu verelenden. Zugleich wären Verteidigungskämpfe gegen die
Unternehmer erforderlich, die Massenentlassungen, Lohnkürzungen,
Arbeitszeitverlängerung und dergleichen erzwingen wollen. Ein Kampf
um die Mehrwertrate wäre die Folge, ein Kampf Klasse gegen Klasse, ein
ökonomischer und zugleich politischer Kampf, bei dem es dann um mehr
als um bloße Lohnsicherung geht. Das Lohnsystem selbst, das
Verhältnis von Lohnarbeit und Kapital, würde als problematisch
erscheinen. Es wäre ein Kampf um die künftige Gestaltung der
Gesellschaft, der dann bald in einen revolutionären Befreiungsversuch
münden könnte.
Wie der Kampf auch immer ausgehen mag, er kündigt sich bereits in der
heutigen Finanzkrise an. Und wenn Regierung und Notenbank alles tun,
um den Zusammenbruch des Finanzsystems zu verhindern, dann tun sie
das nicht nur, um das Kapital vor gigantischen Entwertungsprozessen
zu schützen, sondern auch, weil sie in einer dramatischen Zuspitzung
der Krise die Gefahr ihres eigenen Untergangs wittern. Denn das Ende
des US-Kapitalismus wäre zugleich ihr eigenes Ende. Und wenn die
wissenschaftlichen und journalistischen Interpreten die Krise auf
eine reine Finanzkrise verengen, die nichts aber auch gar nicht mit
dem eigentlichen Kapitalismus zu tun habe, die nur entstanden sei,
weil findige Verkäufer einst US-Bürgern Immobilienkredite
aufschwatzten, weil der frühere Fed-Chef Alan Greenspan die Zinsen zu
stark senkte, weil raffsüchtige und skrupellose Manager zu hohe
Risiken eingegangen seien oder weil Spekulanten das Geschäftsleben
störten, dann sollen solche Interpretationen von der endogenen
Krisenhaftigkeit des kapitalistischen Systems ablenken. Das System
als solches soll in jedem Fall gerettet werden und es lässt sich
ideologisch nur retten, wenn der kapitalistische Normalzustand
idealisiert und all die Widersprüche, Gegensätze, Gewalttaten des
Systems in bloße Missstände umgedeutet werden.
Aber auch außenpolitisch würde sich die Situation zuspitzen. Jedes
Land würde versuchen, die Krisenlast durch protektionistische
Maßnahmen auf das andere Land abzuwälzen. Um das Land in diesem
auswärtigen Kampf zu einen, würden nationale Leidenschaften produziert
und je schwieriger dieser Kampf, desto stärker müssten die
Leidenschaften entfacht werden.[7] Ein wachsender Nationalismus mit
Wirtschaftskriegen und der Gefahr eines Umschlags in größere
militärische Konfrontationen wären mögliche Folgen. Aber die
erzeugten nationalen Leidenschaften würden auch eingesetzt, den Kampf
um die Mehrwertrate als Kampf um das nationale Überleben, als Kampf
um die viel beschworenen „gemeinsamen nationalen Werte“ zu verdrehen.
____________________
Fußnoten:
[1] Woytinski, W.: Das Rätsel der langen Wellen. Schmollers Jahrbuch
55 (1931), S. 581
[2] Parvus, Die kapitalistische Produktion und das Proletariat, Berlin
1908, Verlag Buchhandlung Vorwärts, S. 10f. Ähnliche Hinweise in
der Schrift “Die Handelskrisis und die Gewerkschaften”, in: Die
langen Wellen der Konjunktur, Berlin 1972, S. 26
[3] Einen guten Überblick zur Diskussion langer Wellen findet sich
bei Ernest Mandel, Die Langen Wellen im Kapitalismus, Frankfurt
1983 und in: Der Spätkapitalismus, Frankfurt 1972, IV. Kapitel,
S. 101ff.
[4] Mandel, Spätkapitalismus, S. 133f
[5] Grund für deren Zusammenbruch waren Kreditderivate, mit denen
sowohl Lehman Brothers wie auch AIG große Räder drehten. In dem
populären Segment der Kreditderivate, den Collateralised Debt
Obligations (CDOs), war Lehman Brothers zuletzt einer der
Marktführer; AIG ist einer der wichtigsten Marktteilnehmer bei
Derivaten auf Schuldverschreibungen. Noch nicht völlig geklärt
sind die Auswirkungen der Verstaatlichung auf die von AIG
ausgegebenen Kreditderivate. Teilweise enthalten die Verträge
Klauseln, in denen die Verstaatlichung einem Konkurs
gleichgestellt wird. In einem solchen Fall würden die Derivate
wertlos. Weil viele Kreditderivate ineinander verschachtelt sind,
kann es Wochen dauern, bis die wahren Verluste ans Licht kommen.
[6] Die Pleite von Lehman Brothers verunsicherte die Bankenwelt
derart, dass der Dollar-Geldmarkt erneut austrocknete, wie es
seit Beginn der Finanzkrise schon öfter der Fall war. Das
Kreditsystem schlug wieder um ins Monetarsystem. Die Europäische
Zentralbank (EZB) stellte den Finanzmärkten auf dem darauf
folgenden Donnerstag (18.9.2008) insgesamt 40 Milliarden
US-Dollar über so genannte Swap-Geschäfte zur Verfügung. Die
US-Zentralbank Federal Reserve pumpte 180 Milliarden Dollar in
das internationale Finanzsystem. Die Bank of England kündigte
eine Finanzspritze von 40 Milliarden Dollar an. Beteiligt an der
gemeinsamen Aktion waren auch die Zentralbanken Kanadas und
Japans. Die Währungsvereinbarungen laufen bis zum 30. Januar 2009.
[7] Mehr dazu bei G. Sandleben, Nationalökonomie & Staat, Hamburg
2003, S. 125f
Mit vielem Dank an Guenther Sandleben fuer den Nachdruck (im doppelten
Sinn).
URL:
http://www.guenther-sandleben.de/mediapool/57/574173/data/Crash_Crisis.doc
------------------------------------------------------------------------
3.
A. d. Red.: Das war schon
`O_\
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/ 0 , |
/ \ |/ \\
BUMM ZACK !
38317
"War(e)house"
Ein getanztes Bild zum Four-on-the-flour der Kriegsdisco
Lange Performance-Nacht in der GDK
im Rahmen der magistrale 2008
Sa., 13. September 2008
19:45 Uhr
Galerie der Kuenste, Potsdamer Strasze 98, 10785 Berlin
http://www.n0name.de/38317/warhouse
Kaufhaus fuer den Frieden
Der Schismus bei dem man mit muss!
Ist das ein verfilmter Roman, eine Romanze? Im Osten der Stadt steht
eine Diskothek. Der Lichtkegel des Flakscheinwerfers kreist
Freitagnacht etwa 10 km weiter direkt ueber mir. Nach dem House der
Discos im Kriegs-Paris der fruehen 1940er kann der Vorsprung durch
Technik nie mehr so richtig getoppt werden. Waere es nicht geil, mit
dem Buggy zur Videothek zu fahren, wo man sich alles als
Computerspiel, natuerlich irgendeine Panzerschlacht oder den neusten
Grossdiebstahl neuster KI ueber Nacht holt? Pornochic ist sowieso
nichts Neues, jeder in der Strasse weisz das. Porn kann dich von
der Ersatzbefriedigung befreien. Oder gilt die Kategorie
Ersatzbefriedigung nicht mehr? Wenn die Ausschreibung kommt, will
wieder jemand deine Kreativitaet fuer dumm/fuer nichts verkaufen.
Geld fuer nichts war einmal.
Mili Mili Mili Mili
Mili Militaer
Oly Oly Oly Oly
Oly Olympiade
Welt Welt Welt Welt
Welt Weltmeister
Hast du einen Schuss?
Mama kaempft in Kabul
Im Camp Warehouse (Warhouse, Whorehouse, Workhouse) sind die Ziele
eindeutig aber etwas staubig. "Im Ernstfall waere fuer den
Truppen-Chef ganz schnell Schlusz mit lustig: 'Ich wuerde die
Uebertragung sofort stoppen.' Aber so lange alles friedlich sei,
koennten sich die Maenner und Frauen weiter am Fussball erfreuen."
Und die Maenner und Frauen, die Lapdogs des Krieges an ihren Laptops,
die Huren der kapitalistischen Macht haben Bio, ja sie haben Bios
und CVs - aber leider keine Biomacht. Zum Beispiel Heiko in weisser
Hose und weissem T-Shirt (gekuerzte Fassung):
Ich wurde am 14.08.1970 irgendwo zwischen Uelzen und Magdeburg im
Manoevergebiet der Sowjets geboren. Ich verbrachte die Jahre zwischen
1970 und 1988 im Kinderheim. 1988 - 1989 holte ich die Oberschule
nach und das mit einem Abschluss von 0,9. Danach wurde ich Koch in
der Armee und habe auf diese Weise den Zerfall der DDR unterstuetzt.
Von meinem ersten Westgeld kaufte ich mir ein superschnelles
Motorrad, baute aber nach einer Woche einen Unfall und lag daraufhin
3 Jahre im Koma. Im Mai 2003 wurden wir in Hannover mit dem German
DJ Award fuer die beste Radio Sendung ausgezeichnet! Unsere Sendung
und die dazugehoerigen legendaeren Partys, waren zu diesem Zeitpunkt
weit ueber das Sendegebiet hinaus bekannt. Wir waren z.B.
regelmaeszig Gast auf dem Lovestern Galaktika zur Love Parade in
Berlin. Absolutes Highlight allerdings war unser Auftritt im Camp
Warehouse in Kabul/Afghanistan im November 2004.
Und sie haben Steckbriefe, aber irgendwie kein richtiges Profil:
Name: Gerald Meier (Name von der Red. geaendert)
Wohnort: Hamburg
Alter: 25 Jahre
Beruf: Mechatroniker. Zur Zeit mache ich eine Weiterbildung zum
Techniker Fachrichtung Mechatronik.
Hobbys: Rettungsschwimmen, Wachdienst an der Kueste,
Funktionsmodellbau, diese Homepage, Fotografieren und am Wochenende
Disco.
Ich mag: Sommer, Sonne, Strand und Meer, Musik mit Druck, Lasagne,
Urlaub und CenterParcs.
Ich mag nicht: Alkohol, Nikotin, Muecken, verregnete Sommer, Hip Hop,
Black Musik und Oliven.
Was sagt das jetzt, ausser, dasz die banalen Kraefte der zu Hunden
personifizierten Deklassierten, die anderen, zu Schafen
personifizierten Deklassierten abschlachten werden? Die Parade ist
vorbei, vorbei ist es mit der Parade. Deutscher Tekkno fuer
deutsche Truppen. In vielleicht 400 Meter Luftlinie vom sogenannten
Verteidigungsministerium (vom Nazismus reingewaschen) entfernt kann
wenigstens versucht werden, das Tanzen zu den Verhaeltnissen zu
bringen. Anstatt im Sieg vereint in Olympia den Sportsoldaten nochmal
zu huldigen.
Sklaven des Rhythmus
Wenn im Lager aufgelegt wird, hoeren wir den Sound der Nachtschichten,
tanzen wir zu den Schlagern der Mehrarbeit, spueren wir die Baesse der
Verhaeltnisse. Erinnern wir uns an die hilflosen Versuche der
Medientheorie, den Krieg mit einem Post-Juenger und der
Heeresmaterialmiszbrauchthese von der Computermaus bis zum vom
Drumcomputer erzeugten Rhythmus im 4/4-Takt im Tempo von etwa
120–130 BPM in die Debatte einzubringen. Wie die materialistische
Spektive aufs Geraet selbst einer Technikgeschichtsschreibung
erlagert wurde.
Sample:
"so deutet dies auf einen gefaehrlichen oekonomischen und
politischen Schwaechezustand der Hegemonialmacht USA, weil sie die
'friedliche' oekonomische und politische Durchdringung des
vorderasiatischen Raumes durch den aergsten Weltmarktkonkurrenten
Deutsch-€-land offensichtlich nur noch militaerisch zu stoppen
vermag
die oekonomischen Konkurrenten Deutschland, Russland
und Frankreich entschieden zurueckzudraengen und die Profite der
Erdoelproduktion selbst einzusacken – sowohl als Verwertung
produktiven Kapitals als wie als Anlage und Verwendung der nach
Aufhebung des Irak-Embargos reichlich sprudelnden Oelrente
gleichzeitig die militaerischen Truppen und Geraet und
essourcen der Konkurrenten unter eigenem Kommando im Rahmen von
NATO-Spezialeinheiten zu verschleiszen
die oekonomischen Ressourcen der Konkurrenten durch
polizei-aehnliche und humanitaere Aufgaben zu binden, zu
neutralisieren und zu erschoepfen und diese zur 'gerechten'
Finanzierung ihrer UNO-gedeckten Drecksarbeit im groszen Stile
heranzuziehen
die Erdoelreserven – deren Qualitaet und Foerderkosten optimal
sind – als strategische Waffe (potentiell in erster Linie gegen den
Konkurrenten Japan) einsetzen zu koennen
Dies laesst nur den Schluss zu, dass die USA in der Flucht nach vorne,
im Ausspielen ihrer militaerischen UEberlegenheit, den Ausweg aus
ihrem relativen oekonomischen Abstieg als Weltmarktspieler sehen.
Nur in Phasen des Aufstiegs und der Bluete des industriellen
Krisenzyklus gleichen sich die nationalen Oekonomien des erweiterten
EU-Staatenverbunds zumindest tendenziell an, um in den Phasen des
Abstiegs und des Krachs zunehmend auseinander zu driften mit
Entfaltung der Konkurrenz der falschen Brueder und der
protegierenden nationalen Interessen.
mittelfristig gehen die Hoffnungen in Richtung einer auf breiter
Rohstoffbasis & Oelrente basierenden kapitalistischen industriellen
Entwicklung unter Fuehrung russischer und €uropaeischer groszer
Einzelkapitale und dem € als wichtigster Auslandswaehrung nicht nur
des Iraks, Irans, Tuerkei, sondern der wichtigsten Staaten der
gesamten arabischen Halbinsel und Nordafrikas.
Die weltpolitische Unordnung wird in Europa und insbesondere in
Deutschland zunehmend dem US-Imperialismus als quasi monokausalem
Verursacher zugeschoben."
schwarzer Afghane
Der Algorithmus der reprogrammiert werden muss
Ans Mitregieren wird immerzu gedacht. Der Filmemacher Andres Veiel
behauptete im WDR am 3.9.2008 (Planet Wissen, "RAF – Deutschland im
Fadenkreuz") freiverbriefend, der deutsche Staat haette sich in der
Bekaempfung der ersten Generation der RAF als starke Demokratie
erwiesen und nicht wie damals erwartet zum faschistischen Staat
entwickelt. Dass die Terroristen das damals anders gesehen haetten,
weil sie ihre Taten als Krieg gegen das ausbeutende System gesehen
haetten, wird hier weggeblendet.
Ein Staat, der reprogrammierbar sei, das technosoziale Phantasma
welches etwa der Chaos Computer Club mit den Gruenen teilt, dessen
Taktung uns in Fleisch und Blut uebergeht, geht nun in Fleisch und
Blut ueber und vielleicht wurde der Nazismus zu oft mit dem
deutschen Faschismus als Auswurf des Kapitalismus verwechselt. Das
Bundesministerium fuer Verteidigung plant jedenfalls fuer die nun
kommenden weiteren sich haeufend werdenden Ernstfaelle eine zentrale
Gedenkstaette, ein nationales Ehrenmal fuer die fuer Deutschand
Gefallenen. Mit einer klaren Formsprache der Selbststilisierung
und Euphemie, in deren Zusammenhang auch noch ein
Allerweltsschlaumeierphilosophenwort von ausgerechnet Heidegger
zitiert wird ("Der Wesensvollzug des Bauens ist das Errichten von
Orten durch das Fuegen ihrer Raeume."), dem Philsophen, der ewig auf
dem Holzweg wandernd, 1933 dem deutschen Volk ein Wesen - was sonst -
zusprach (siehe Heidegger, Martin. _Reden und andere Zeugnisse
eines Lebensweges. Gesamtausgabe. I. Abt.: Veroeffentlichte
Schriften 1910-1976. Band 16. S. 188.) Der Deutsche deutscht.
"Stille - Ein Raum ohne Grenzen
Das Innere des Raumes ist schwarz: die realen
Raumgrenzen verschwimmen. Dem Betrachter
eroeffnet sich ein entmaterialisierter Raum mit
unverrueckbarer Basis: Das Ehrenmal aus Nagelfluh
waechst aus dem Boden und bestimmt somit den
Ort.
Blumen und Kraenze koennen darauf abgestellt
werden.
Hoffnung
Beim Verlassen des Raumes geht der Besucher auf
eine goldschimmernde Wand zu - Gold steht fuer das
Uebernatuerliche und die daraus resultierende
'Hoffnung' in allen Kulturen.
Sinn
Beim Einsatz traegt jeder Soldat der
Bundeswehr eine Erkennungsmarke. Die halbe
Erkennungsmarke steht fuer den Getoeteten oder
Gefallenen, fuer den Tod.
Halbe Marken sind aus dem Bronze'kleid'
gestanzt, welches das gesamte Objekt umhuellt
und somit metaphorisch als alles umfassender
Tod praesent ist."
(c) meck architekten
(http://www.bmvg.de/portal/PA_1_0_P3/PortalFiles/C1256EF40036B05B/
W2744G5U048INFODE/Broschuere+-+Ehrenmal+kurz.pdf?yw_repository=
youatweb)
Der Algorithmus der staendig reprogrammiert werden muss muss muss ist
die aktuelle Zwangsneurose der Antikapitalisten. Jetzt sofort soll
alles "ueberwunden" und "abgeschafft" werden. Waehrend der
Antideutsche bedingungslos volkt.
Tableau Vivant Discotheque
Als kuenstliche Posse [en. pósee], als Ansammlung von Menschen und
Posse den Tanz den Mussolini wieder-holen. Denn mit und gegen die Man
without Hats kann man sagen "we can dance / we can dance /
everything's under control". Das Warenhaus ist ein Kriegshaus ist ein
Hurenhaus ist ein Arbeitshaus. Und passt du nirgends rein, kommst du
ins Irren- oder Krankenhaus. Der froehliche Warenhausarbeiter ist ein
Lagerarbeiter. Camp ist nicht mehr "camp"! Willkommen in der
phraseologischen Irrationalitaet. Und wir singen: Krieg ist nicht nur
Tourismus und Bordell, er ist genauso Warenhaus. 4 Personen bilden
die Gruppe "38317" und tanzen ein lebendes Bild im Rhythmus von
Kriegshouse und versuchen, in 03:28 Min. die Posen einer echten,
fuers Foto inszenierten, anonymen Puffdiscoszene unter Camouflage und
Lichtorgel nachzubilden.
War(e)house
(38317)
Mama kaempft in Kabul
Warehouse
Warhouse
Mama kaempft in Kabul
Warehouse
Warhouse
Warehouse
Warhouse
(Workhouse
Whorehouse)
(c) 2008 n0name
label(at)n0name.de
Yelena Simc
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4.
Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 33
Wo waren wir stehen geblieben? Dabei, dass "Eigentum ist kein Ding
und es [...] auch keine Herrschaft über eine Sache, es [...]
vielmehr eine Beziehung zwischen Menschen bezüglich einer Sache" ist.
Aber ist das mit dem Eigentum wirklich so komplex und nur schwierig
erkennbar? Oder ist das der Komplex, der eingeredet wird? Dazu eine
Lektion in Erkenntnistheorie und unradikalen Konstruktivismus, was
ein Diskurs ist und Wissensarcheologie?
"von „Eigentum" ist außerordentlich komplex „infolge des immensen
Bedeutungs-bereiches, innerhalb dessen der Eigentumsbegriff zwischen
allgemeinem Sinngehalt und speziellen Bedeutungsvarianten schwankt"
(Brunner, et al. 1975: 65). Dem Versuch, frühere aber auch moderne
Eigentumsverhältnisse zu verstehen, sind demnach Grenzen gesetzt.
Damit sind Fragen nach den Möglichkeiten und Grenzen der Objektivität
von Erkenntnis bzw. Wissen aufgeworfen, sie gehören zu den
umstrittenen Problemen in der Philosophie des 20. Jahrhunderts.
In diesen Auseinandersetzungen gibt es eine Tradition, die grob
gesprochen daran festhält, dass man stets objektiv wahre Aussagen
gewinnen kann. Das Ob-jekt bildet dabei die Erfahrungsbasis, an der
empirische Erkenntnisse festgemacht werden können. Nun wird
allerdings nicht behauptet, man bräuchte nur genau hinzusehen, um
das Objekt, „wie es wirklich ist", zu erfassen. Vielmehr werden
Faktoren angegeben, die eine solche objektive Erkenntnis beeinflussen.
Auf die-ser Basis geht es dann darum, diese Einflüsse auf die eine
oder andere Weise zu beseitigen oder zu neutralisieren. Unterstellt
wird aber immer, dass es objektiv erkennbare Gegenstände gibt, und es
ist nur eine Frage der richtigen Methode, dazu durchzudringen. Eine
andere Tradition wendet sich gegen die Vorstellung einer objektiv
erkennbaren Wirklichkeit. Hier bildet der soziale und gesellschaft-
liche Kontext den je relativen Rahmen für Erkenntnis. Wissen steht
hier in Ab-hängigkeit je verschiedener historischer
gesellschaftlicher Entstehungsbedingungen. Diese Bedingungen der
Erkenntnis sind nun nicht einfach Barrieren, die mit ei-ner Methode
des richtigen Verstehens zu überwinden wären, wie das oben der Fall
war, vielmehr lassen sich hier Erkenntnisgegenstand und
Erkenntnisbedingung nicht voneinander trennen. Das Objekt ist in
dieser Lesart nicht die konstante Größe, die nur frei zu schaufeln
wäre von den diversen Erkenntnisbedingungen,
_______________________________________________________________________
der Zeit setzte sich „Automobil" und schließlich „Auto" durch.
Sicherlich mag der ein oder andere nun den Einwand bringen, „aber
das ist doch banal. Für etwas, was es noch nicht gibt, kann es
auch keine Worte geben". Allerdings - unter einem bestimm-ten
Aspekt - so banal dann doch auch wieder nicht: Während man die
Aussage „Autos gab es schon immer" als eindeutig falsch anerkennen
würde, würde die Aussage „ein-same Menschen gab es doch schon
immer" weniger befremdlich wirken. Oder anders: Der Satz „der
römische Konsul fühlte sich einsam" irritiert uns wenig bis gar
nicht, im Gegensatz zu „der römische Konsul fuhr mit dem Auto die
Via Appia entlang". Es kommt mir an dieser Stelle nicht darauf an,
in Frage zu stellen oder auszudiskutieren, ob sich ein römischer
Prokurator einsam gefühlt haben konnte oder nicht. Vielmehr möchte
ich darauf abheben, dass es bei sozialen Verhältnissen - und das
Wort „ein-sam" beschreibt nichts anderes als ein soziales
Verhältnis (ein Phänomen des Individu-alismus der Neuzeit) -
offensichtlich schwieriger ist, die historische Gebundenheit
wahrzunehmen und anzuerkennen, als bei Dingen.
125
sondern die Bedingungen formieren überhaupt erst das Objekt und je
nach Wandel der Bedingungen wandelt sich auch das Objekt. In dieser
wissenschaftstheoretischen Tradition stehen auch Michel Foucault und
Hans-Georg Gadamer, wobei eine der zentralen Fragen Foucaults ist, wie
die in einer Gesellschaft für objektiv gültig gehaltenen Wahrheiten
überhaupt entstehen und wie sie sich historisch wandeln können.
Gadamer wiederum widmet sich der Frage wie ein Interpret der Neuzeit
einen Text früherer Zeiten auslegen kann, er untersucht Grenzen und
Möglich-keiten von Erkenntnis unter der Bedingung eines
„Zeitenabstands". Mittels die-ser beiden Ansätze sollen die
epistemologischen Grenzen bei der Analyse von Eigentum in Gegenwart
und in Geschichte kenntlich gemacht werden.
5.1 Diskursive und Nicht-Diskursive Praxen und Macht
Nach Foucault sind Erfahrungsgegenstände nicht einfach da oder
gegeben, son-dern sind Resultate bestimmter Formierungen. An Begriffen
wie Tradition, Ein-fluss, Entwicklung, Autor, Buch oder Werk macht er
das deutlich. Es handelt sich dabei um Begriffe, die für die Ideen-
und Wissenschaftsgeschichtsschreibung selbstverständlich sind.
Foucault zeigt, dass dies jedoch keine objektiven, über-historischen
Kategorien sind, sondern dass sie selbst erst in einem spezifischen
historischen Kontext entstanden. Es geht indes nicht darum, diese
Begriffe abzu-schaffen, vielmehr interessiert sich Foucault für die
Bedingungen, die es ermögli-chen, solche Kategorien überhaupt zu
verwenden (Foucault 1981, 1995: 39). Am Beispiel der
Erfahrungsgegenstände Buch und Werk macht Foucault die Formie-
rungen deutlich. Buch und Werk sind in ihrer „akzeptierten und quasi
instituti-onellen Individualität" (Foucault 1981, 1995: 41) die
Oberflächenwirkung von konsistenteren Einheiten. Der Bildung dieser
Kategorien gehen bereits andere Wissensformationen oder -Strukturen
voraus, die die Existenz dieser Artefakte überhaupt erst möglich
werden lassen, Formationen, die nicht sichtbar sind und die der
Daseinsweise von Buch oder Werk stillschweigend vorausgesetzt sind.
Insofern hat dem Anschein nach das Buch, vielmehr seine „materielle
Individu-alisierung", einen „determinierten Raum inne", es hat als
solches einen „ökono-mischen Wert" und markiert „durch eine
bestimmte Zahl von Zeichen die Gren-zen seines Beginns und seines
Endes" (Foucault 1981, 1995: 35). Ein Buch hat einen Titel, einen
Autor, ein Thema, einen Preis, zwei Buchdeckel und dazwischen
bedrucktes Papier, es ist somit eine abgrenzbare Einheit. Doch als
eine solche materielle, abgrenzbare Einheit ist sie nicht von großer
Relevanz für die archäo-logische Befragung, wie Wissen entstanden
ist und entsteht. Aussagekräftig ist dafür eher die Frage, welcher
Diskurs (die „konsistentere Einheit") mittels dieses Buches gestützt
wird bzw. welcher Diskurs durch dieses Buch „hindurchläuft",
126"
Ali Emas/Matze Schmidt
Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot: Aneignungskonflikte um geistiges
Eigentum im informationellen Kapitalismus_. Muenster: Westfaelisches
Dampfboot, 2006. 269 S. - EURO 19,90. Erschienen: Oktober 2006
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