[spectre] Fwd: Edith-Russ-Haus Newsletter | Ausstellungsbeginn: Infrahauntologies

Andreas Broeckmann broeckmann at leuphana.de
Fri Jul 2 12:28:57 CEST 2021




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Betreff: 	Newsletter | Ausstellungsbeginn: Infrahauntologies
Datum: 	30 Jun 2021 18:19:22 +0200
Von: 	Edith-Russ-Haus <info at edith-russ-haus.de>
Antwort an: 	info at edith-russ-haus.de
An: 	spectre at mikrolisten.de



Newsletter | Ausstellungsbeginn:Infrahauntologies

++++++++++++++++++++Please scroll down for English 
version++++++++++++++++++++

Liebe Freundinnen und Freunde des Edith-Russ-Hauses für Medienkunst,

sehr herzlich möchten wir Sie zu dem Beginn unserer nächsten Ausstellung 
einladen.

Infrahauntologies


A.S.T., Bassam El Baroni und Constantinos Miltiades (in Kooperation mit 
Georgios Cherouvim and Gerriet K. Sharma), João Enxuto & Erica Love, 
John Gerrard, Assem Hendawi, Bahar Noorizadeh, Vermeir & Heiremans

Kuratiert von Bassam El Baroni

KÜNSTLERGESPRÄCH

Mittwoch, 7. Juli 2021, 17 Uhr

mit Bassam El Baroniund Vermeir & Heiremans(in englischer Sprache)

AUSSTELLUNGSBEGINN

Mittwoch, 7. Juli 2021, 19 Uhr

Infrahauntologiesist eine internationale Gruppenausstellung, die neuere 
Praktiken in der Auseinandersetzung mit Infrastrukturfragen in den 
Vordergrund stellt. Manche Perspektiven auf die Welt setzen sich auch 
deshalb durch, weil sie in bestimmte Systeme, Technologien und 
Infrastrukturen der gebauten Umwelt eingebettet sind und von diesen 
verbreitet werden. Daher regt sich Widerstand gegen die verbreitete 
Vorstellung, wir seien zum Leben in einer Art ewigen Gegenwart 
verurteilt – ohne Möglichkeit, eine andere, gerechtere Zukunft zu 
gestalten. Infrastrukturen werden als ein innovatives Medium gesehen, 
das neue Sichtweisen eröffnen könnte. Die Kunst versucht, Auswege aus 
einer „abgesagten Zukunft“ aufzuzeigen: Sie entwirft spekulative 
Modelle, entwickelt neue Vorschläge für Systeme und Infrastrukturen und 
versucht, aus dieser Position die enormen Herausforderungen der 
Gegenwart zu thematisieren – wie etwa die zunehmende Finanzialisierung 
der Wirtschaft und den rasanten Klimawandel.

Eine entscheidende Frage, die mehrere Arbeiten in 
Infrahauntologiesaufwerfen, lautet: Wie kann die Finanzialisierung und 
Digitalisierung genutzt werden, um gerechtere Verhältnisse herzustellen 
und bislang verschlossene Möglichkeiten zu eröffnen? Einige der 
bestehenden Infrastrukturen sind von der historischen und politischen 
Vergangenheit bestimmt, andere womöglich von überzogenen Spekulationen 
auf die Zukunft. Sie sind die materiellen Spuren und Folgen von 
riskanten Unternehmungen, die sich gelegentlich, aber keineswegs immer 
ausgezahlt haben.

Infrahauntologieshebt durch die Videoarbeiten und Installationen der 
Ausstellung einige Tendenzen der Kunst hervor, die sich mit der 
Geschichte von Infrastrukturen beschäftigen; sie entwickeln spekulative 
Gegenentwürfe für künftige Infrastrukturen und nutzen Fiktionen als 
entscheidendes Element, um in hegemoniale Verflechtungen der 
Infrastruktur einzugreifen. Diese sich überlagernden Tendenzen können 
als „infrastrukturelle Spekulation“ und „infrastrukturelle Neubewertung“ 
bezeichnet werden. Im ersten Fall richten sich die künstlerischen 
Kompetenzen auf eine Veränderung bereits bestehender 
Infrastruktur-Szenarios; dazu sollen die in heutigen Technologien 
schlummernden Möglichkeiten fantasievoll umgenutzt werden. Im zweiten 
Fall beschäftigen sich die Kunstschaffenden mit dem Vermächtnis 
gescheiterter Megaprojekte; sie versuchen, die damit einmal verbundenen 
Ziele, Modelle und Probleme zu erkennen und nutzbar zu machen, um aus 
dem Kollaps zu lernen.

Arbeiten in Infrahauntologies:

Intertidal(2018) vonA.S.T.ist eine interdisziplinäre Erfahrung, die 
mithilfe des Spekulativen Urbanismus eine Vorstellung davon entwirft, 
wie die Stadt Miami in Florida aussehen könnte, wenn der Meeresspiegel 
weiter steigt. Dieser Entwurf umfasst drei prallele Zeitebenen: Handeln, 
Vorstellen und Planen in der Gegenwart, beruhend auf einer Zukunft, die 
mit den spürbaren Folgen unserer Fehler der Vergangenheit zu kämpfen hat.

Cybersyn war ein sozialistisches Netzwerkexperiment zur 
Wirtschaftsförderung im Chile der 1970er Jahre. In ihrer neuen 
Videoarbeit und Klanginstallation Cybersyn 1973 / 2023(2021) 
beschäftigen sich Bassam El Baroni und Constantinos Miltiades (in 
Zuammenarbeit mit Georgios Cherouvim und Gerriet K. Sharma) mit der 
Frage: Wie könnte das damals zeitgemäße Cybersyn für unsere 
hyperfinanzialisierte Gegenwart neu gedacht werden?

Bahar Noorizadehs VideoessayAfter Scarcity(2018) blickt zurück auf den 
Versuch sowjetischer Kybernetik, eine vollautomatische Planwirtschaft 
aufzubauen, und greift miteinander verknüpfte Geschichten der 
Wirtschaftstechnik auf, um einen Zugang zur Zukunft zu ermöglichen.

John Gerrards Cuban School (Community 5th of October)(2010) ist ein 
präzises virtuelles Realzeit-Porträt einer Schule auf Kuba, die in den 
1960er Jahren auf dem Land gebaut wurde und inzwischen eine 
„funktionierende Ruine“ ist.

Everything Under Heaven(2021) ist eine neue Videoarbeit von Assem 
Hendawi, die in der neuen Verwaltungshauptstadt Ägyptens spielt. Der 
Theory-Fiction-Film untersucht Ägyptens Infrastrukturprojekte und ihre 
Funktion für die Herausbildung von Ideologien.


João Enxuto und Erica Love’sVideoarbeit Institute for Southern 
Contemporary Art (ISCA)(2016) präsentiert den Prototyp einer 
Institution, die eine bedeutsame Alternative zu den Problemen der 
zeitgenössischen Kunstproduktion und ihrer politischen Ökonomie 
vorschlägt; diese Institution leitet das Kapital aus dem Kunstmarkt um, 
sodass damit andere Arbeitsweisen finanziert werden können.

Vermeir & Heiremans’ A Modest Proposal (in a Black Box)(2018) ist eine 
Videoinstallation, die untersucht, wie man die Finanzialisierung von 
öffentlSichen Kunstsammlungen, Museumsbauten und symbolischem Kapital 
nutzen könnte, um ein gerechteres Ökosystem der Künste herzustellen.

Unabhängig von der Ausstellung Infrahauntologieskündigt das 
Edith-Russ-Haus für den Herbst 2021 die Neuerscheinung Between the 
Material and the Possible: Infrastructural Re-examination and 
Speculation in Artan. Der Band wird von Bassam El Baroni herausgegeben 
und erscheint bei Sternberg Press & Edith-Russ-Haus. Die Publikation 
versammelt ein breites Spektrum kritischer Analysen, die unsere 
infrastrukturellen Zukünfte einer erneuten Betrachtung unterziehen. Der 
Band enthält achtzehn bislang unveröffentlichte Texte, darunter Essays 
von Bahar Noorizadeh,Vermeir & Heiremanssowie João Enxuto und Erica Love.

Hinweis:Aufgrund von Maßnahmen zur Eindämmung von Corona können sich 
Änderungen im Ablauf des Ausstellungsbeginns ergeben. Bitte informieren 
Sie sich vorab auf unserer Homepage oder unter Telefon 0441 235-3208.

++++++++++++++++++++English Version++++++++++++++++++++

Dear friends of the Edith-Russ-Haus for Media Art,

You are cordially invited to the start of our next exhibition.

Infrahauntologies


A.S.T., Bassam El Baroni and Constantinos Miltiades (in cooperation with 
Georgios Cherouvim and Gerriet K. Sharma), João Enxuto & Erica Love, 
John Gerrard, Assem Hendawi, Bahar Noorizadeh, Vermeir & Heiremans

Curated by Bassam El Baroni

ARTIST TALK:

Wednesday, 07 July 2021, 5 p.m.

with Bassam El Baroniund Vermeir & Heiremans(in English language)

EXHIBITION START:

Wednesday, 07 July 2021, 7 p.m.

Infrahauntologiesis an international group exhibition foregrounding 
recent practices that engage with questions of infrastructure. The 
predominance of certain outlooks on the world versus others is partly 
due to their embeddedness in and diffusion through the systems, 
technologies, and infrastructures of the built environment. For this 
reason, a recent pushback against the popular idea that we are destined 
to live in some sort of eternal present—with no recourse to shaping a 
different and more equitable future—has looked to infrastructure as a 
medium of innovation that might suggest otherwise. In an attempt to 
counter the impasse of “the canceled future,” art has immersed itself in 
formulating speculative models and propositional thinking around systems 
and infrastructures, and from this position attempts to address major 
challenges such as the rampant financialization of the economy and 
runaway climate change.

A key question explored by several works in Infrahauntologiesis: How can 
financialization and computation be leveraged to generate fairer 
conditions and to reopen foreclosed possibilities? While some existing 
infrastructures are haunted by historical and political legacies, others 
may be haunted by an excess of speculation on the future—the material 
traces and imprints of gambles that both did and did not pay off.

Through the exhibited video and installation works, 
Infrahauntologieshighlights some recurring tendencies within the field 
of art related to working with infrastructural histories, 
counter-speculating on infrastructural futures, and embracing fiction as 
key to supervening upon hegemonic infrastructural nexuses. These 
overlapping tendencies can be identified as “infrastructural 
speculation” and “infrastructural re-examination.”In the first, artistic 
competencies are channeled toward transformative infrastructural 
scenarios, based on the imaginative rerouting of possibilities dormant 
in current technologies. In the second, artists revisit the legacies of 
ill-fated megaprojects, with the aim to identify their aspirations, 
models, and problems and to use these as pathways for learning from 
collapse.

Works featured in Infrahauntologies:

Intertidal(2018) byA.S.T.is a multidisciplinary experience that uses 
speculative urbanism to envision what the city of Miami, Florida might 
look like as the seas continue to rise. It is a proposal that 
simultaneously inhabits three temporalities: dealing, imagining, and 
planning in the present based on a future that already contends with the 
lived effects of our mistakes from the past.

Cybersyn—a 1970s socialist networked economy experiment in Chile — is 
revisited in a new video and sound installation by Bassam El Baroni and 
Constantinos Miltiades (with Georgios Cherouvim and Gerriet K. Sharma) 
titled Cybersyn 1973 / 2023(2021), which engages the question: How can 
we reimagine the artifactual Cybersyn for our hyper-financialized times?

Elsewhere, Bahar Noorizadeh’s video essay After Scarcity(2018), tracks 
Soviet cyberneticians’ attempt to build a fully automated planned 
economy, revisiting the contingent histories of economic technology to 
enable access to the future.

John Gerrard’s Cuban School (Community 5th of October)(2010) is a 
meticulous virtual portrait, in real time, of a school constructed in 
the Cuban countryside in the 1960s, currently a functional ruin.

Everything Under Heaven(2021) is a new video by Assem Hendawi set 
inEgypt’s new administrative capital. This theory-fiction explores 
Egypt’s infrastructural projects and their role in ideological formation.

João Enxuto and Erica Love’svideo Institute for Southern Contemporary 
Art (ISCA)(2016) presents an institutional prototype advancing a 
meaningful alternative to problems in contemporary art production and 
its political economy by rerouting capital from the art market to fund a 
path to working otherwise.

Vermeir & Heiremans’ A Modest Proposal (in a Black Box)(2018) is a video 
installation that investigates how the financialization of public art 
collections, museum real estate, and symbolic capital could be used to 
generate a more equitable arts ecology.

Separate from Infrahauntologies, Edith-Russ-Haus announces the fall 2021 
release of Between the Material and the Possible: Infrastructural 
Re-examination and Speculation in Art, edited by Bassam El Baroni and 
published by Sternberg Press and Edith Russ Haus. The publication brings 
together critical analysis from a broad group of contributors engaged in 
the revisioning of our infrastructural futures. It features eighteen new 
texts, including essays by Bahar Noorizadeh,Vermeir & Heiremans, and 
João Enxuto and Erica Love.

Note: Due to Corona containment measures changes of the opening may 
occur. Please check in advance on our homepage or at the museum‘s ticket 
office by calling +49 441 235-3208.

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Edith-Russ-Haus für Medienkunst

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Katharinenstr. 23

D-26121 Oldenburg

t. +49 (0) 441 - 235 3208

f. +49 (0) 441 - 235 2161

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