[WOS] freie Radio-Distribution

Volker Grassmuck wos@mikrolisten.de
Sat, 11 Sep 1999 11:44:48 +2


Liebe WOSler,

in privater Mail und kleinen Cc-Listen entspinnt sich gerade eine 
Diskussion =FCber die Zusammenstellung eines Pakets freier Software 
fuer den Radioeinsatz, von der ich denke, dass sie auch den einen 
oder die andere auf dieser Liste interessieren wird. 

Ich erlaube mir also, ohne die einzelnen Beitraeger ausdruecklich 
gefragt zu haben, was ich tun wollte, aber durch Vorreisestress nicht 
dazu gekommen bin, weshalb Ihr mir wahrscheinlich den Kopf abreiszen 
werdet, aber erst wenn ich wieder aus dem Urlaub zurueck bin...  ;) 
in chronologischer Reihenfolge.

Link it
Volker


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Volker Grassmuck wrote:Volker Grassmuck wrote:
> 
> Hi,
> 
> letzte Woche hat mich Patrik Tschudin, "Redaktor" DRS2aktuell,
> f=FCr einen 13" Beitrag zu Open Source telefoninterviewt.
> <Patrik.Tschudin@srdrs.ch | http://www.drs2.ch>
> Er h=E4ngt =FCbrigens =FCber infam <http://www.infam.ch> auch mit
> Ljudmilas Insular Technologies zusammen <http://www.infam.ch/~it/>.
> 
> Im Anschlu=DF fragte er mich, ob es denn schon eine freie
> Sendeautomations-Distribution g=E4be. So mit HDD-Recording, Playlists,
> Sendeablaufplanung etc. Und da=DF sowas doch ziemlich praktisch w=E4re
> f=FCr kleine Radios und solche in der 3.Welt. Was ich sofort
> einleuchtend fand.
> 
> W=E4re das nicht eine wunderbare konkrete Aufgabe f=FCr die
> net.radio.days 99? Mal zusammenzutragen, was es da schon alles gibt
> und eine Distribution zu basteln mit OS, MP3 Streaming und
> on-Demand-Server, zB. IceCast <http://icecast.linuxpower.org>,
> Encoder, Datenbank etc.
> 
> Ciao
> Volker
> 


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Date sent:        Mon, 6 Sep 1999 17:52:38 +0200
From:             Frank Ronneburg <fr@in-berlin.de>
To:               Volker Grassmuck <h0724elw@rz.hu-berlin.de>
Subject:          Re: free software @ radio

Quoting Volker Grassmuck <h0724elw@rz.hu-berlin.de>:
> 
> Im Anschlu=DF fragte er mich, ob es denn schon eine freie
> Sendeautomations-Distribution g=E4be. So mit HDD-Recording, Playlists,
> Sendeablaufplanung etc. Und da=DF sowas doch ziemlich praktisch w=E4re
> f=FCr kleine Radios und solche in der 3.Welt. Was ich sofort
> einleuchtend fand. 

Ja, was braucht man da so an Software?

> W=E4re das nicht eine wunderbare konkrete Aufgabe f=FCr die 
> net.radio.days 99? Mal zusammenzutragen, was es da schon alles gibt
> und eine Distribution zu basteln mit OS, MP3 Streaming und
> on-Demand-Server, zB. IceCast <http://icecast.linuxpower.org>,
> Encoder, Datenbank etc.

Debian:
icecast-client_1.0.0-1.deb
icecast-server_1.0.0-1.deb
gmp3_0.080-3.deb
mp3blaster_2-0b11-1.deb
mp3info_0.2.16-1.deb
mp3asm_0.01-1.deb
gmp3_0.080-3.deb

Ich hab von sowas keine Ahnung. Sagt was gebraucht wird, ich bin
sicher Debian hat das wenns frei ist. Eine CD zu machen ist einfach.

Frank

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Date sent:        Mon, 06 Sep 1999 21:18:56 +0200
From:             thomax <thomax@icf.de>
To:               Patrik.Tschudin@srdrs.ch
Copies to:        h0724elw@rz.hu-berlin.de, fk@bln.de
Subject:          3. welt radio projekt?
 boundary=3D"------------344B5AB49AFF526E9D7EF71D"

hallo,

ich hatte grade die unten angehaengte e-mail von volker gasmuck
erhalten und wollte mich mal wg. genau dieses themas an Sie wenden.

ich betreibe, auch im wahrnehmbaren umfeld von volker, ein system das
viele angesprochene features schon jetzt erfuellt. im anhang finden
Sie eine beschreibung dieses projekts. es heisst Open Radio Archive
Network Group und ist zu finden unter http://orang.orang.org/

hierbei handelt es sich um ein distrubitives contributoren/authoren
system. eine weitere installation des systems im verbund mit
orang.orang.org koennen Sie sich unter orang.re-lab.org ansehen.

falls Sie interessierte provider fuer dieses system kennen oder selbst
einen solchen server betreiben moechten, freue ich mich auf Deine
e-mail.

thomax


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From:             Patrik.Tschudin@srdrs.ch
To:               thomax@icf.de
Copies to:        vgrass@rz.hu-berlin.de, geert@xs4all.nl,
ptschudin@datanetworks.ch Subject:          AW: 3. welt radio projekt?
Date sent:        Tue, 7 Sep 1999 12:21:36 +0200 

Hallo Thomax

Was mir im Kopf rumgeistert ist nicht eigentlich ein 3.welt radio
projekt. Auch wenn es da dann unter umst=E4nden gut eingesetzt werden
k=F6nnte. Aus meiner Erfahrung als Co-Starter eines lokalen Radios in
Basel (http://www.radiox.ch/), Angestellter einer
=F6ffentlich-rechtlichen Anstalt und aus dem, was ich so rundherum
aufschnappe, sehe ich, dass die art und weise, wie UKW/MW-Radio
gemacht wird, sich (das klingt jetzt sehr banal) seit einigen Jahren
sehr stark ver=E4ndert.

Alle suchen letztlich eine eierlegende Wollmilchsau zum Radio machen:
T=F6ne m=FCssen bearbeitet, Musik gespeichert, Programmabl=E4ufe
automatisiert, Sendestudios digitalisiert werden. Die Grundelemente -
das weisst du selber wohl auch - sind dabei meist: A - ein Bestand an
Audiofiles (Musik, Jingles, Beitr=E4ge, etc.) B - Software zur Aufnahme
und Bearbeitung der Files: im einfachsten Fall vorne und hinten
Leerstellen wegschneiden, im komplizierterern Fall Mehrspurproduktion
von Jingles, H=F6rspielen, Features etc. C - eine Datenbank, die
Zusatzinfos zu den Audiofiles enth=E4lt (Titel, Label, L=E4nge, Geschlecht
der Stimme, Geschwindigkeit, Intro-, Outrol=E4nge, varia Kodierungen
bez=FCglich Spielbarkeit im Laufe des Tages usw. usw.) D - ein
"Scheduler", der gem=E4ss gewissen Strukturvorgaben (Stundenclocks:
"welche Struktur bez=FCglich Abfolge von Musik- resp. Wortst=FCcken muss
die Stunden zwischen 10 und 11 morgens erf=FCllen? Welche Kriterien muss
das erste, welche das zweite, welche das dritte St=FCck erf=FCllen usw.?")
aus dem Bestand der Datenbank konkrete playlists zusammenstellt E -
ein On-Air-Interface, das entweder den "unbemannten" Betrieb des
Radios garantiert indem es die playlist (siehe oben) abnudelt, oder im
"assist-mode" der oder den Person(en) im Studio vorgegebenes
(playlist!) oder frei w=E4hlbares Audiomaterial aus dem Fundus zur
Verf=FCgung stellt, und das gekoppelt ist mit den Fadern des
Mischpultes: "Fader hochfahren" startet Abspielen des Soundfiles
"zuoberst" auf der Playlist. F - ev.: managen von Newsinput seitens
Text- und auch Audioagenturen G - ev. stationsinternes
Kommunikationsmedium (e-mail) H - ev. archivierung des gesendeten
programmes aus rechtlichen gr=FCnden f=FCr streitf=E4lle (reklamationen =FC=
ber
gesendet inhalte) I - ev. die m=F6glichkeit weitere externe hardware
anzusteuern: Minidiskplayer, Tape-Decks, CD-player, usw.

am besten sollte das system skalierbar sein von einem kleinen 1PC
System direkt im sendestudio (sagen wir ein kleines lokalradio in
osttimor) bis zu einer =FCber mehrere standorte verteilten, mehrstudio /
mehrkanal station... (let's say a network of independant radios in the
balcans)

f=FCr diese dinge gibt es nat=FCrlich software ab der stange. preisbereich
ab einigen tausend $ (http://www.digitaljukebox.com) bis nach oben
offenen Investitionen im bereich von X Mega$
(http://www.studer-digimedia.com).

ich hab orang.orang.de schon benutzt, hab auch schon verfolgt, wie
jemand content eingef=FCgt hat: Abschlusspr=E4sentation des insular
technologies workshop in rotterdam von rotterdam aus - da ist meine
wenigkeit auch zu h=F6ren. ich find konzept und funktionalit=E4t genial!
das mal vorneweg. da gibt's nichts dran zu r=FCtteln.

wenn ich jetzt aber wieder die "UKW-Radio-M=FCtze" aufsetz, dann kann
ich wenig damit anfangen. Ich setz jetzt mal einfach, dass nur wenige
experimentelle radios bereit sind, 28,8 realaudio direkt und dauernd
auf den sender zu geben. da und dort findet das statt, ich weiss, bei
radio x hab ich das auch schon getan, sogar =FCber stunden, anl=E4sslich
von www.comm-x-change.ch als rasa & co in basel waren und live gemixt
haben und ich im radiostudio das resultat aus dem netz gefischt hab.
bei derselben gelegenheit hatte ich geert lovink im studio und wir
haben eine kleine reise durch das netzradio-universum unternommen samt
akustischen beispielen nat=FCrlich. das l=E4sst sich alles machen, klar.
wenn ich aber an den tagt=E4glichen betrieb eines radio denke, dann
m=FCsste das system anders funktionieren, meine ich. wenn ich's mir
recht =FCberlege, dann w=E4ren es im minimum eigentlich nur drei dinge,
die es br=E4uchte, um orang.orang als "sendeinfrastruktur" f=FCr ein
UKW-radio einzusetzen:

1. das radio muss =FCber gen=FCgend connectivity verf=FCgen
2. auf orang.orang muss content in UKW-Qualit=E4t vorhanden sein
3. sch=F6n w=E4r, wenn es m=F6glich w=E4re, dass das system von einem file=
 auf
ein anderes =FCberblenden k=F6nnte.

punkt 3 ist halt so eine sache, die den akustischen fluss bestimmt.
bei radio x arbeiten wir mit einer minimalvariante von digimedia von
studer: 2 windows NT kisten, auf einer davon 2500 songs auf einer 23
GB-harddisk. da kannst du bei jedem audiofile unter anderem einen
EOM-Punkt festlegen. EOM steht f=FCr "End of Music". Wenn der erreicht
wird, startet - im "unbemannten" betrieb - automatisch die Wiedergabe
des n=E4chsten Files. Das h=F6rt sich dann so an, dass z.B. noch das Outro
des einen St=FCckes / Jingles l=E4uft, und dar=FCber schon das Intro des
n=E4chsten zu h=F6ren ist. digimedia arbeitet mit mpeg layer 2 soundfiles
und einer pcx-audiokarte, die vier ausg=E4nge hat. als komfortfeature
kann man damit z.B. sogar den schluss eines liedes vorh=F6ren, auch wenn
dieses gerade =FCber den sender geht. Spontan f=E4llt mir als
realaudiol=F6sung dazu ein: im studio m=FCsste ein rechner stehen, der
mindestens zwei realplayer gleichzeitig laufen hat, die mindestens
zwei soundkarten bedienen. wird bei einem file der EOM punkt erreicht,
startet der andere die wiedergabe - die dann nat=FCrlich sofort starten
m=FCsste, ohne erst zu buffern, das sollte schon vorher geschehen.

dr=FCcke ich mich bis hier verst=E4ndlich aus?
was ich mich frage: ist es realistisch, ein linuxbasiertes free
software projekt zu lancieren, dass am ende eine sammlung von
werkzeugen enth=E4lt, mit dem sich Elemente A bis mindestens F f=FCr den
Betrieb einer Radiostation zusammenbauen liessen? nat=FCrlich h=E4tten die
hunderte von kommerziellen anbietern f=FCr sendeautomationssysstemen
daran keine freude. aber muss man sich davon schrecken lassen?

und ev.: welche rolle k=F6nnte da orang.orang spielen als verteilte
infrastruktur auf die ukw-radios (tendenziell nat=FCrlich eher
nicht-gewinnorientierte) zugreifen k=F6nnten?

was meinst du?

gruss vom rheinknie
patrik


p.s. ich schick diese mail z.K. auch noch an volker, geert (hallo!)
und meinen privataccount

p.p.s. um selber einen orang-server zu betreiben, verf=FCge ich (bei
www.infam.ch) =FCber zu wenig bandbreite: 128kb. mir kommt allerdings
grade in den sinn, dass hier im hause an einem "jugendradio" gebastelt
wird, das ab november vvia DAB, Satellit, Kabelnetze und Internet
verbreitet werden soll. dessen server stehen direkt am backbone der
swisscom. dessen bandbreiten, auslastung und netztopologie ist
einsehbar via http://www.ip-plus.net; zu einem sp=E4teren zeitpunkt
k=F6nnte man vielleicht einen orang-knoten auf einem
"jugendradio"-server installieren. allerdings stecken jene leute
derzeit noch bis =FCber beide ohren in ganz anderen problemen, auch wenn
sie sich grunds=E4tzlich sehr f=FCr das thema internet interessieren und
ihr anspruch ist, mit dem radio eine "kommunikationsplattform f=FCr die
jugend" anzubieten. aber was von solcher rhetorik zu halten ist, weiss
man ja...

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Date sent:        Fri, 10 Sep 1999 03:38:01 +0200
To:               "Volker Grassmuck" <h0724elw@rz.hu-berlin.de>
From:             Pit Schultz <pit@icf.de>
Subject:          icecast text

http://www.industrystandard.net/articles/display/0,1449,6162,00.html

ja haette ich lust zu waere ein interessantes crossover
wobei wos, mikro, convextv, klubradio allesamt angesprochen
sein koennten. plus kosovo kontext, also eher etwas fuer
micz. 

waere das was fuer die wos liste? 

es gibt auf xchange einige die sich fuer icecast interessieren.

/pit
 
PS Bin 11.-30.9. away from mail.

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   home: http://waste.informatik.hu-berlin.de/Grassmuck/
   mikro: http://www.mikro.org
   Wizards of OS: http://www.mikro.org/wos
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