[WOS] Spiegel von heute

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Mon, 10 Jan 2000 18:50:49 +0100


10. Januar 2000
W I R T S C H A F T  |  N E T Z W E L T  |  P A N O R A M A

Goodbye Microsoft?

Offenen Standards geh=F6rt die Zukunft: In den n=E4chsten Jahren sollen alle
=20 IBM-Rechner Linux-f=E4hig werden. Verabschiedet sich Big Blue still=20
und leise von
=20 Windows und Unix?

New York - IBM will das Betriebssystem Linux zu einem "Herzst=FCck" seiner
=20                                        Hardware-Strategie machen.=20
Das hat Big Blue am
=20                                        Montag mitgeteilt. Experten=20
sehen darin den bislang
=20                                        gr=F6=DFten Schritt eines=20
bedeutenden Computer-Herstellers
=20                                        weg von Unix oder Microsoft=20
und hin zu einem
=20                                        alternativen Betriebssystem.

=20                                        Sam Palmisano, Chef der IBM=20
Server Group, erkl=E4rte,
=20                                        dass zuk=FCnftig alle wichtigen=
=20
Produktlinien des
=20                                        Computer-Riesen Linux-f=E4hig=20
sein sollen. Damit werden
=20                                        vereinzelte Initiativen, die=20
IBM bereits im vergangenen
=20                                        Jahr gestartet hatte, unter einem=
 Dach
=20                                        zusammengef=FChrt.

=20                                        "Wir stehen an der Schwelle=20
zu einer weiteren wichtigen
=20                                        Umw=E4lzung in der Welt der=20
Technologie", so Palmisano
=20                                        in einem Brief an IBM-Chef=20
Louis Gerstner. "Die n=E4chste
=20                                        Generation unserer=20
E-Business-Kunden verlangt offene
=20                                        Standards, die sich leicht=20
auf andere Plattformen
=20                                        =FCbertragen lassen.

=20                                        Bislang laufen die=20
verschiedenen IBM-Computer, vom
=20                                        Gro=DFrechner bis zum Heim-PC,=20
mit zahlreichen unterschiedlichen
=20                                        Betriebssystemen. Linux=20
k=F6nnte eine Br=FCcke zwischen all diesen Systemen bilden
=20                                        und die bestehenden=20
Unterschiede abbauen.

=20                                                            IBMs=20
Schritt hin zum alternativen Betriebssystem ist ein
=20                                                            weiteres=20
Beispiel daf=FCr, dass Linux auf dem besten Weg
=20                                                            ist, zu=20
einem der Betriebssysteme der Zukunft zu
=20                                                            werden.=20
Seine wachsende Popularit=E4t h=E4ngt nicht zuletzt
=20                                                            damit=20
zusammen, dass der Linux-Quellcode - anders als
=20                                                            bei=20
Microsoft und Sun - =F6ffentlich zug=E4nglich ist und
=20                                                            st=E4ndig=20
verbessert wird.

=20                                                            Auch IBM=20
will sich an dieser Weiterentwicklung beteiligen.
=20                                                            Wie=20
Palmisano sagte, wird der Computer-Hersteller eng
=20                                                            mit=20
Linux-Entwicklern zusammenarbeiten und den
=20
Programmcode f=FCr seine Technologie weltweit verf=FCgbar
=20                                                            machen.

=20                                                            Daneben=20
sollen ein "aggressives Marketing" und hohe
=20
Investitionen sicherstellen, dass der Schritt hin zum
=20                                                            neuen=20
Betriebssystem kein Reinfall wird. Denn der
=20                                                            Sprung=20
auf den - im Moment noch langsam fahrenden -
=20                                                            Linux-Zug=20
ist zwar ein geschickter, aber nicht
=20
ungef=E4hrlicher Schachzug. Sam Palmisano allerdings ist
=20                                                            sich=20
sicher, dass die Entscheidung richtig war. "Die
=20                                        Auswirkungen auf IBM, seine=20
Server und seine Software, werden riesig sein."







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