[WOS] Fwd: Einladung zu einer Tagung der Heinrich-Böll-Stiftung
Hendrik Naumann
wos@mikrolisten.de
Wed, 11 Oct 2000 11:56:12 +0200
Die Heinrich Boell Stiftung (www.boell.de) in Kooperation mit dem
Netzwerk = Neue Medien (www.netzwerk-neue-medien.org) und dem
Foerderverein fuer eine = freie informationelle Infrastruktur (FFII
e.V.) (http://swpat.ffii.org)=20 laden ein zur Tagung:=20
WEM GEHOERT DAS WISSEN? GEISTIGES EIGENTUM IN ZEITEN DES INTERNET
am 20./21. Oktober 2000, auf der Galerie der Heinrich Boell
Stiftung, = Hackesche Hoefe (Vorderhaus, Aufgang 1, 5. Stock),
Rosenthalerstr. 40/41, = 10718 Berlin
Anmeldung bis zum 16.10.00=20
per Fax: an die Heinrich Boell Stiftung, z.Hd. Olga Drossou: 030-285
= 34-108
oder per e-mail: drossou@boell.de=20
Keine Tagungsgebuehren
_____________
Mit dem Internet ist ein Medium entstanden, das sich wie kein anderes
= Kommunikationsnetz mit solch gro=DFer Geschwindigkeit
weiterentwickelt und = mit tiefgreifenden sozialen, kulturellen,
oekologischen und wirtschaftliche= n Auswirkungen durchgesetzt hat.
Zweifelsfrei beruhen die Geschwindigkeit = und die Vielfalt seiner
sozialen Erfindungen ganz wesentlich auf dem = vorherrschenden
Grundsatz der offenen Standards, bei denen die Kreativitaet= und
Zusammenarbeit zahlreicher Open Source-Programmierer ebenso eine =
wichtige Rolle spielen wie die Erwartungen an raschen
wirtschaftlichen = Gewinn.=20
Auf dem Weg in die "Wissensgesellschaft" weltweit ist der freie
Zugang zum = Wissen oder anders die Zugaenglichkeit von Wissen
Voraussetzung fuer eine = demokratische Kultur, die gefordert ist,
ueber Prinzipien von Gerechtigkeit= und Nachhaltigkeit unter
Abwaegung konkurrierender Interessen zu = befinden.=20
Als Gemeingut ("Wissensallmende") geraet Wissen heute zunehmend in =
Konflikt mit den Eigentumsrechten bzw. -anspruechen seiner Erfinder.
Der = oeffentliche Zugang zum Wissen wird zunehmend eingeschraenkt,
privatisiert = und kommerzialisiert. Entsprechend werden die
Neufassung und Ausweitung = der Schutzregeln f=FCr geistiges
Eigentum verlangt. Auf der politischen = Agenda stehen heute
Entscheidungen ueber die Entwicklungsrichtung des = Internet und
mittelbar auch der Wissensgesellschaft: zu einem globalen =
Wissensnetz oder zu einem Warenlager, das von Zaeunen des geistigen
= Eigentums umstellt ist.
Im Mittelpunkt der Tagung stehen die Fragen:=20
- Welchen Schutz braucht das geistige Eigentum, um die
Innovationsfaehigkei= t von Wirtschaft und Gesellschaft zu
stimulieren und zugleich den = oeffentlichen Zugang zum Wissen zu
garantieren?=20
- Wie koennen Kreativitaet und Fortschritt der Wissenschaften und
Kuenste = im Interesse der Allgemeinheit am besten gefoerdert
werden?
- Wie wollen wir die Schoepfer von digitalen Werken und Innovationen
= belohnt sehen?
- Wie muessen dem digitalen Zeitalter angemessene intellektuelle
Eigentumsr= echte formuliert werden? Sind Softwarepatente und
Urheberrechtsabgabe auf = IT-Geraete der richtige Weg?=20
- Ist das Geschaeftsmodell "Open Source" ein Vorbild fuer die
Wissensgesell= schaft?
Pogramm
Freitag, 20.11.00
17 Uhr Begruessung
17.30-18.15 Uhr Einleitende Vortraege:
Wissen als Eigentum? Wie kann der freie Zugang zu den Ressourcen des
= Wissens in globalen Informationsraeumen gesichert werden?
Rainer Kuhlen, Professor fuer Informationswissenschaft, Universitaet
= Konstanz, Deutsche UNESCO-Kommission=20
18.15 -19.00 Uhr
Das "digitale Dilemma" und der Schutz des geistigen Eigentums=20
Jeanette Hoffmann, Politikwissenschaftlerin, Wissenschaftszentrum
Berlin, = ICANN-Kandidatin
19.00 - 20.00 Uhr Bueffet=20
20.00 - 22.00 Uhr Podiumsdiskussion:
Softwarepatente - Motor oder Bremse fuer Innovationen?
Das Europaeische Patentamt moechte das Patentrecht aendern, um
Computerprog= ramme patentierbar zu machen. Dagegen hat sich
heftiger Widerstand = formiert: 50000 BuergerInnen, 200
Softwareunternehmen und zahlreiche = PolitikerInnen europaweit
unterstuetzen eine Petition fuer ein softwarepate= ntfreies Europa.
In seltener Uebereinstimmung haben sich alle deutschen = Parteien
gegen die Verabschiedung dieser Novellierung des Europaeischen =
Patentuebereinkommens (EPUe) und fuer ein Moratorium ausgesprochen.
Ueber = Pro und Contra und moegliche Alternativen zum Patentschutz
diskutieren: - Andreas Bogk, ChaosComputerClub
(http://www.mikro.org/Events/OS/ref-texte/bogk.html)
- Jeanette Hoffmann, Politikwissenschaftlerin
(http://members.icann.org/nom= /cp/86.html)
- Rainer Kuhlen, Professor fuer Informationswissenschaft
(http://www.inf-wiss.uni-konstanz.de/People/rk_e.html)
- Klaus-J. Melullis, Richter am Bundesgerichtshof =09
- Hartmut Pilch, FFII e.V.=20
(http://www.ffii.org/~phm/)
- Matthias Schlegel, Phaidros AG
(http://www.phaidros.com/german/phaidros/p= ersoenl.htm)
- Goetz v. Stumpfeldt, Buendnis 90/Die Gruenen
(http://www.margareta-wolf.de/berlin1.html)
- Wolfgang Tauchert, Deutsches Patent- und Markenamt
(http://swpat.ffii.org=
/penmi/linuxtag-2000/indexde.html#tauchert) =20
- Fritz Teufel, Patentabteilung, IBM Deutschland=20
(http://www-5.ibm.com/de/) =09
Moderation: Stefan Krempl, Journalist
(http://viadrina.euv-frankfurt-o.de/~= sk/)
Samstag 21.10.00
10.00 - 12.00 Uhr Panel I:=20
Zwischen Softwarepatenten und Open Source
- Wie sollen die Schoepfer digitaler Innovationen belohnt werden?
- Wohin wuerde eine Ausweitung des Patentrechts auf Computerprogramme
= fuehren?
- Was leistet heute Freie Software und welche Rolle spielen dabei
Open = Source-Geschaeftsmodelle?
Es diskutieren:
- Hartmut Pilch, FFII e.V.=20
- Daniel Rieck, Vorstand ID-Pro AG (http://id-pro.de/)
- Christel Marquardt, innominate AG (http://innominate.de/)
Moderation: Markus Beckedahl, Netzwerk Neue Medien
12.00 Uhr Pause
12.30 - 14.00 Uhr Panel II=20
Urheberrechte im Internet: Zwischen Anarchie und Regulierung
- Sind die traditionellen Verwertungsrechte angesichts der digitalen
= Moeglichkeiten noch zeitgemaess?=20
- Wie sollen die Schoepfer von digitalen Werken und Innovationen
kuenftig = belohnt werden?
- Bieten freiwillige Mikrogebuehren einen gangbaren Weg oder sind =
Pflichtabgaben wie die von der Bundesregierung geplante Urheberabgabe
auf = IT-Produkte der richtige Weg zur Wahrung privater und
oeffentlicher = Interessen?=20
- Lassen sich =FCber Pflichtabgaben - etwa in Anlehnung an die
Diskussion = ueber Kultursteuern - Wege zu einer aktiven Foerderung
und Gestaltung der = Wissensallmende finden?
Mit:
- Grietje Bettin, MdB, Medienpolitische Sprecherin von Buendnis90/Die
= Gruenen
(http://www.gruene-fraktion.de/ueberuns/mdb/daten/bettin.htm) -
Wolfgang Schimmel, IG Medien
(http://www.igmedien.de/publikationen/m/1996=
/m3-96/artikel/Gesetz.html)
- Lars Gollnow, gnutella.de (http://www.gnutella.de/)
- Mercedes Bunz, De:BuG (http://debug.tool42.com/)
- Smudo, Musiker, FANTA4 (angefragt) (http://www.smudo.com/)
Moderation: Oliver Passek, Netzwerk Neue Medien
14.00 Uhr Mittagsbueffet
Ende der Tagung
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