[wos] Heise-Chat: Micrososft v. freie Software
Volker Grassmuck
wos@post.openoffice.de
Thu, 30 Aug 2001 19:41:45 +0200
vielleicht ein kleiner Trost für diejenigen, die morgen wg. hohen Eintrittspreisen der
BerlinBeta nicht an unserem Panel teilnehmen können.
Volker
URL: http://www.heise.de/newsticker/data/mw-29.08.01-000/
Chat bei heise online: Microsoft vs. Open Source
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Wenige Themen polarisieren die Computerwelt zurzeit so sehr wie die
Auseinandersetzungen zwischen Microsoft- und Open-Source-Anhängern. "Mit
Linux wäre das nicht passiert", so schallt es hämisch aus der
Linux-Gemeinde, wann immer bei einem Microsoft-Programm irgendein Problem
auftritt. Linux sei ein Krebsgeschwür, das geistiges Eigentum zerstöre, hält
Microsoft-Chef Steve Ballmer dagegen.
Dahinter steckt nicht weniger als die Diskussion um die Zukunft der
Software-Entwicklung. Für die Vertreter des proprietären Lagers ist Software
eine Ware wie jede andere auch, deren Herstellung Geld kostet und deren
Verkauf daher Geld einbringen muss. Die Möglichkeit, mit gelungener Software
Geld zu verdienen, sei der wichtigste Anreiz, in die Entwicklung von
innovativer, konkurrenzfähiger Software zu investieren. Firmen müssten daher
das Know-how schützen, das in den Quelltexten niedergelegt ist.
Die Open-Source-Gemeinde setzt diesem Ansatz ein kooperatives
Entwicklungsmodell entgegen. Offene Quelltexte, die jedermann erweitern und
verbessern kann, führten zu qualitativ besseren Programmen, so das Argument.
Neuentwicklungen könnten auf der Vorarbeit anderer Programmierer aufbauen.
Ein Wettbewerb der Ideen, an dem sich jedermann beteiligen kann, setze mehr
kreatives Potenzial frei und resultiere letztlich in innovativerer Software.
Linux, mittlerweile zum einzigen ernsthaften Microsoft-Konkurrenten
herangereift, dient den Open-Source-Fans als Paradebeispiel dafür, dass das
Modell Freier Software funktioniert. Und zeigt nicht auch der ungeheure
Erfolg des Internet, das sich auf offene Standards und Open Source gründet,
die Vorteile dieses Ansatzes?
Doch wovon sollen Programmierer leben, die ihre Software jedermann frei zur
Verfügung stellen? Dass proprietäre Software als Geschäftsmodell
funktioniert, haben zahlreiche Firmen bewiesen; Microsoft mit seiner
zwanzigjährigen Erfolgsgeschichte ist dank seiner Marktpräsenz und seines
aggressiven Marketings lediglich sein prominentester Vertreter. Die
Open-Source-Fans hingegen suchen noch nach tragfähigen Geschäftsmodellen.
Aber ist Software nicht schon viel zu wichtig für unser tägliches Leben, als
dass man sie noch allein dem Gewinnstreben von Unternehmen überlassen darf?
Diese und andere Fragen wollen wir jenseits der platten Flamewars und
markigen Marketingsprüche diskutieren. Wir haben deshalb zwei Gäste aus den
beiden Lagern eingeladen, die mit den praktischen Problemen des
Software-Einsatzes vertraut sind: Günther Fischer von Microsoft Deutschland
und Daniel Riek, ehemaliger Chef von ID-Pro und jetzt Mitarbeiter des
französischen Free-Software-Dienstleisters Alcove.
Die Veranstaltung findet an diesem Freitag, den 31. 8., von 15 bis 16 Uhr
statt. Der Chat-Raum wird bereits um 14 Uhr geöffnet. Zu dieser Zeit werden
auf der Homepage und auf den Chat-Seiten Links eingeblendet, die direkt in
den Chat-Raum führen. (odi/ct) / (mw/c't)
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Wizards of OS 2 -- offene Kulturen & Freies Wissen
October 11-13, Haus der Kulturen der Welt Berlin
http://wizards-of-os.org
http://waste.informatik.hu-berlin.de/Grassmuck
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