[wos] Senor Coconut als Live-Act!

Janko Roettgers roettgers at lowpass.de
Mon May 3 04:32:34 CEST 2004


Nur mal kurz ein paar Bemerkungen zu Senor Coconut:

>> hm, auch wieder wahr. Kann mir kaum vorstellen, dass er die Rechte
>> für seinen Tribute to Kraftwerk nicht gecleart hat.

Die Rechte zu einer Coverversion musst du nicht "clearen", die gibt's
automatisch - jedenfalls, wenn du die dafuer faelligen Gebuehren an
die entsprechende Verwertungsgesellschaft zahlst. Ein gutes Beispiel
fuer ein seit Jahrzenten existierendes "Alternative Compensation
System" - gegen pauschale Entgelte darfst du mit der Komposition
machen was du willst und musst niemanden um Erlaubnis fragen (so lange
es die Grenzen der Interpretation nicht ueberschreitet). Was
natuerlich in Zeiten des Samplers die Frage aufwirft, warum das fuer
Kompositionen geht, aber nicht fuer Aufnahmen / Samples. Das macht
auch die Musik von Senor Coconut aka Uwe Scmit in diesem Kontext
interessant. Seine Tracks sind im Grunde sample-basiert, doch er muss
die Sachen immer erst selbst einspielen, um sie dann wieder
auseinanderzunehmen ...

FC> Noch mal zur Klärung: Señor Coconut ist gewiß ein guter Pop Act, aber er
FC> ist alles andere als ein Plunderphonic-Musiker, Copyleft-Aktivist oder
FC> auch nur Bastard Pop-Produzent, sondern ein kommerzieller Musiker,
FC> dessen Platten kommerziell (von Intergroove) und im herkömmlichen
FC> Rechtesystem vertrieben werden.

Das ist glaube ich ein bisschen zu schwarzweissmalerisch gedacht. Die
Idee von Creative Commons ist doch gerade, Menschen auf halbem Weg zu
treffen. Du musst nicht Copyleft-Aktivist oder aehnliches sein, um die
Lizenzen zu nutzen. Und natuerlich koennen Creative Commons-Werke auch
Teil des traditionellen Verwertungssystems sein. Senor Coconut / Uwe
Schmidt hat vor einer halben Ewigkeit mal versucht, die Initiative
"Musicians against Copyright of Samples" (http://www.icomm.ca/macos/)
auf die Beine zu stellen. Die Idee dahinter war eben, auf ein ganz
spezifisches Recht zu verzichten, aber ansonsten weiter die gewohnten
Verwertungswege zu nutzen. Das ist genau das, worauf auch die Creative
Commons-Sampling Lizenz abziehlt. Wenn ihr ihn bei der WOS haben
wollt, dann fragt doch mal einfach nach, wie er dazu heute steht -
vielleicht erneuert er sein Engagement ja, indem er sich der Sampling-
Lizenz verschreibt ...

Schonen Gruss

Janko


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