[wos] 2 Themen für die WOS
Kurt Jansson
jansson at gmx.net
Fri Jul 22 21:29:20 CEST 2005
Sven Wagner wrote:
> Felix Stalder wrote:
>
>> Open Source Institutions: fast alle grösseren Open Source / Open
>> Content Projekte haben in Zwischenzeit eigene Stiftungen oder andere
>> formale Körperschaften gegründet. Was ist deren Rolle? Wie ist die
>> Arbeitsteilung zwischen diesen stabilen Einheiten und den fluiden
>> Netzwerken? Was sind die langsfristigen Folgen dieser
>> Professionalisierung?
>
> dazu koennten wir den wikimadia e.V.
WikiMADia ist klasse :-)
> einladen, die jungs und maedels treffen sich auch regelmaessig auf der
> c-base und sind sowieso bei jeder veranstaltung dieser art dabei.
Sehr gerne. Wäre klasse wenn da am Ende ein Vereinsgründungs-HowTo rauskäme, und
auch Hinweise für den laufenden Betrieb so einer Organisation. Es gibt da
unglaublich viele spannende Fragen:
* Sollte man überhaupt eine juristische Person zum Leben erwecken?
* Wenn ja in welcher Form (Verein, Stiftung, Firma, ...)?
* Gemeinnützigkeit - pro und contra
Und noch interessanter die ganzen sozialen Sachen:
* Was kann, soll, darf, muss der Verein?
* Was sollte er lieber bleiben lassen?
* Wie kommuniziert der Verein seine Tätigkeiten an die Community?
** Wie geht man damit um, wenn dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist?
* Wie organisiert der Verein sich selbst? Wie deligiert man bspw. Aufgaben?
* Wie sorgt man dafür, dass der Verein nicht zum Selbstzweck wird, sondern immer
Mittel zum Zweck (Förderung des Projekts) bleibt?
* Wie kann man verhindern, dass jemand sich durch "Herrschaftswissen"
unverzichtbar macht? Wie kann man Machtspielchen im "normalen" Rahmen halten?
* Wie sorgt man dafür, dass niemand sich bei der Bewältigung des Tagesgeschäfts
mit der Zeit aufreibt?
* ...
Es gibt viele Stellen an denen ein Informationsaustausch zwischen den
existierenden Organisationen sinnvoll ist und verhindert, dass andere die
gleichen Fehler wiederholen.
Die soziologischen Fragen von Felix zielen dann auf's Große Ganze. Ich bin
gespannt, wie groß die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Projekten
sein werden. Vor allem die Frage nach den "langsfristigen Folgen dieser
Professionalisierung" finde ich wichtig. Ich hätte vor der Vereinsgründung nicht
gedacht, wie viele Kompromisse man mit der Realität eingehen muss. Was, wenn der
Vorstand mit der Zeit den Kontakt zum Projekt verliert, der Druck von außen die
Bottom-Up-Prozesse auf den Kopf stellt, die Kommerzialisierung überhand nimmt
und die "Marke" des Projekts irreparabel beschädigt? Ein Vorstand kann über die
Jahre sicher den selbstkritischen Blick hierfür verlieren, soll ja auch in
"normalen" Unternehmen immer mal wieder vorkommen ...
Kurt
--
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