[wos] GI-Tagung Kontrolle durch Transparenz - Transparenz durch Kontrolle

Volker Grassmuck vgrass at rz.hu-berlin.de
Sat Jan 6 13:58:48 CET 2007


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Martin Warnke <warnke at uni-lueneburg.de> schrieb:

Kontrolle durch Transparenz
Transparenz durch Kontrolle

Tagung des Fachbereichs Informatik und Gesellschaft
der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)

Berlin-Adlershof
27. bis 29. April 2007

Demokratie und Onlinewahlen :: Wissenschaftliches Publizieren ::
Nationale IT-Strategien :: Von der Payback zur Job-Card ::
Digitale Medien :: Informatik und Ethik ::
Wissenschaft oder Design :: Beruf: Informatikerin

http://www.gi-ev.de/transparenz

In bislang unbekanntem Ausmaß werden Nutzerinnen und Nutzer der  
weltweiten Datennetze für Dritte transparent. Sie hinterlassen  
Datenspuren, wenn sie die Web-Services der Anbieter von  
Dienstleistungen und Waren, von öffentlichen Stellen und Behörden  
wahrnehmen und sich unbeschwert im Internet bewegen wollen. Es lässt  
sich sehr viel herausbekommen über die Netznutzer. Dritte gewinnen  
Kontrolle durch die informatische Transparenz der Transaktionen.  
Privatheit und das Recht auf informationelle Selbstbestimmung spielen  
so gut wie keine Rolle mehr, auch nicht in den Köpfen der Betroffenen.
In acht Workshops sollen die aktuellen Umbrüche der  
Informationsgesellschaft aufgearbeitet werden: Demokratie und  
Onlinewahlen, Wissenschaftliches Publizieren, Nationale IT-Strategien  
von Schwellenländern, die Job- Card, Digitale Medien, Informatik und  
Ethik, die Wissenschaft Informatik und die Situation von  
Informatikerinnen bilden die Schwerpunkte der Tagung.
Dabei ist nicht nur diskussionswürdig, was sich in Büchern und Papers  
finden lässt. Deshalb möchten wir die traditionelle Form des  
Wissenschaftsbetriebs, die nur in Papers auf Papers reagiert,  
aufbrechen: wir erhoffen von Ihnen als Teilnehmerinnen und  
Teilnehmern an dieser Tagung, dass Sie Ihre Materialsammlungen oder  
Analysen zu den behandelten Themen einreichen und der Diskussion  
zugänglich machen; wir machen dies jedoch nicht zur Bedingung der  
Teilnahme. Wir wünschen Beiträge, die im weitesten Sinne Materialien  
zu einem der Workshop-Themen beitragen und in die Diskussion  
einbringen und damit auf die die Workshops einleitenden Referate  
reagieren.
Bestätigung und Widerspruch, ergänzende konkrete Fragestellungen,  
Fallstudien und Analysen, Links, Literaturhinweise und Fakten aller  
Art sind als Beiträge der Diskutantinnen und Diskutanten in den  
Workshops willkommen. Bitte reagieren Sie dazu auf die  
Fragestellungen und Statements, die in den Workshop-Beschreibungen  
auf der Tagungs-Webseite genauer ausformuliert sind. In Form eines  
Wikis stehen Ihre Materialien dann schon vor der Tagung im Netz und  
können von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zur Kenntnis  
genommen und in die Diskussion eingebracht werden. Bei Anmeldung zur  
Tagung erhalten Sie Schreibrechte auf dem Wiki.
Eine Veröffentlichung der Beiträge ist vorgesehen.

ab 1. Januar 2007: Anmeldung zur Tagung zum Frühbucher-Rabatt,  
Veröffentlichung der Richtlinien zum Wiki-Eintrag im Wiki selbst.
bis zum 9. März 2007: Einstellen Ihrer Workshop-Beiträge in das Wiki  
gemäß der dort veröffentlichten Richtlinien, Ende des Frühbucher-Rabatts

http://www.uni-lueneburg.de/transparenz/wiki

Programm

Freitag, 27. April 2007

13.30: Eröffnung
Begrüßung durch die Leitung der Humboldt-Universität zu Berlin
Eröffnung durch den Sprecher des Fachbereichs Informatik und  
Gesellschaft der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) Martin Warnke
Auftakt-Referat durch Frau Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,  
Bundesministerin der Justiz a. D. und stellvertretende Vorsitzende  
der FDP-Bundestagsfraktion

15.00 - 18.30: Workshop 1
»Demokratie und Onlinewahlen«
Seit 1999 können elektronische Wahlgeräte bei Wahlen zum Bundestag  
oder dem Europaparlament eingesetzt werden. Schon ebenso lang wird  
über Onlinewahlen diskutiert. Befürworter setzen auf höhere  
Wahlbeteiligung, Skeptiker befürchten Sicherheitsprobleme und  
demokratische Entfremdung. Impulsreferate von Rüdiger Grimm (Koblenz)  
zum Nutzen von elektronischen Wahlgeräten und von Klaus Brunnstein  
(IFIP-Präsident) zum Vertrauensverlust durch Online wahlen. Als  
Ergebnis zielen wir auf einen breiten, transdisziplinären  
Forderungskatalog an die Gestaltung von Onlinewahlen.
verantwortlich: Peter Mambrey <peter.mambrey at fit.fraunhofer.de>

15.00 - 18.30: Workshop 2
»Wissenschaftliches Publizieren: Urheberrecht, Patentrecht, Creative  
Commons und Open Access«
Die Veröffentlichungspraxis wissenschaftlicher Erkenntnisse wird  
durch Verschärfung des Urheberrechts und eine bedeutender werdende  
Open-Access- Bewegung polarisiert. Es stehen sich ökonomische  
Verwertungsinteressen und die Verpflichtung der Wissenschaft auf das  
Gemeinwohl gegenüber. Impulsreferate von Peter Schirmbacher (HU  
Berlin) und Michael Seadle (Michigan State University). Die Gruppe  
des Computer- und Medien-Service der Humboldt-Universität Berlin gibt  
Anregungen zur Überwindung dieses Konfliktes. Wiki-Beiträge, die  
Klärendes beitragen können, sind erwünscht.
verantwortlich: Wolfgang Coy <wolfgang.coy at hu-berlin.de>

19.00: Die Hörspielwerkstatt der Humboldt Universität lädt zum Live- 
Hörspiel. Anschließend: Empfang

Samstag, 28. April 2007

10.00 - 13.30: Workshop 3
»Nationale IT-Strategien im globalen Zusammenhang«
Die neuen Informationstechnologien (IT) bieten unbestreitbar neue  
Entwicklungsmöglichkeiten. Ob dadurch die Zivilgesellschaft in  
Entwicklungsländern profitieren kann, hängt nicht zuletzt von der Art  
und Weise ab, wie diese Technologien eingesetzt werden. Zentrale  
Fragen betreffen eine entsprechende IT-Infrastruktur, IT-Ausbildung,  
IT-Management und IT-Sicherheit. Mit eingeladenen internationalen  
Gästen werden am Beispiel Afghanistans, Kameruns und Kubas über die  
IT-Trends diskutiert und im Anschluss nationale IT-Strategien für  
Entwicklungsländer vorgeschlagen.
verantwortlich: Nazir Peroz <nazir at cs.tu-berlin.de>

10.00 - 13.30: Workshop 4
»Von der Payback- zur Job-Card« – Datenschutz, ein Auslaufmodell?«
Nachdem die Payback-Card die Akzeptanz zur Speicherung von  
Kundendaten gefördert hat, bringt die JobCard eine Vielzahl neuer  
maschinenlesbarer personenbezogener Daten. Impulsreferate: „Der  
‚Elektronische Einkommensnachweis‘ (JobCard) – Ansätze zur Anwendung  
neuer Technologien im Verhältnis Bürger und Staat“: Jochen Puth- 
Weissenfels, Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie,  
„Gesicherter Zugriff auf schützenswerte Daten durch den Einsatz vor  
Signaturkarten am Beispiel des Projektes JobCard“: Harald Flex, ITSG  
und „Identitätskarten und Datenschutz – Ein Widerspruch?“: Thilo  
Weichert, Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein
verantwortlich: Frank Pallas <pallas at cs.tu-berlin.de>

15.00 - 18.30: Workshop 5
»Digitale Medien zwischen Zentralisierung und Dezentralisierung«
Digitale Medien und verlustfreie Digitalkopien sind zentrale  
ökonomische und kulturelle Herausforderungen der  
Informationsgesellschaft. Während die Wirtschaft technische Kontrolle  
über Inhalte fordert, ist die Öffentlichkeit am ungehinderten Zugang  
zu Kulturgütern interessiert. Im Workshop werden Möglichkeiten des  
Umgangs mit digitalen Medien diskutiert – im Spannungsfeld zwischen  
ökonomischer Verwertung und freier Nutzung. Impulsreferate von Martin  
Strathemann über „Apples iTunes und DRM“ und Moritz „Mo“ Sauer über  
„Freie Inhalte, freie Kultur“.
verantwortlich: Jochen Koubek <jochen.koubek at rz.hu-berlin.de>

15.00 - 18.30: Workshop 6
»Informatik und Ethik: Fallbeispiele«
Die FG Informatik & Ethik ist dabei, Fallbeispiele für die Anwendung  
der Ethischen Leitlinien der GI zu erstellen. Impulsreferat von  
Christina Class (HTA Luzern) über den Einsatz von Fallbeispielen im  
Unterricht. Mit den Anwesenden werden in Kleingruppen die  
Fallbeispiele diskutiert. Einige sind bereits erstellt zu Themen wie:  
Plagiat, Biometrie, Medizinische Datensammlungen, Geschäfte mit  
Minderjährigen, Hacking. Wir rufen ausdrücklich dazu auf, weitere  
Fallbeispiele einzureichen!
verantwortlich: Debora Weber-Wulff <d.weber-wulff at fhtw-berlin.de>

19:00: Kalt-warmes italienisches Büfett (Rahmenprogramm)

Sonntag, 29. April 2007

10.00 - 13.30: Workshop 7
»Wissenschaft oder Design«
Die Frage, ob die Informatik eine Wissenschaft („Computer Science“)  
ist oder ob ihr disziplinärer Schwerpunkt in einer Kunstfertigkeit  
der Gestaltung („Art of Computer Programming“) bestehen sollte, ist  
nach wie vor aktuell. Ihre Beantwortung hat massive Auswirkungen auf  
die Ausrichtung der universitären Ausbildung, insbesondere auf den  
Stellenwert der „weichen“, schlecht formalisierbaren Fachgebiete, und  
damit auch auf die disziplinäre Integration von „Informatik und  
Gesellschaft“. Impulsreferate von Heinrich C. Mayr (Klagenfurt) und  
Peter Purgathofer (Wien)
verantwortlich: Jörg Pflüger <jpflueger at igw.tuwien.ac.at>

10.00 - 13.30: Workshop 8
»Beruf Informatikerin: Chance oder Risiko«
Für Informatikerinnen gibt es mehr berufliche Barrieren als für  
männliche Kollegen. Als Gründe gelten sowohl individuelle (z. B.  
Defizite von Frauen wie mangelndes Durchsetzungsvermögen) als auch  
strukturelle Faktoren (z. B. eine Arbeitskultur, dem Berufsleben  
alles andere unterzuordnen). Im Workshop sollen konkrete Bedingungen  
für Chancengleichheit in Informatik- Bereichen identifiziert und  
erfolgversprechende Wege zu ihrer Realisierung gefunden werden. Für  
das Wiki bitten wir um Beispiele zu Berufsstrategien von  
Informatikerinnen und Arbeitskulturen in Informatikberufsfeldern.  
Impulsreferate: Sissi Closs (Karlsruhe) und Yvonne Haffner (Darmstadt)
verantwortlich: Ute Waag <post at uwg-gi2005.de>

14.00 - 15:00: Abschluss
Abschluss-Referat durch Klaus Brunnstein, Präsident der International  
Federation for Information Processing (IFIP) und langjähriger  
Verantwortlicher für den Fachbereich Informatik und Gesellschaft der  
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)

Tagungsort
Erwin-Schrödinger-Zentrum
Rudower Chaussee 26
12489 Berlin-Adlershof

Anreise
siehe http://www.esz.hu-berlin.de/lage/

Rahmenprogramm
Kalt-warmes italienisches Büfett am Samstag Abend.
Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, ob Sie am Rahmenprogramm
teilnehmen möchten.

Anmeldung
über die Tagungsseite http://www.gi-ev.de/transparenz unter Angabe der
Hochschule und der Matrikelnummer (bei Studierenden) und der GI- 
Mitgliedsnummer sowie der Anmeldung zur Teilnahme am Rahmenprogramm

Vorbereitungskomitee
Uwe Afemann, Peter Bittner, Klaus Brunnstein, Wolfgang Coy, Hans  
Dieter Hellige, Jochen Koubek, Constanze Kurz, Bernd Lutterbeck,  
Peter Mambrey, Frank Pallas, Nazir Peroz, Jörg Pflüger, Martin  
Schreiber, Ute Waag, Martin Warnke, Debora Weber-Wulff, Cornelia Winter

Lokale Organisation
Arbeitsgruppe Informatik in Bildung und Gesellschaft, HU Berlin

Fachgruppensitzungen
des Fachbereichs Informatik und Gesellschaft finden am Freitag  
Vormittag und Sonntag Nachmittag statt.

Gebühren
bis 09. 03. 2007
studierende GI-Mitglieder 10 Euro
andere Studierende 30 Euro
GI-Mitglieder 50 Euro
andere 100 Euro
danach: 60 Euro mehr in allen Kategorien

Kalt-warmes italienisches Büfett (Rahmenprogramm): 20 Euro

Die Anmeldung wird gültig am Tag der Überweisung.



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