[rohrpost] Der rechtslastige Link

daniel daniel <ds@web-stark.de>
Fri, 25 Feb 2000 01:50:22 +0100


At 19:26 24.02.2000 +0100, Andreas Hagenbach wrote:
>  Keinem Mensch k=E4me es in den Sinn, die Wiederzulassung von *Mein Kampf*=
=20
> im Buchhandel zu verlangen, nur zum Selbststudium nat=FCrlich!
>
>Die rigorose Zensur von rechtsextremistischen Inhalten ist die zweitbeste=
=20
>L=F6sung, doch ich kenne die erstbeste nicht. A propos: *Deren* Inhalte=20
>haben nichts mehr mit Freiheit im demokratischen Sinn zu tun, und darauf=20
>st=FCtzen wir uns doch!

ich meine, es k=E4me wohl ziemlich vielen menschen in den sinn,
allenfalls jenen, die tats=E4chlich um ein studium derartiger lekt=FCre
bem=FCht sind. ich f=FCr meinen teil lehne jegliche zensur seitens der
administration ab. und das abgesehen von dem umstand, dass
selbige noch nie wirkung gezeitigt hat.
das verbot von b=FCchern, bildern, etc. hat bisher wohl selten
gewaltanwendungen gegen andere verhindert. in dem sinne ist
zensur nicht nur nicht die zweitbeste, sondern gar keine l=F6sung.
wer heute die zensur als mittel zum zweck akzeptiert , =FCbersieht,
dass sie sich morgen schon gegen ihn richten kann - nat=FCrlich im
demokratischen sinne. das war vor 70 jahren nicht anders, und vor
700 usw.
mit freiheit hat das alles eh recht wenig zu tun. und "freiheit im
demokratischen sinne" ist doch wohl hemmungsloser euphemismus...

man stelle sich =FCbrigens mal vor, wie es w=E4re, wenn jeder buch-autor
behandelt w=FCrde, wie manche link-setzer. zitate und literaturhinweise
k=E4men wohl in einigen kreisen recht bald aus der mode.

um bei "mein kampf" zu bleiben: wer es sich mal angetan hat, die
schwarte zu lesen, der kann wohl kaum glauben, dass der
durchschnittliche fascho bereit ist, damit seine abende zu w=FCrzen.
bestenfalls stellt er es sich ungelesen ins regal - wie =FCbrigens auch
damals die meisten.

gruss daniel.



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