[rohrpost] Berlinale workshop

Stefan Richter srichter@triad.de
Tue, 5 Feb 2002 11:08:42 +0100


Auf der diesj=E4hrigen Berlinale findet zum ersten Mal ein workshop zum
Verh=E4ltnis von Film und Wort statt. Unter dem Titel "Framing Reality"
versammeln sich Autoren, Regisseure, Theoretiker und Kritiker zu drei
Paneldiskussionen
am 13. Februar um 10.00 + 14.00 + 16.30 Uhr
im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek,
Potsdamer Str. 33
Berlin Tiergarten
Alle detaillierten Infos anbei
Zahlreiches Erscheinen erw=FCnscht!
Eintritt frei!

Beste Gr=FC=DFe
SR


=46raming Reality

Ein Workshop im Rahmen der 52. Internationalen Filmfestspiele Berlin
Gemeinschaftsveranstaltung mit den Internationalen Filmfestspielen Berlin
und der Verlagsgruppe Random House
in Zusammenarbeit mit der Staatsbibliothek zu Berlin
13. Februar 2002, 10.00 Uhr - 18.30
Ort: Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek zu Berlin, Potsdamer Str. 33,
Berlin-Tiergarten

Wenn wir das Kino verlassen, dann beginnt der Film erst wirklich. Das
gesehene Bild erh=E4lt in unserer Erinnerung seine Resonanz. Es verb=FCndet
sich mit anderen Bildern, mit T=F6nen, mit Worten. Indem wir dar=FCber
sprechen, werden die Wahrnehmungen zu Ansichten. Begleitend zur
diesj=E4hrigen Berlinale treffen sich Schriftsteller, Regisseure,
=46ilmtheoretiker und Kritiker, um in drei Podiumsdiskussionen =FCber das Ki=
no
zu reden.

10.00 - 12.00
Wort und Bild
Teilnehmer u.a. Stefan Arndt, Produzent; Christine Gr=E4n, Schriftstellerin;
Heinke Hager, Literaturagentin; Siba Shakib, Dokumentarfilmerin und
Autorin, Tom Tykwer, Regisseur.
Moderation: Hellmuth Karasek
Podiumsdiskussion in Deutsch

Am Anfang war nat=FCrlich das Wort? Oder das Bild? Oder der Ton? Um den
=DCbergang vom geschriebenen Text zum Film haben sich inzwischen ganze
Industriezweige aus Autoren, Drehbuchschreibern, Agenten, Verlagen,
Produzenten, Scouts gebildet, die dem Geschmack des Publikums erkunden und
nach den dazu passenden Stoffen fahnden oder auch f=FCr diese Stoffe  die
Verwerter suchen. Eine lange und schicksalsschwere Reise f=FCr jede einzelne
Geschichte. Mitreisende sind: der Autor, der mit der Verfilmung seines
Bestsellers nat=FCrlich nicht zufrieden ist; der Regisseur, der erst mit der
siebenten Drehbuchfassung etwas anfangen konnte; der Scout, der endlich,
nach langem Streit, den richtigen Drehbuchautor gefunden hat, der
Marketingexperte, der am Produkt gern noch gefeilt h=E4tte, um dem
Kundenbed=FCrfnis optimal zu entsprechen. Wie finden sie eine
zufriedenstellende L=F6sung?

14.00 - 16.00
=46iktion und Realit=E4t
Teilnehmer u.a. Harun Farocki, Regisseur; Gertrud Koch, Filmtheoretiker;
Christopher Roth, Regisseur, Andres Veiel, Dokumentarfilmer ("Black Box");
Slavoj Zizek, Philosoph und Psychonanalytiker.
Moderation: Christiane Peitz
Podiumsdiskussion in Deutsch

Die "Vermischung von Realit=E4tssph=E4ren" und der "Realismusgehalt von
Actionfilmen" (Frank Schirrmacher) ist uns nicht erst seit dem 11.
September auf grausige Art bewusst geworden. Filme-macher haben zu allen
Zeiten mit dem scheinbaren Gegensatz von Wirklichkeit und Imagination
gespielt. Immer =F6fter finden sich zudem in den letzten Jahre Filme, die
Dokumentarisches mit Fiktiven mischen (Guido Knopp, Heinrich Breloer,
Alaska.de). Erh=E4lt das Fiktive durch seine Vermischung mit dem Realen eine=
n
anderen Charakter? Wird dadurch unsere F=E4higkeit, beides sauber zu
unterscheiden, zerst=F6rt? Haben K=FCnstler eine moralische Verantwortung, u=
nd
wenn ja, worin k=F6nnte sie bestehen? Muss alles, was gedacht werden kann,
auch verfilmt werden?
16.30 - 18.30
High and Low
Teilnehmer u.a. Elisabeth Bronfen, Literaturwissenschaftlerin; Daniel
Dayan, Medientheoretiker; Todd Gitlin, Kulturtheoretiker, Carlos Saura,
Regisseur, Peter Greenaway Regisseur.
Moderation: Marcia Pally
Podiumsdiskussion in Englisch

Ist die Zuordnung zu =BBHigh=AB und =BBLow=AB historisch in Bewegung? Ist zu=
m
Beispiel der popul=E4re Film des amerikanischen 40er und 50er Jahre-Kinos in
der Nouvelle Vague der sechziger Jahre zu einem einflussreichen Vertreter
der Hochkultur geworden? Und hat sich diese Nobilitierung daraus ergeben,
dass hier nationale Grenzen =FCbersprungen worden sind, oder dass eine
historische Aufwertung stattgefunden hat? Gibt es auch den umgekehrten
Prozess eines =BBAbstiegs=AB in die Popul=E4rkultur? Verschwimmen die Grenze=
n
zwischen =BBhoher=AB und Massenkultur heute generell? Gibt es diesen
Unterschied f=FCr Hollywood-Produktionen =FCberhaupt? Und ist das popul=E4re=
 Kino
=FCberall auf der Welt dasselbe, gepr=E4gt durch die Allgegenwart Hollywoods=
,
oder gibt es national verschiedene Popul=E4rkulturen?

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