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Mon, 21 Jan 2002 22:03:45 +0100


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KMZA

Kunst- und Medienzentrum Adlershof - Die Galerie in der Alten Schule
D=F6rpfeldstr. 56, 12489 Berlin, =20
Tel. 030 / 67 77 68 11
Fax 030 / 67 77 68 12=20
e-Mail: galerie@kmza.de=20
Internet: http://www.kmza.de
=D6ffnungszeiten: Mo, Do, Fr 11- 19 Uhr, Di 11- 17 Uhr, So 14 - 19 Uhr,  =

Mi, Sa und gesetzlichen Feiertagen geschlossen=20


Hiermit laden wir Sie und Ihre Freunde zur Ausstellungser=F6ffnung am =
Freitag, 25.1.2001 um 20.00 Uhr ein

Longest F. Stein
-Leiter AS-

Ute Tischler
Antje Weitzel
-Kuratorinnen-


t.i.a. / this is america
27. 01. 02 b i s 26. 02. 02

Ausstellungser=F6ffnung am Freitag, den 25. 01. 2002, um 20 =
UhrK=FCnstler/innen Bettina Allamoda, Silvia Beck, edit suisse group, =
Felix Stephan Huber , Raphael und Tobias Danke, Alyssa DeLuccia, Bj=F8rn =
Melhus, Korpys/L=F6ffler, Albrecht Kunkel, Martin Liebscher, Cornelia =
Schmidt-Bleek, Vassiliea Stylianidou, Hans Winkler, Ingo Vetter/Annette =
Weisser, Corinna Weidner




"Amerika ist weder Traum noch Realit=E4t, es ist Hyperrealit=E4t. Eine =
Hyperrealit=E4t, weil eine Utopie, die von Anfang an als schon =
verwirklicht gelebt wurde. Alles ist hier wirklich und pragmatisch, =
alles l=E4=DFt einen traumwandeln. Die amerikanische Wahrheit kann =
m=F6glicherweise nur einem Europ=E4er aufgehen, da nur er hier das =
perfekte Simulakrum der Immanenz und der materiellen Umschrift aller =
Werte entdeckt. Die Amerikaner selbst haben kein Verst=E4ndnis f=FCr =
Simulation. Sie sind ihre perfekte Konfiguration, aber sie haben keine =
Sprache daf=FCr, da sie selbst das Modell sind. Sie geben also das =
ideale Material f=FCr eine Analyse aller denkbaren Varianten der =
modernen Welt." Jean Baudrillard: Amerika, M=FCnchen 1995.


"t.i.a." ist das Logo f=FCr US-amerikanische Selbstdarstellung. In der =
Ausstellung wird dieses Label zum provokativen Rahmen f=FCr ein Bild von =
au=DFen aus der Sicht von Berliner K=FCnstler/innen auf die Vereinigten =
Staaten von Amerika. Auf der Basis eigener Erfahrungen reflektieren die =
zumeist ehemaligen Austausch-Stipendiaten in ihren Arbeiten den Mythos =
Amerika. Der Einflu=DF Amerikas auf deutsche bzw. europ=E4ische =
Kulturproduktion und wie sich dies in visuellen Diskursen =
niederschl=E4gt wird ein wesentlicher Schwerpunkt der Ausstellung sein. =
Neben medialen Fragestellungen zur amerikanischen TV-Realit=E4t und Film =
als Erinnerungstr=E4ger konzentriert sich die Ausstellung auf =
Positionen, die popul=E4re, stereotype Vorstellungen von Amerika =
entgegenstehen und dekonstruieren. Die ausgew=E4hlten Arbeiten bewegen =
sich zwischen Beobachtung und Kommentar. Sie zeigen die Bandbreite der =
Widerspr=FCche, die dieses Land der "unbegrenzten M=F6glichkeiten" =
aufwirft.

Die Konzentration auf den Blick des "Anderen", von au=DFen, steht der =
Behauptung des Titels "this is america" kontrapunktisch gegen=FCber. =
Gleichzeitig werden damit die Pole markiert, zwischen denen sich die =
Arbeiten der K=FCnstler/innen bewegen: dem Label Amerika und der damit =
einhergehend Vorstellungswelt und Projektionsfl=E4che und der =
US-amerikanischen Realit=E4t mit ihren Br=FCchen und Binnendifferenzen.=20

Angesichts der Terroranschl=E4ge vom 11.September 2001 und damit =
aufgebl=FChter Kulturkampfrhetorik, die veraltete Dualismen predigt, die =
Welt in gut und b=F6se, zivilisiert und barbarisch, menschlich und =
unmenschlich einteilt, erscheint es wichtiger denn je, kulturelle =
Identit=E4t und Identit=E4tskonstruktionen sowie ihre Konstituenten zu =
hinterfragen und differenziert zu analysieren. Die Ausstellung versucht =
nicht die Ereignisse zu bewerten ebenso wenig wie US-amerikanische =
Kultur, sondern differenziert in der Beobachtung und Bestandsaufnahme.

Ausstellungskuratorinnen Ute Tischler und Antje Weitzel



Arbeiten der Ausstellung:



Felix Stefan Huber: "Wildlife Management , Laurel Hill, New Jersey",1994 =


Fotografie, s/w.

Hubers Fotografien sind die Ergebnisse von Ausfl=FCgen, die er w=E4hrend =
seiner Zeit in New York vom Zentrum der Stadt hinaus an den Stadtrand =
unternahm. Die Arbeiten erkunden die Gebiete, die man auf der Landkarte =
nicht als Orte identifizieren kann, die wei=DFen Flecken, Nicht-Orte, =
die au=DFerhalb unserer Wahrnehmung liegen, dort wo die Stadt ausl=E4uft =
und Natur beginnt. Es ist diese Nachbarschaft, die den Orten einen ganz =
eigenen, geheimnisvollen, zwitterhaften Charakter verleiht, abseits =
nostalgisch-romantischer Stadtbilder und Landschaftsansichten.

Vetter/Weisser: "Detroit Industries", 2000

Installation. Foto, Video.

Detroit, einst Zentrum industrieller Produktion und der damit =
einhergehenden Produktionslogik und Ideologie des Fordismus ist heute in =
drastischer Weise Zeuge der Folgen von Automatisierung und Verlagerung =
der Produktionsst=E4tten. Die Recherche und gesuchten Begegnungen der =
K=FCnstler/innen konzentrierten sich auf die Entwicklung der =
zerst=F6rten und zum Teil "renaturierten" Innenstadt Detroits durch =
Initiativen verschiedener Bewegungen der Alternativ-Kultur. Die gro=DFen =
Fotografien zeigen Geb=E4ude in der Innenstadt von Detroit, das =
World-Headquarter von Ford, das Geb=E4ude des ehemaligen Hauptbahnhofs =
und eine von zahlreichen Brachfl=E4chen in der Innenstadt. Die kleineren =
Fotos dokumentieren exemplarisch die Arbeitsweise des "Detroit =
Agriculture Networks", einen losen Zusammenschlusses von ca.150 =
Kleinbauern in der City von Detroit. In dem Video sind Ausschnitte aus =
einem Interview mit Lee Burns, einem der Mitbegr=FCnder des "Detroit =
Agriculture Network" zu sehen.

Albrecht Kunkel: "The Making of Fountain I", 2000

Fotografie, C-Print, 120x150cm

Die von Kunkel portr=E4tierte, ausgew=E4hlte Landschaft ist bereits =
unz=E4hlige Male aufgenommen worden. Sie ist Drehort f=FCr Westernfilme =
gewesen. Sergio Leone hatte hier seine Epen der Neuen Welt erzeugt. Die =
von ihrer R=FCckseite gefilmten Kulissen offenbaren ihr Scheindasein. =
Sie dienten zur Simulation einer Westernwelt, die in Wirklichkeit gar =
nicht existiert. In der unemotionalen Aufnahme der einst sicherlich =
beeindruckenden Kulissenstadt dechiffriert der K=FCnstler seine eigenen =
Gestaltungsmittel.=20

Bilder von Welt sind Projektionen, ob sie thematisch Natur, die so zu =
Landschaft wird, oder beliebig anderes vorstellen. Bilder von Welt sind =
aber auch Bedeutungs- und Ordnungsstifter und damit unersetzlich. Kunkel =
doppelt in seinen Arbeiten diesen Bildcharakter. Er entwirft =
Projektionen von Projektionsmodellen.

Raphael und Tobias Danke: "The end", 1998/2002

Installation.

Die Installation kombiniert skulpturale und bildnerische Elemente zu =
einem kulissenhaften Setting. Den Kern der Installation "The end of the =
end" bildet das gleichnamige Video, dessen Rohmaterial von den =
K=FCnstlern in der W=FCste Kaliforniens und den Suburbs von Los Angeles =
gedreht wurde. Das Video ist als Abspann des fiktiven Film "The End" =
konzipiert, formal und inhaltlich werden (End-)Situationen aus dem =
Western Genre thematisiert. Die Skuplturen funktionieren einerseits als =
manifestierte, erz=E4hlerische Elemente des fiktiven Films "The End" und =
auch als abstrahierte Elemente klassischer Western=20

(Film-)Sets.=20

Silvia Beck: "Colt", 2002

Mehrteilige Wandarbeit.

Ausgehend vom Colt - dem Synonym f=FCr Handfeuerwaffen schlechthin - =
thematisiert Silvia Beck diese Waffengattung in ihrer Funktion als =
Fetisch und Prothese. Colt bezeichnet nicht nur den legend=E4ren =
Peacemaker, "the gun that won the west", sondern auch eine =
traditionsreiche Handelsmarke. So wird auf der kommerziellen =
Colt-website individuelle Gestaltungsfreiheit bei der Zusammenstellung =
der Waffenbauteile suggeriert und damit eine Identifikation mit der =
Marke hergestellt. "Tried and true - classics in every sense".

edit suisse group: "Nie allein, immer im Verein!", 2002

Installation. T-Shirt, Stickerei (2002), Button (1955).

Die edit suisse group zeigt ein modifiziertes T-Shirt und einen =
historischen Button mit dem Aufdruck "ohne mich" - jener Parole einer =
Bewegung, die sich damit gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik =
Deutschland und die von Konrad Adenauer forcierte Politik der =
Westintegration artikulierte.

Die f=FCr die Gruppenausstellung neu entwickelte Arbeit k=F6nnte =
"Amerikanisierung und Subkulturalismus"untertitelt sein. Der Begriff =
"Amerikanisierung" steht f=FCr politische, =F6konomische und =
massenkulturelle Westorientierung. Der Button als Abzeichen und als =
solches Ausdruck einer Meinungs- und Gesinnungsbekundung, fungiert als =
objet trouv=E9 bzw. ready=96made. Neben dem Verweis auf die "ohne mich" =
Bewegung der Adenauer =C4ra steht der Button als Messagetr=E4ger =
stellvertretend f=FCr zahlreiche Subkulturen und nimmt seinen Ursprung =
in deren Praxis. Die Geschichte des Buttons spiegelt =96 ebenso wie die =
des T-shirts =96 den exemplarischen Verwertungsweg vom gegenkulturellen =
Objekt(-fetisch) zum Modetrend. Auch das T-Shirt musste sich vom =
Arbeiter- und Soldaten-Unterhemd zur g=E4ngigen Oberbekleidung f=FCr =
Mann und Frau mausern. Das T-shirt spiegelt noch dazu den Siegeszug des =
"american way of life", als "casual" steht es f=FCr die amerikanische =
Lockerheit und Bequemlichkeit des Alltagslebens.

Die edit suisse group besteht aus Martin Conrads, Ulrich Gutmair, Silvan =
Linden und Stefan Schreck. Sie haben bereits in verschiedenen Projekten =
zusammen gearbeitet, unter anderem im Rahmen von "convex tv.", einem =
Berliner Netzradiokollektiv (1996-99). Seit 2000 hat die edit suisse =
group an Ausstellungen und Veranstaltungen in Berlin, K=F6ln, New York =
und Tel Aviv teilgenommen.

Bj=F8rn Melhus: "The Oral Thing", 2001

Video Installation. Video, 8 min.

In Bj=F8rn Melhus' erz=E4hlerischen Videos treten Figuren auf (die er =
selbst verk=F6rpert), die sich auf der Grenze geschlechtlicher =
Indifferenz bewegen, ohne diese =FCberwinden zu k=F6nnen. Gepr=E4gt =
durch die Fernsehwelt, spielt er mit den M=F6glichkeiten der Television =
und der computergenerierten Cyberwelten.

Die Video-Arbeit "The Oral Thing" von Bj=F8rn Melhus ist eine kurze =
Fabel auf die peinlichen Beichten innerhalb so genannter =
Daytime-Talkshows. In einer Mischung aus Fernsehkirche, Musical und =
Quiz, befragt der Talkmaster zwei Kandidataten ohne Unterlieb und Arme, =
denen er Gest=E4ndnisse von Gewalt, Sex und inzestu=F6ser Liebe =
entlockt, moralisierend kommentiert vom chor=E4hnlichen Studiopublikum. =
Ein immerwiederkehrendes TV-Logo markiert bzw. Simuliert die =
Werbepausen. Der anf=E4ngliche Dialogcharakter l=F6st sich zunehmend in =
einen Sprechgesang auf. Die umstrukturierten Sprachfragmente sind der =
US-amerikanischen "Maury Povich Show" entnommen. Dar=FCber hinaus lassen =
sich Bild- und Tonbez=FCge zu der Quiz-Show "The Weakest Link" =
herstellen.

Bettina Allamoda: "Human League Yesteyear", 1996

Poster Serie, A0.

Das Material f=FCr die Serie "Human League Yesteryear" k=F6nnte =
Zeitschriften entnommen sein =96 Fotos von Disneys Main Street USA , aus =
Filmen oder von Probelauf eines Flugzeugtriebwerks. Die Vorlagen sind =
aufwendig bearbeitet, wirken k=FCnstlich, und dieser Eindruck wird =
verst=E4rkt durch eine Frauenfigur, die in den Bildvordergrund =
implantiert ist, Bilder der K=FCnstlerin selbst, aufgenommen in =
verschiedenen Lebensphasen. Das Zusammenspiel von Figur und =
Bildhintergrund ist uneindeutig: erscheint sie neben dem Feuerstrahl des =
Triebwerkes fast wie ein Remake Brigitte Helms in Metropolis, so =
suggeriert sie in der n=E4chsten Arbeit die Distanz einer =
Vortragsk=FCnstlerin oder tritt mit dem Ausgangsbild in pantomimische =
Interaktion. Die Zivilisationscollagen Allamodas zeigen ein gleichsam =
zeitloses Universum sich =FCberlagernder Bilder, ein Kaleidoskop =
verschiedener Gegenwarten, variabel je nach Kombination.=20

Martin Liebscher: "Unidentifed Fotographic Objects", 1997/98

Fotografie.

Aus gebrauchten Einwegkameras baut Martin Liebscher Raumschiffe zusammen =
und spritzt sie grau. Diese fremdartigen Gebilde fotografiert er unter =
Zuhilfenahme von Stock und d=FCnnem Seil vor unterschiedlichen =
Landschaften der USA. So scheinen Flugobjekte =FCber den Lichtreklamen =
von Los Angeles und Las Vegas oder den Wolkenkratzern von New York zur =
Landung anzusetzen, geheimnisvoll =FCber W=FCstenlandschaften, tiefen =
Schluchten und =F6den Landstra=DFen zu schweben oder nach Roswell =
zur=FCckzukehren, der Stadt, in der bereits Ende der 40er Jahre eine =
fliegende Untertasse abgest=FCrzt sein soll. Die Ergebnisse Liebschers =
ausgedehnter Fotoexpeditionen st=F6ren nachhaltig unsere scheinbar =
gesicherten Vorstellungen vom Fremden und Vertrauten. Besonders in L.A. =
scheint jede Ecke schon in irgendeinem Film vorgekommen zu sein, zum =
Beispiel die Firestone Tankstelle in "Lost Highway" oder Randys =
Donuts-Laden mit der gigantischen Fettgeb=E4ck-Attrappe aus "Mars =
Attacks". In einer Mischung aus Realit=E4t und Fiktion spielt der =
K=FCnstler mit der offensichtlichen F=E4lschung und gleichzeitig dem =
Anschein der Authentizit=E4t, der sich selbst ad absurdum f=FChrt.

Die Fotoserie entstand w=E4hrend eines sechsmonatigen Arbeitsstipendiums =
des Wiener Museums f=FCr Angewandte Kunst (MAK) in Los Angeles.

Korpys/L=F6ffler:

"World Trade Center" (VHS, 6:55 min)

"United Nations" (VHS, 4:30 min)

"Pentagon" (VHS, 3:10 min)

"Amerika" (VHS, 3:41 min)

1997

Der Zusammenhang von kriminell-kriminologischen Methoden, die Fragen =
nach Observierung und detektivischer Analyse, die aus fragmentarischen =
Zeichen Zusammenh=E4nge zaubert, und die =DCbertragung dieser Momente =
auf den Bereich k=FCnstlerischer Arbeit bilden einen Kernpunkt in den =
=DCberlegungen des K=FCnstlerduos Korpys/L=F6ffler. Zwischen =
dokumentarischer Seriosit=E4t und ironisch =FCbersteigerter Absurdit=E4t =
siedeln sie ihre multimedialen Untersuchungen zu "schlechten Bildern", =
fiktivem Bankraub, terroristischen Aktivit=E4ten und dem New Yorker =
World-Trade-Center an und h=FCten sich dabei klug vor inhaltlichen oder =
formalen Festlegungen.



Alyssa DeLuccia: "Jacob=92s Fountain", 2000

Video (Master: Betacam-SP und Super 8), s/w, no sound

Der Film von Alyssa DeLuccia ist gepr=E4gt von ihrem fotografischen, =
detektivischen Blick. Er wirkt durch die Reduzierung der Mittel auf den =
ersten Blick unspektakul=E4r, lebt aber von dieser Substraktion =
m=F6glicher Effekte. Der vermeintliche Beginn einer Erz=E4hlung wird zu =
Geschichten, ohne Anfang, ohne Ende. Mit gezielter Willk=FCr offenbart =
sie die Uneingeschr=E4nktheit der M=F6glichkeiten, sensibilisiert sie =
den Betrachter f=FCr die Wahrnehmung des Abweichenden im Monotonen, des =
absurden im Gew=F6hnlichen. Mit ihrem Film macht die K=FCnstlerin dem =
Betrachter das Angebot, seine Geschichten selbst zu (er)finden.

Der Titel "Jacobs Fountain" verweist auf den Handlungsort des Film, =
einen Platz in Manhattan auf dem sich ein Brunnen von 1871 des =
Architekten Jacob Wrey Mould befindet.=20

Vassiliea Stylianidou: "IN[FRAME]03", 2002

Installation. Fotografie, Video.=20

Vassiliea Stylianidous Installation besteht aus einer Reihe von =
Videostills, die auf einer vorausgehenden, mehrteiligen Videoarbeit =
basieren. Vier dieser Videos sind in einem B=FCro und vier in einer =
privat Wohnung in New York entstanden. Jedes Video zeigt einzelne =
"Etagen" des gleichen Kamera-Schwenks, der wiederum in einzelnen, =
halbseku(e)ndigen Standbildern gezeigt wird. Die Videos sind sowohl =
zeitlich als auch r=E4umlich in Fragmente zerlegt, zeigen einen jeweils =
parallel verschobenen Bildausschnitt des portr=E4tierten Raumes und der =
Person, eines Angestellten. Zwischen den Videobilder informiert eine =
Textanimation auf einem Monitor =FCber den Bekleidungs- und =
Verhaltenscodex, den der Angestellte zu verfolgen hat.

Cornelia Schmidt-Bleek: "Ticker Tape", 2001=20

Zeichnung. Sumitinte, Graphit/Aquarellpapier.

"Paraden geh=F6ren ins Stadtbild von New York. Sie sind der Seismograph =
kultureller Verschiebungen und Modus sozialer Integration zugleich. Nur =
auf den Umz=FCgen der sogenannten "Ticker Tape Parades" l=E4sst sich =
f=FCr einen Moment vergessen wie stark die Differnenzen im "Melting Pot" =
sind. Gerade hier, in diesem schneekugelartigen Treiben aus =
Papierkonfetti, Musik und bunter Stra=DFenszenerie finden sich ethnisch =
extrem vielschichtige Communities unter einem gemeinsamen Nenner zu =
sammen =96 etwa, wenn die Yankees wieder einmal eine Baseball - Saison =
gewonnen haben; oder wenn es gilt, einen besonderen Gast zu feiern wie =
etwa John Glenn, der nach seiner R=FCckkehr von der ersten bemannten =
Weltraummission "Mercury" 1963 von vier Millionenn Schaulustigen bei =
seinem Triumpfzug =FCber den Braodway begleitet wurde (....) Aus dieser =
Umwidmung des =F6ffentlichen Raumes f=FCr politische oder =F6konomische =
Zwecke zieht Cornelia Schmidt-Bleek ihre Herangehensweise. Sie zeigt, =
wie die Verdichtung f=FCr den Moment mit einer visuellen Aufl=F6sung =
einhergeht. Sie dekonstruiert das Ereignis auf ihren Zeichnungen in =
unbestimmbare Fragmente. Cadillacs. Luftballons, Konfetti, eine =
schemenhafte Zusammenkunft von Menschen, in der die einzelnen =
Gruppierungen nicht mehr eindeutig auszumachen sind." Harald Fricke

Hans Winkler: "9/11", 2002

"yntlg8i69i08", Video, 30min, colour , sound (engl.)

"Groupshow", Pr=E4sentation der s.f.a.i. Projektgruppe, Arbeiten auf =
Papier, Serie, 7-teilig.

Dokumentensammlung zu einem Drehbuch =FCber den kalifornischen =
Talibank=E4mpfer, John Walker, Mixed Media.



Corinna Weidner: "Ein Dienstag im September", 2002



K=FCnstler/innen/Vortr=E4ge

Dienstag, 12.02. 02, 19.30 Uhr L.A.: Martin Liebscher: bed+breakfast

20.30 N.Y.C: Angelika Middendorf/Andreas Schimanski: lecture - lounge



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Falls dies gegen Ihren Willen geschah bitten wir um Entschuldigung.
Sollten Sie keine Informationen mehr w=FCnschen, senden Sie uns bitte =
Ihre=20
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<P><FONT face=3DArial>Ausstellungskuratorinnen</FONT></B><FONT =
face=3DArial> Ute=20
Tischler und Antje Weitzel</FONT></P>
<P>&nbsp;</P>
<P><FONT size=3D3><STRONG>Arbeiten der Ausstellung:</STRONG></FONT></P>
<P><STRONG><FONT size=3D3></FONT></STRONG>&nbsp;</P><FONT face=3DArial>
<P><STRONG>Felix Stefan Huber: "Wildlife Management , Laurel Hill, New=20
Jersey",1994 </STRONG></P></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Fotografie, s/w.</P>
<P>Hubers Fotografien sind die Ergebnisse von Ausfl=FCgen, die er =
w=E4hrend seiner=20
Zeit in New York vom Zentrum der Stadt hinaus an den Stadtrand =
unternahm. Die=20
Arbeiten erkunden die Gebiete, die man auf der Landkarte nicht als Orte=20
identifizieren kann, die wei=DFen Flecken, Nicht-Orte, die au=DFerhalb =
unserer=20
Wahrnehmung liegen, dort wo die Stadt ausl=E4uft und Natur beginnt. Es =
ist diese=20
Nachbarschaft, die den Orten einen ganz eigenen, geheimnisvollen, =
zwitterhaften=20
Charakter verleiht, abseits nostalgisch-romantischer Stadtbilder und=20
Landschaftsansichten.</P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Vetter/Weisser: "Detroit Industries",=20
2000</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Installation. Foto, Video.</P>
<P>Detroit, einst Zentrum industrieller Produktion und der damit =
einhergehenden=20
Produktionslogik und Ideologie des Fordismus ist heute in drastischer =
Weise=20
Zeuge der Folgen von Automatisierung und Verlagerung der =
Produktionsst=E4tten. Die=20
Recherche und gesuchten Begegnungen der K=FCnstler/innen konzentrierten =
sich auf=20
die Entwicklung der zerst=F6rten und zum Teil "renaturierten" Innenstadt =
Detroits=20
durch Initiativen verschiedener Bewegungen der Alternativ-Kultur. Die =
gro=DFen=20
Fotografien zeigen Geb=E4ude in der Innenstadt von Detroit, das =
World-Headquarter=20
von Ford, das Geb=E4ude des ehemaligen Hauptbahnhofs und eine von =
zahlreichen=20
Brachfl=E4chen in der Innenstadt. Die kleineren Fotos dokumentieren =
exemplarisch=20
die Arbeitsweise des "Detroit Agriculture Networks", einen losen=20
Zusammenschlusses von ca.150 Kleinbauern in der City von Detroit. In dem =
Video=20
sind Ausschnitte aus einem Interview mit Lee Burns, einem der =
Mitbegr=FCnder des=20
"Detroit Agriculture Network" zu sehen.</P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Albrecht Kunkel: "The Making of Fountain =
I",=20
2000</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Fotografie, C-Print, 120x150cm</P>
<P>Die von Kunkel portr=E4tierte, ausgew=E4hlte Landschaft ist bereits =
unz=E4hlige=20
Male aufgenommen worden. Sie ist Drehort f=FCr Westernfilme gewesen. =
Sergio Leone=20
hatte hier seine Epen der Neuen Welt erzeugt. Die von ihrer R=FCckseite =
gefilmten=20
Kulissen offenbaren ihr Scheindasein. Sie dienten zur Simulation einer=20
Westernwelt, die in Wirklichkeit gar nicht existiert. In der =
unemotionalen=20
Aufnahme der einst sicherlich beeindruckenden Kulissenstadt dechiffriert =
der=20
K=FCnstler seine eigenen Gestaltungsmittel. </P>
<P>Bilder von Welt sind Projektionen, ob sie thematisch Natur, die so zu =

Landschaft wird, oder beliebig anderes vorstellen. Bilder von Welt sind =
aber=20
auch Bedeutungs- und Ordnungsstifter und damit unersetzlich. Kunkel =
doppelt in=20
seinen Arbeiten diesen Bildcharakter. Er entwirft Projektionen von=20
Projektionsmodellen.</P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Raphael und Tobias Danke: "The end",=20
1998/2002</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Installation.</P>
<P>Die Installation kombiniert skulpturale und bildnerische Elemente zu =
einem=20
kulissenhaften Setting. Den Kern der Installation "The end of the end" =
bildet=20
das gleichnamige Video, dessen Rohmaterial von den K=FCnstlern in der =
W=FCste=20
Kaliforniens und den Suburbs von Los Angeles gedreht wurde. Das Video =
ist als=20
Abspann des fiktiven Film "The End" konzipiert, formal und inhaltlich =
werden=20
(End-)Situationen aus dem Western Genre thematisiert. Die Skuplturen=20
funktionieren einerseits als manifestierte, erz=E4hlerische Elemente des =
fiktiven=20
Films "The End" und auch als abstrahierte Elemente klassischer Western =
</P>
<P>(Film-)Sets. </P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Silvia Beck: "Colt", =
2002</P></B></FONT><FONT=20
face=3DArial size=3D2>
<P>Mehrteilige Wandarbeit.</P>
<P>Ausgehend vom Colt - dem Synonym f=FCr Handfeuerwaffen schlechthin -=20
thematisiert Silvia Beck diese Waffengattung in ihrer Funktion als =
Fetisch und=20
Prothese. Colt bezeichnet nicht nur den legend=E4ren Peacemaker, "the =
gun that won=20
the west", sondern auch eine traditionsreiche Handelsmarke. So wird auf =
der=20
kommerziellen Colt-website individuelle Gestaltungsfreiheit bei der=20
Zusammenstellung der Waffenbauteile suggeriert und damit eine =
Identifikation mit=20
der Marke hergestellt. "Tried and true - classics in every sense".</P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>edit suisse group: "Nie allein, immer im =
Verein!",=20
2002</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Installation. T-Shirt, Stickerei (2002), Button =
(1955).</P></FONT><FONT=20
face=3DArial color=3D#808080 size=3D2></FONT><FONT face=3DArial =
size=3D2>
<P>Die edit suisse group zeigt ein modifiziertes T-Shirt und einen =
historischen=20
Button mit dem Aufdruck "ohne mich" - jener Parole einer Bewegung, die =
sich=20
damit gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland und die =
von=20
Konrad Adenauer forcierte Politik der Westintegration artikulierte.</P>
<P>Die f=FCr die Gruppenausstellung neu entwickelte Arbeit k=F6nnte=20
"Amerikanisierung und Subkulturalismus"untertitelt sein. Der Begriff=20
"Amerikanisierung" steht f=FCr politische, =F6konomische und =
massenkulturelle=20
Westorientierung. Der Button als Abzeichen und als solches Ausdruck =
einer=20
Meinungs- und Gesinnungsbekundung, fungiert als objet trouv=E9 bzw. =
ready=96made.=20
Neben dem Verweis auf die "ohne mich" Bewegung der Adenauer =C4ra steht =
der Button=20
als Messagetr=E4ger stellvertretend f=FCr zahlreiche Subkulturen und =
nimmt seinen=20
Ursprung in deren Praxis. Die Geschichte des Buttons spiegelt =96 ebenso =
wie die=20
des T-shirts =96 den exemplarischen Verwertungsweg vom gegenkulturellen=20
Objekt(-fetisch) zum Modetrend. Auch das T-Shirt musste sich vom =
Arbeiter- und=20
Soldaten-Unterhemd zur g=E4ngigen Oberbekleidung f=FCr Mann und Frau =
mausern. Das=20
T-shirt spiegelt noch dazu den Siegeszug des "american way of life", als =

"casual" steht es f=FCr die amerikanische Lockerheit und Bequemlichkeit =
des=20
Alltagslebens.</P>
<P>Die edit suisse group besteht aus Martin Conrads, Ulrich Gutmair, =
Silvan=20
Linden und Stefan Schreck. Sie haben bereits in verschiedenen Projekten =
zusammen=20
gearbeitet, unter anderem im Rahmen von "convex tv.", einem Berliner=20
Netzradiokollektiv (1996-99). Seit 2000 hat die edit suisse group an=20
Ausstellungen und Veranstaltungen in Berlin, K=F6ln, New York und Tel =
Aviv=20
teilgenommen.</P></FONT>
<P><B><FONT face=3DArial>Bj=F8rn Melhus: "The Oral Thing", =
2001</P></B></FONT><FONT=20
face=3DArial size=3D2>
<P>Video Installation. Video, 8 min.</P>
<P>In Bj=F8rn Melhus' erz=E4hlerischen Videos treten Figuren auf (die er =
selbst=20
verk=F6rpert), die sich auf der Grenze geschlechtlicher Indifferenz =
bewegen, ohne=20
diese =FCberwinden zu k=F6nnen. Gepr=E4gt durch die Fernsehwelt, spielt =
er mit den=20
M=F6glichkeiten der Television und der computergenerierten =
Cyberwelten.</P>
<P>Die Video-Arbeit "The Oral Thing" von Bj=F8rn Melhus ist eine kurze =
Fabel auf=20
die peinlichen Beichten innerhalb so genannter Daytime-Talkshows. In =
einer=20
Mischung aus Fernsehkirche, Musical und Quiz, befragt der Talkmaster =
zwei=20
Kandidataten ohne Unterlieb und Arme, denen er Gest=E4ndnisse von =
Gewalt, Sex und=20
inzestu=F6ser Liebe entlockt, moralisierend kommentiert vom =
chor=E4hnlichen=20
Studiopublikum. Ein immerwiederkehrendes TV-Logo markiert bzw. Simuliert =
die=20
Werbepausen. Der anf=E4ngliche Dialogcharakter l=F6st sich zunehmend in =
einen=20
Sprechgesang auf. Die umstrukturierten Sprachfragmente sind der=20
US-amerikanischen "Maury Povich Show" entnommen. Dar=FCber hinaus lassen =
sich=20
Bild- und Tonbez=FCge zu der Quiz-Show "The Weakest Link"=20
herstellen.</P></FONT><B><FONT face=3DArial>
<P>Bettina Allamoda: "Human League Yesteyear", 1996</P></B></FONT><FONT=20
face=3DArial size=3D2>
<P>Poster Serie, A0.</P>
<P>Das Material f=FCr die Serie "Human League Yesteryear" k=F6nnte =
Zeitschriften=20
entnommen sein =96 Fotos von Disneys <I>Main Street USA </I>, aus Filmen =
oder von=20
Probelauf eines Flugzeugtriebwerks. Die Vorlagen sind aufwendig =
bearbeitet,=20
wirken k=FCnstlich, und dieser Eindruck wird verst=E4rkt durch eine =
Frauenfigur, die=20
in den Bildvordergrund implantiert ist, Bilder der K=FCnstlerin selbst,=20
aufgenommen in verschiedenen Lebensphasen. Das Zusammenspiel von Figur =
und=20
Bildhintergrund ist uneindeutig: erscheint sie neben dem Feuerstrahl des =

Triebwerkes fast wie ein Remake Brigitte Helms in Metropolis, so =
suggeriert sie=20
in der n=E4chsten Arbeit die Distanz einer Vortragsk=FCnstlerin oder =
tritt mit dem=20
Ausgangsbild in pantomimische Interaktion. Die Zivilisationscollagen =
Allamodas=20
zeigen ein gleichsam zeitloses Universum sich =FCberlagernder Bilder, =
ein=20
Kaleidoskop verschiedener Gegenwarten, variabel je nach Kombination. =
</P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Martin Liebscher: "Unidentifed =
Fotographic=20
Objects", 1997/98</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Fotografie.</P>
<P>Aus gebrauchten Einwegkameras baut Martin Liebscher Raumschiffe =
zusammen und=20
spritzt sie grau. Diese fremdartigen Gebilde fotografiert er unter =
Zuhilfenahme=20
von Stock und d=FCnnem Seil vor unterschiedlichen Landschaften der USA. =
So=20
scheinen Flugobjekte =FCber den Lichtreklamen von Los Angeles und Las =
Vegas oder=20
den Wolkenkratzern von New York zur Landung anzusetzen, geheimnisvoll =
=FCber=20
W=FCstenlandschaften, tiefen Schluchten und =F6den Landstra=DFen zu =
schweben oder nach=20
Roswell zur=FCckzukehren, der Stadt, in der bereits Ende der 40er Jahre =
eine=20
fliegende Untertasse abgest=FCrzt sein soll. Die Ergebnisse Liebschers=20
ausgedehnter Fotoexpeditionen st=F6ren nachhaltig unsere scheinbar =
gesicherten=20
Vorstellungen vom Fremden und Vertrauten. Besonders in L.A. scheint jede =
Ecke=20
schon in irgendeinem Film vorgekommen zu sein, zum Beispiel die =
Firestone=20
Tankstelle in "Lost Highway" oder Randys Donuts-Laden mit der =
gigantischen=20
Fettgeb=E4ck-Attrappe aus "Mars Attacks". In einer Mischung aus =
Realit=E4t und=20
Fiktion spielt der K=FCnstler mit der offensichtlichen F=E4lschung und =
gleichzeitig=20
dem Anschein der Authentizit=E4t, der sich selbst ad absurdum =
f=FChrt.</P>
<P>Die Fotoserie entstand w=E4hrend eines sechsmonatigen =
Arbeitsstipendiums des=20
Wiener Museums f=FCr Angewandte Kunst (MAK) in Los Angeles.</P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Korpys/L=F6ffler:</P>
<P>"World Trade Center"</B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2> (VHS, =
6:55=20
min)</P></FONT><B><FONT face=3DArial>
<P>"United Nations"</B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2> (VHS, 4:30=20
min)</P></FONT><B><FONT face=3DArial>
<P>"Pentagon"</B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2> (VHS, 3:10=20
min)</P></FONT><B><FONT face=3DArial>
<P>"Amerika" </B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>(VHS, 3:41=20
min)</P></FONT><B><FONT face=3DArial>
<P>1997</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Der Zusammenhang von kriminell-kriminologischen Methoden, die Fragen =
nach=20
Observierung und detektivischer Analyse, die aus fragmentarischen =
Zeichen=20
Zusammenh=E4nge zaubert, und die =DCbertragung dieser Momente auf den =
Bereich=20
k=FCnstlerischer Arbeit bilden einen Kernpunkt in den =DCberlegungen des =

K=FCnstlerduos Korpys/L=F6ffler. Zwischen dokumentarischer Seriosit=E4t =
und ironisch=20
=FCbersteigerter Absurdit=E4t siedeln sie ihre multimedialen =
Untersuchungen zu=20
"schlechten Bildern", fiktivem Bankraub, terroristischen Aktivit=E4ten =
und dem New=20
Yorker World-Trade-Center an und h=FCten sich dabei klug vor =
inhaltlichen oder=20
formalen Festlegungen.</P>
<P>&nbsp;</P></FONT><B><FONT face=3DArial>
<P>Alyssa DeLuccia: "Jacob=92s Fountain", 2000</P></B></FONT><FONT =
face=3DArial=20
size=3D2>
<P>Video (Master: Betacam-SP und Super 8), s/w, no sound</P>
<P>Der Film von Alyssa DeLuccia ist gepr=E4gt von ihrem fotografischen,=20
detektivischen Blick. Er wirkt durch die Reduzierung der Mittel auf den =
ersten=20
Blick unspektakul=E4r, lebt aber von dieser Substraktion m=F6glicher =
Effekte. Der=20
vermeintliche Beginn einer Erz=E4hlung wird zu Geschichten, ohne Anfang, =
ohne=20
Ende. Mit gezielter Willk=FCr offenbart sie die Uneingeschr=E4nktheit =
der=20
M=F6glichkeiten, sensibilisiert sie den Betrachter f=FCr die Wahrnehmung =
des=20
Abweichenden im Monotonen, des absurden im Gew=F6hnlichen. Mit ihrem =
Film macht=20
die K=FCnstlerin dem Betrachter das Angebot, seine Geschichten selbst zu =

(er)finden.</P>
<P>Der Titel "Jacobs Fountain" verweist auf den Handlungsort des Film, =
einen=20
Platz in Manhattan auf dem sich ein Brunnen von 1871 des Architekten =
Jacob Wrey=20
Mould befindet. </P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Vassiliea Stylianidou: "IN[FRAME]03",=20
2002</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Installation. Fotografie, Video. </P>
<P>Vassiliea Stylianidous Installation besteht aus einer Reihe von =
Videostills,=20
die auf einer vorausgehenden, mehrteiligen Videoarbeit basieren. Vier =
dieser=20
Videos sind in einem B=FCro und vier in einer privat Wohnung in New York =

entstanden. Jedes Video zeigt einzelne "Etagen" des gleichen =
Kamera-Schwenks,=20
der wiederum in einzelnen, halbseku(e)ndigen Standbildern gezeigt wird. =
Die=20
Videos sind sowohl zeitlich als auch r=E4umlich in Fragmente zerlegt, =
zeigen einen=20
jeweils parallel verschobenen Bildausschnitt des portr=E4tierten Raumes =
und der=20
Person, eines Angestellten. Zwischen den Videobilder informiert eine=20
Textanimation auf einem Monitor =FCber den Bekleidungs- und =
Verhaltenscodex, den=20
der Angestellte zu verfolgen hat.</P>
<P></FONT><B><FONT face=3DArial>Cornelia Schmidt-Bleek: "Ticker Tape", =
2001=20
</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>Zeichnung. Sumitinte, Graphit/Aquarellpapier.</P>
<P>"Paraden geh=F6ren ins Stadtbild von New York. Sie sind der =
Seismograph=20
kultureller Verschiebungen und Modus sozialer Integration zugleich. Nur =
auf den=20
Umz=FCgen der sogenannten "Ticker Tape Parades" l=E4sst sich f=FCr einen =
Moment=20
vergessen wie stark die Differnenzen im "Melting Pot" sind. Gerade hier, =
in=20
diesem schneekugelartigen Treiben aus Papierkonfetti, Musik und bunter=20
Stra=DFenszenerie finden sich ethnisch extrem vielschichtige Communities =
unter=20
einem gemeinsamen Nenner zu sammen =96 etwa, wenn die Yankees wieder =
einmal eine=20
Baseball - Saison gewonnen haben; oder wenn es gilt, einen besonderen =
Gast zu=20
feiern wie etwa John Glenn, der nach seiner R=FCckkehr von der ersten =
bemannten=20
Weltraummission "Mercury" 1963 von vier Millionenn Schaulustigen bei =
seinem=20
Triumpfzug =FCber den Braodway begleitet wurde (....) Aus dieser =
Umwidmung des=20
=F6ffentlichen Raumes f=FCr politische oder =F6konomische Zwecke zieht =
Cornelia=20
Schmidt-Bleek ihre Herangehensweise. Sie zeigt, wie die Verdichtung =
f=FCr den=20
Moment mit einer visuellen Aufl=F6sung einhergeht. Sie dekonstruiert das =
Ereignis=20
auf ihren Zeichnungen in unbestimmbare Fragmente. Cadillacs. =
Luftballons,=20
Konfetti, eine schemenhafte Zusammenkunft von Menschen, in der die =
einzelnen=20
Gruppierungen nicht mehr eindeutig auszumachen sind." Harald=20
Fricke</P></FONT><B><FONT face=3DArial>
<P>Hans Winkler: "9/11", 2002</P></B></FONT><FONT face=3DArial size=3D2>
<P>"yntlg8i69i08", Video, 30min, colour , sound (engl.)</P>
<P>"Groupshow", Pr=E4sentation der s.f.a.i. Projektgruppe, Arbeiten auf =
Papier,=20
Serie, 7-teilig.</P>
<P>Dokumentensammlung zu einem Drehbuch =FCber den kalifornischen =
Talibank=E4mpfer,=20
John Walker, Mixed Media.</P>
<P>&nbsp;</P></FONT>
<P><B><FONT face=3DArial>Corinna Weidner: "Ein Dienstag im September",=20
2002</P></B></FONT>
<P><FONT face=3DArial></FONT>&nbsp;</P><B>
<P><FONT face=3DArial =
size=3D4>K=FCnstler/innen/Vortr=E4ge</FONT></P></B>
<P><FONT face=3DArial>Dienstag, 12.02. 02, 19.30 Uhr L.A.: Martin =
Liebscher:=20
bed+breakfast</FONT></P>
<P><FONT face=3DArial>20.30 N.Y.C: Angelika Middendorf/Andreas =
Schimanski: lecture=20
- lounge</FONT></P>
<P><FONT face=3DArial></FONT>&nbsp;</P>
<P><FONT face=3DArial size=3D1>Sie erhalten diese Nachricht, da uns die =
Mailadresse=20
zugesandt wurde.<BR>Falls dies gegen Ihren Willen geschah bitten wir um=20
Entschuldigung.<BR>Sollten Sie keine Informationen mehr w=FCnschen, =
senden Sie uns=20
bitte Ihre <BR>e-Mail-Adresse zu und vermerken im "Betreff" das Wort=20
"unsubscribe".</FONT></P></FONT></DIV></FONT></FONT></DIV></DIV></BODY></=
HTML>

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