[rohrpost] S Y M P O S I O N . S O U N D . S T U D I E S . UdK-Berlin . 30.10.-1.11.2003

Holger Schulze schulze at udk-berlin.de
Son Jul 27 20:11:56 CEST 2003


         S Y M P O S I O N   S O U N D   S T U D I E S

            Drei Abende Akustische Kommunikation
            an der Universität der Künste Berlin

                     30.10. - 1.11.2003




                     Medienhaus der UdK 
                  Neue Galerie und Foyers
                     Grunewaldstraße 2-5
                        10823 Berlin

                  Täglich von 18 - 24 Uhr





Seit Menschen hören, gibt es SOUND STUDIES. Seit Menschen von dem,
was sie gehört haben, irritiert sind und herausfinden wollen, was 
sie da eben eigentlich gehört haben.


Doch SOUND STUDIES sind eine junge Disziplin. Sie umfassen
künstlerische und theoretische, gestalterische und philosophische 
Versuche, ein umfassendes Verständnis von Klang in die Tat 
umzusetzen: in Texte und Projekte, Interventionen und Arbeiten. 


SOUND STUDIES stellen das Verhältnis eines Menschen zu seiner 
Klangumgebung in den Mittelpunkt - und befassen sich mit der 
Möglichkeit, in diese Umgebung gestalterisch und künstlerisch 
im Rahmen von Architektur und Urbanistik, von Produkt- und 
Corporate Design einzugreifen. Denn keine Klangumgebung gibt es 
nicht.



                             *



Im Herbst 2004 wird die Universität der Künste Berlin als erste
deutschsprachige Universität und Kunsthochschule einen
Weiterbildungssudiengang SOUND STUDIES anbieten.


Das 1. SYMPOSION SOUND STUDIES an der Universität der Künste
Berlin will in Vorbereitung dieses Studiengangs die Möglichkeiten 
und Wirkweisen von SOUND STUDIES in der Gegenwart vorstellen
und untersuchen.


Experimente und Recherchen, Genres und Theorien, deren 
Aufstieg nunmehr gut dreißig Jahre andauert und deren Bedeutung 
nunmehr unübersehbar ist: in gestalterischen Berufen, der Kunst 
und im täglichen Leben jedes einzelnen.




Ort : Medienhaus der UdK - Neue Galerie & Foyers
      Grunewaldstraße 2-5
      10823 Berlin

Zeit : Von Donnerstag 30.10. bis Samstag 1.11.2003 ,
       täglich 18 - 24 Uhr

Eintritt : alle drei Abende - 15 euro ( 10 euro ermäßigt )
           ein Abend einzeln - 7 euro ( 4 euro ermäßigt )


Anmeldung : soundXchange at udk-berlin.de

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit : Agentur WEDO 
soundxchange at udk-berlin.de - 030 / 24084150 

Gesamtkonzeption : Dr. Holger Schulze













                    AUSFÜHRLICHES PROGRAMM



                    Donnerstag bis Samstag
                     Jeweils 18 bis 24 Uhr

 
                       RECHERCHES SONORES
                        - EIN KLANGNETZ



Kurator : Alex Arteaga (UdK Berlin)



Künstlerinnen und Künstler : 


Sande Arnault                   Jasmin Clasen                

Jan Dietrich                    Christoph Ebner                 

Chistopher Frühlich             Bern Lutkat                     

Kasper König                    Nicholas Schärer                

Robert Kondorosi                ( Studierende der UdK )



(((controller enterteiment. ( Thomas Kusitzky und Michael Wilhelmi )

Boris Baltschun

Axel Dörner ( angefragt )

Andrea Neuman ( angefragt ) 

Martin Völkel und Daniel Teige 
( Elektronisches Studio der TU Berlin - angefragt )
    


Punktuelle Klanginterventionen, dauerhafte Klanginstallationen,
situationsbezogene Performances : ein unaufdringliches 
vielschichtiges Klangnetz, das sich über die drei Tage und die 
verschiedenen Räume des Symposions mit variablen Ab- und 
Anwesenheitsformen spannt und die Produktion junger Berliner 
Künstlerinnen und Künstler ausstellt. 

Klänge, die die Diskurse durchdringen und eine andere Zeit-
und Raumsituation dem Symposion bei geben.





                    Donnerstag 30.10.2003



                           Sektion A
                          1900 - 2030

                    WAS SIND SOUND STUDIES?

                    Einführung in eine neue
                    und doch alte Disziplin


Keynote Speech :

Dr. Holger Schulze ( UdK Berlin ),
Was sind Sound Studies?


Die Chairs der vier Sektionen 
und des künstlerischen Programms :

Sabine Breitsameter ( ARD/SWR-AudioHyperspace / Akademie der
                                                Künste Berlin ) 

Dr. Martin Supper ( UdK Berlin / Elektroakustische Musik )

Prof. Peter Friedrich Stephan ( Kunsthochschule für Medien Köln )

Prof. Carl-Frank Westermann ( UdK Berlin / MetaDesign AG )

Alex Arteaga ( UdK Berlin )


Der Name SOUND STUDIES verhehlt deren Verwandtschaft mit 
Cultural und Media Studies nicht. Die neue Disziplin nutzt deren 
Methoden narrativer Beschreibung, struktureller Untersuchung und 
kritischer Bewertung und stellt ähnliche Fragen. Sie situiert sich 
in ähnlichen Spannungsfeldern und handelt von vergleichbaren 
Protagonisten und Gegenständen.

In einer allgemeinen Einführung werden Reichweite, Vorgehensweise
und Methodenvielfalt, die heuristiken des Fachs SOUND STUDIES
vorgestellt.





                         Sektion B 
                        2100 - 2230 

                  ICH HÖRE - ALSO BIN ICH ?

               Klanganthropologie und -ökologie 
                    in den Sound Studies



Chair : Sabine Breitsameter ( ARD/SWR-AudioHyperspace/AdK Berlin ) 


Keynote-Speech : 

Prof. Detlef Ipsen ( Universität Kassel ) ,
Die urbane Nachtigall


Interveneure :

Dr. Ute Bechdolf ( Direktorin Deutsch-Amerikanisches Institut,
                   Tübingen - angefragt )

Dr. Chris Salter ( Freier Künstler Berlin )


Performance :

Tetsuo Furudate


Klang umgibt uns immer und überall. Ob wir hören, wie wir hören, 
was wir hören, auf welche Weise wir das Gehörte bewerten, 
verstehen und uns aneignen, wie wir ihm Gestalt verleihen: 
All das hängt von vielerlei Einflüssen ab. - Welchen Stellenwert 
Wahrnehmung und Produktion von Klang einnehmen, wurzelt weitgehend 
in sozialen und kulturellen Traditionen.

Jede Zeit, jede Gesellschaft, jede Subkultur, jedes Medium verfügt
über eigene Methoden des Hörens und eigene Strategien des
Klangmachens, aber auch über auditive Normierungen und Ignoranzen. 

Die noch jungen Disziplinen der KLANGANTHROPOLOGIE UND -ÖKOLOGIE
thematisieren die unterschiedlichen Bezugs- und Bedeutungssysteme
des Auditiven, erforschen, v.a. mit den Methoden der Kultur- und
Sozialwissenschaften, die Bedeutung des Klangs in Umwelt, Kunst 
und Medien. 

So lassen sich Vorausetzungen des Hörens und Zuhörens 
identifizieren. Sie sind wichtig, um Kriterien zu bilden für einen
schöpferischen, verantwortlichen und kritischen Umgang mit Klang: 
hörend wie produzierend. 

Der Vortrag von Detlef Ipsen beschäftigt sich mit dem Hören in der
urbanen Gesellschaft. Sein Vortrag soll zeigen:  Die Methoden des
Hörens prägen das Resultat der hörenden Aneignung - emotional,
ästhetisch und kognitiv. 

Die beiden Interveneure werden Ipsens Ausführungen ergänzend
beleuchten: mit Reflexionen zu den Methoden des Hörens in 
digitalen Medien, Netzwerken und multimedialen Datenräumen, mit 
Antworten auf Fragen nach der Rolle von Raum, Körper und 
lebendigem In-der-Welt-Sein beim Hören im "realen" und 
Daten-Umgebungen. 

Dass verallgemeinerbare Gewissheiten, vermeintliche Objektivität
hier an ihre Grenzen stossen, zeigt die Solo-Performance des
japanischen Noise-Künstlers Tetsuo Furudate: Was sind seine 
Methoden des Hörens?





                       Freitag 31.10.2003 



                            Sektion C
                           1900 - 2030                             

                       SOUND AND SENSATION

                  Experimentelle Klanggestaltung 
                       in den Sound Studies


Chair : Dr. Martin Supper ( UdK Berlin / Elektroakustische Musik & 
Klangkunst )


Präsentationen und Diskutanten :

Hans Peter Kuhn ( Berlin )

Bernhard Gál ( Wien )

N.N. ( Berlin )



Ein offenes, suchendes Arbeiten mit Klängen, wird in einem eigenen
Teilfach des Sound Studies gelehrt: EXPERIMENTELLE KLANGGESTALTUNG.
Klangstudien, die die historischen und künstlerischen Forschungen 
zur Generierung und Bearbeitung von Klängen seit Mitte des letzten
Jahrhunderts und früher einsetzen. Mit Elektroakustischer Musik 
und ihren verschiedenen Ausprägungen: live electronic, musique 
concrète, tape music und elektronische Musik. Mit den Anfängen 
der Medienkunst und der beginnenden Klangkunst, mit dem Neuen 
Hörspiel und der Ambient Music, bis hin zu den neuesten Hybriden 
zwischen live electronic und Clicks'n'Cuts.

Diese Sektion wird mit Protagonisten dieses Feldes die Frage
diskutieren, wohin sich die mittlerweile renommierte und 
anerkannte Kunstform der Klanggestaltung heute, anno 2003 
bewegt und in welchem Zustand die Szene ist.





                          Sektion D 
                         2100 - 2230

                NEUE FORMATE : EXPERIENCE DESIGN

                   Auditive Mediengestaltung 
                      in den Sound Studies


Chair : Prof. Peter Friedrich Stephan ( Kunsthochschule für Medien 
                                        Köln )


Keynote-Speech :

Sile O'Modrhain ( MIT Dublin - angefragt )


Interveneure :

Prof. Barbara Kirchner ( UdK Berlin )

Silvius Lack ( Computerspiel Sound Design Urban Assault /                                
                               http://www.radonlabs.de )

Prof. Wolfgang Hagen ( Berlin - angefragt )



Klangregie : 

Andres Bosshard ( Zürich - angefragt )



Terminal-Präsentation neuer Musikformate: 

Rotundo, Advanced Mediaplayer -
von Studierenden des Institute of Electronic Business an der UdK



Die Mediengestaltung beschäftigt sich bisher überwiegend mit
visuellen Mitteln. Das Auditive wird dabei häufig nur als
Zusatzeffekt wahrgenommen. Avancierte Ansätze des Experience Design
adressieren aber ein erweitertes Gestaltungsspektrum, das die
audiovisuellen Ausdrucksformen der elektronischen Medien umfassend
und integrativ erkundet. AUDITIVE MEDIENGESTALTUNG integriert
darum Aspekte der Sonifizierung wie z.B.:

­ die Klanggestaltung von Arbeits- und Erlebnisräumen
­ auditive Konventionen und deren Reformulierung in Film, DVD und     
  Netz
­ die Orientierung und Emotionalisierung durch Klang
­ neue Formate und deren Auswirkungen für Rezeption und 
  Partizipation
­ neue Geschäftsmodelle (Werkbegriff, Distribution).

Welche Konsequenzen haben diese Aspekte für unterschiedliche
Produktions- und Sendeumgebungen? Was können heutige audiovisuelle
Mediendesigner womöglich von der experimentellen Radikalität der
Radiophonie und der akustischen Medienkunst des 20. Jahrhunderts
lernen?





                       Samstag 1.11.2003



                          Sektion E
                         1900 - 2030  

                      IDENTITÄT UND KLANG

                     Akustische Konzeption 
                      in den Sound Studies


Chair : Prof. Carl-Frank Westermann ( UdK Berlin / MetaDesign AG )


Keynote-Speech : 

Diedrich Diederichsen ( Merz-Akademie Stuttgart )


Interveneure :

Daniel Ott ( UdK Berlin )

Jürgen Barthel ( Siemens Corporate Design ) 


Performance :

N.N.



Akustische Konzeption ist die strukturelle Grundlage und der
Abschluss einer Methodik des Erfindens und Entwerfens: Eine 
systematische und konzeptuelle Herangehensweise des Gestaltens 
akustischer Umgebungen. Gestalterische Projekte der akustischen 
Kommunikation erhalten dadurch eine Basis als Ergänzung und 
Erweiterung zu Projekten visueller Kommunikation. Eine notwendige 
Grundlegung, um in öffentlichen Räumen, in Unternehmens- und 
Gesellschaftskommunikation, in Architektur und Urbanistik,
Klangumgebungen nicht geschmäcklerisch, sondern professionell
zu gestalten.



                        Sekt-Ion F ;-)
                          Ab 2100

´                 ABSCHLUSS AUSBLICK KEHRAUS


...






Das SYMPOSION SOUND STUDIES ist eine
Veranstaltung des Modellstudiengangs soundXchange.

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung
im Rahmen des Programms Kulturelle Bildung im Medienzeitalter
der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung.

In Zusammenarbeit mit der Kunsthochschule für Medien Köln,
dem Elektronischen Studie der TU-Berlin, dem Medienhaus der UdK.




Newsletter abonnieren : Subject 'newsletter abonnieren'
Newsletter abbestellen : Subject 'newsletter abbestellen'
Info : soundXchange at udk-berlin.de
http://www.soundxchange.net


soundXchange   
Universität der Künste Berlin   
Postfach 120544 D-10595 Berlin

Besucheradresse :
Lietzenburger straße 45  D-10789 Berlin 


V.i.S.d.P. Dr.Holger Schulze


Copyright (c) © 2003 soundXchange at udk-berlin.de


























   Ihren Klang. 
   Ich verstehe die Sprachen. 
   Ich verstehe die Sprachen nicht. 
   Ich höre nur ihren Klang.

   (Laurie Anderson, 1982)