[rohrpost] Die deutsche Medientheorie ist tot

Janus von Abaton jv-abaton at gmx.net
Son Okt 24 04:42:38 CEST 2004


Die Sache wird doch so aussehen, es wird hier ein wenig über deutsche
Medientheorie resümiert, man schreibt ein wenig, aber man verausgabt sich
nicht. Am Ende werden the usable suspects eingeladen, die immer und überall
da sind; man trifft sich zur Abwechslung mal in Amsterdam. Die aus den
Suhrkampbändchen wandeln durch die Räume des neuen Instituts. Dass die
deutsche Medientheorie tot sei, erscheint als Utopie im Verhältnis zur
nekromorphen Erscheinung. Aha, Herr Prof. P., wie Sie schon sagten... –
knapp unter dem Niveau tatsächlicher Denkentwicklungen lässt sich prima
plaudern. Wer ehrt wen? Das neue Institut, die Theoretiker oder die
Theoretiker, das neue Instituts? Erfolg als Redundanzmaschine.
Peinlichkeiten sind zu vermeiden. Man macht es wie alle. Das hindert einen
natürlich nicht daran, ein bisschen zu schimpfen. Aber man beleidigt
niemand. Natürlich ist man intelligent und spricht englisch kaum schlechter
als deutsch. Das hält man dann für Internationalismus. Man denkt auch ein
wenig nach, soweit es die Karriere erlaubt und solange es nicht weh tut. Am
Ende geht man dann in einem kleinen Grüppchen in ein gutes Amsterdamer
Restaurant, lässt sich bedienen, da fühlt man sich wohl. Da ist man in
seinem Element. Man denkt an eine Nutte, die man bei einem Spaziergang
gesehen hat. Die kam wohl aus Südamerika. Und dann – sieh da – kommt
tatsächlich noch ein Gespräch zustande. Ein bisschen Politisches mischt sich
auch noch hinein, natürlich ergreift man nach dem Dessert Partei für die
Minorität. Man steigt ins Flugzeug oder den deutschen Oberklassewagen und
auf dem Heimweg denkt man, na ja... vielleicht war es doch nicht so schlecht
und das Essen war gut und für das nächste Artikelchen gibt es zwar noch
keinen eigenen Gedanken, aber das lässt sich auch ohne schreiben; fällt ja
eh keinem auf....      
JvA

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