[rohrpost] Science & Arts - Kunst aus dem Labor

Ingeborg Reichle Ingeborg.Reichle at culture.hu-berlin.de
Mit Mar 9 09:43:06 CET 2005


Science & Arts - Kunst aus dem Labor
Eine interdisziplinäre Annäherung

Programm

Donnerstag, 7. April 2005, 19 Uhr

im Ernst-Bloch-Zentrum
Walzmühlstraße 63, Ludwigshafen am Rhein

Begrüßung
Prof. Dr. Cornelia Reifenberg, Beigeordnete der Stadt Ludwigshafen am Rhein

Einführung in die Ausstellung
Prof. Dr. Frank Rösl, Abteilung Virale Transformationsmechanismen,
Deutsches Krebsforschungszentrum, DKFZ, Heidelberg

Multimediale Präsentation
Volkhard Stürzbecher, Neustadt a.d.W.

Moderation
Volker Hörner, Evangelische Akademie der Pfalz, Speyer

Musikalische Umrahmung
Karlheinz Stockhausen: Zyklus „Licht“ (Ausschnitt)

Die Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Akademie
der Pfalz (Speyer), des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ,
Heidelberg) und des Ernst-Bloch-Zentrum. Künstlerischer Kurator ist
Volkhard Stürzbecher, Neustadt a.d.W. Die Ausstellung wird gefördert mit 
freundlicher Unterstützung durch die BASF AG Ludwigshafen.


Zur Ausstellung

Der technologische Fortschritt hat seit Mitte der 90er Jahre eine neue
Diskussion über das Verhältnis von Kunst und Wissenschaft ausgelöst.
Künstler und Künste haben das Monopol auf Bilder verloren, seitdem neue
bildgebende Verfahren die faszinierende Welt des für das menschliche
Auge Unsichtbaren eröffnet haben. Künstler öffnen sich in ihren
Arbeitsweisen wissenschaftlichen Forschungsmethoden, sie transferieren
Visualisierungsmethoden und –techniken aus der Wissenschaft in die
Kunst, Naturwissenschaftler präsentieren visuelles Material aus ihrer
Forschung, d.h. sie zeigen Bilder, die nicht wegen ihrer Ästhetik
gemacht wurden, aber doch wegen dieser ausgewählt werden.
Unbestimmtheit, Spontaneität und Kreativität sind die neuen gemeinsamen
Stichworte.

Die Zusammenarbeit von Künstlern und Wissenschaftlern, die mit der
Kunst- und Wunderkammer, dem theatrum naturae et artis im Sammeln,
Anschauen und Visualisieren begann, eröffnet über die „imaginatio“ als
kreatives Grundvermögen zur Beobachtung der Naturphänomene über den
Bereich des Sichtbaren hinaus neue Anschauungsfelder. Exemplarisch wird
dies in der Ausstellung deutlich durch Arbeiten aus den Laboren des
DKFZ. Diese Visualisierungen eröffnen ebenso aufregende wie ästhetische
Einblicke in elementare Prozesse des Lebendigen.

Mit seiner evolutionären Malerei nähert sich Volkhard Stürzbecher aus
der Perspektive des Künstlers diesen autopoietischen Systemen an und
untersucht die Musterbildungen sich selbst organisierender nichtlinearer
Gebilde. Nach dem Studium an der Karlsruher Kunstakademie und der
Universität von San Jose, USA führte er 1997 künstlerische Arbeiten am
Max Planck Institut für molekulare Biologie in Dortmund aus. 1998 war
er Gastdozent an der Universität von Thorn. 2004 erhielt er den
Internationalen Kunstpreis des ZKM und SWR.

Öffnungszeiten der Ausstellung:
Dienstag und Mittwoch 14 bis 17 Uhr, Donnerstag 16 bis 20 Uhr und nach
Vereinbarung. Die Ausstellung dauert bis zum 26. Mai 2005.
Eintritt: 4 Euro bzw. 2 Euro ermäßigt


Donnerstag, 28. April 2005, 19.00 Uhr

Forscher als Künstler – Künstler als Forscher
Wissenschaftliche Methodik und künstlerische Kreativität

Referent: Prof. Dr. Frank Rösl, Abteilung Virale
Transformationsmechanismen, DKFZ, Heidellberg – Volkhard Stürzbecher,
Neustadt a.d.W.
Moderation: Volker Hörner, Evangelische Akademie der Pfalz, Speyer

Donnerstag, 12. Mai 2005, 19.00 Uhr

Das Unsichtbare Sichtbarmachen - Abbild oder Konstrukt?
Bildgestützte Darstellungsverfahren und biologische Normbildung

Referent: Dr. Harun Badakhshi, Tumor-Zentrum, Klinik für 
Strahlentheraphie/Onkologie, Chartité Berlin – PD Dr. Klaus
Sachs-Hombach, Institut für Simulation und Graphik, Universität Magdeburg
Moderation: Dr. Katrin Platzer, Evangelische Akademie der Pfalz,
Speyer/Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg

Dienstag, 24. Mai 2005, 19.00 Uhr

Kunst im Zeitalter der Technoscience
Künstlerische Nutzung von bio- und nanotechnologischen
Verfahrenstechniken und Formangeboten.

Referent: Dr. Ingeborg Reichle, Hermann von Helmholtz-Zentrum für
Kulturtechnik, Humboldt-Universität zu Berlin - Prof. Dr. Alfred
Nordmann, Institut für Philosophie, Technische Universität Darmstadt
Moderation: Dr. Katrin Platzer, Evangelische Akademie der Pfalz,
Speyer/Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg

Ernst-Bloch-Zentrum, Walzmühlstraße 63, 67061 Ludwigshafen
Telefon: +49-(0)621-504 2041 / 3041
Telefax: +49-(0)621-504 2450

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Dr. Ingeborg REICHLE
Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik
Humboldt-Universität
Unter den Linden 6
10099 Berlin
Tel.: 0049 (0)30 2093-2395
Fax : 0049 (0)30 2093-1961
email: ingeborg.reichle at culture.hu-berlin.de
www: http://www.kunstgeschichte.de/reichle
www: http://www2.hu-berlin.de/kulturtechnik/

NEUE PUBLIKATION:
Ingeborg Reichle: Kunst aus dem Labor. Zum Verhältnis von Kunst und
Wissenschaft im Zeitalter der Technoscience
Sringer Wien/New York 2005. VIII, 392 Seiten. 282 farbige Abbildungen.
Format: 16,5 x 24,2 cm
Broschiert EUR 49,00
ISBN 3-211-22234-0