[rohrpost] RAUSCH/en: The Flicker von 1966 und Interview mit Tony Conrad und und und

[Anke Hoffmann]

Einladung
**Donnerstag, den 10. August 2006**

**Filmprogramm zum Thema „RAUSCH/EN"**
Eintritt Frei
NGBK, 20 Uhr // 21.30 Uhr

WARNUNG! Diese Veranstaltung ist nur für Menschen mit starken Nerven
geeignet. Insbesondere sensible und sensitive Personen müssen mit
Angriffen auf ihr physisches und psychisches System rechnen.
Das stroboskopartige Flimmern des Flickers, bestehend aus einem
Wechsel schwarzer und weißer Bilder, wirkt bei den Betrachtern
unmittelbar auf physiologischer Ebene, indem es weniger
die Sinne anspricht als vielmehr direkte neurale Reaktionen
provoziert. Es hinterlässt individuell unterschiedliche
Wahrnehmungen von eigentlich nicht vorhandenen Formen und
Farben. Unser Gehirn hat die Tendenz „aufzulösen“, im Sinne
einer Lösung, es schärft Unklarheiten künstlich nach, indem
Lücken mit auswertbaren Inhalten gefüllt werden. Der Reiz des
Flickers ist zwiespältig: im positiven Sinne berauschend, kann
er im Ernstfall zur Bedrohung werden.*

*Film- und Videoprogramm zur Ausstellungsreihe "Auflösung" in
der NGBK *

20:00 Uhr Einführung (in der Galerie)
„Themroc“, Claude Faraldo, F, 1973, 104 min*

21:30 Uhr
**Tony Conrad: „The Flicker“, USA, 1965, 28 min, 16 mm**

direkt im Anschluss wird Tony Conrad life über eine
Videoschaltung mit dem Publikum ins Gespräch kommen können.
Befragt wird er von der Kunstwissenschaftlerin Ute Holl
("Kino, Trance und Kybernetik"). Sie ist Autorin des
Essays "Trance Formationen. Tony Conrads Flickerfilm von 1966"
- aus dem Katalog zur Ausstellungsreihe "Auflösung" (€ 10,-). *

*danach geht es im Hof mit kühlen Getränken weiter mit: *

Aernout Mik, NL, „Middlemen“, 2001
Gillian Wearing, UK, „I Love You“, 1999
Ken Jacobs, USA, „Let there be whistleblowers“ - digitale Fassung
seiner "Nervous System" Performance von 1996 - 18 min

Moderation: Friederike Anders und Christin Lahr / RealismusStudio

Höhepunkt und Umkehrpunkt sind erreicht. Das Einreißen von
Mauern und Grenzen. Der Turmbau zu Babel endet in der
vollkommenen Zerstörung. Überfülle von Informationen.
Sprachverwirrung. Sprachlosigkeit. Die Kommunikation ist
gescheitert. Der finale Kollaps, SYSTEM TILLT. Auflösung.
Entropie. Aussichtslosigkeit fördert intimste Sehnsüchte zu
Tage, animalische Tics, Obsessionen. Tabus werden gebrochen,
Traumata freigelegt. Der Verlust der Differenz evoziert
Schwebezustände zwischen Wirklichkeit und Wahn, Crash und
Hypnose. Übersinnliches, Fragmente des Realen, Grenzzustände.
Die Kultivierung des Moments mit der Hoffnung auf Lösung -

Vorschau:

Finissage der Ausstellung "Auflösung - Entgrenzung" am
**Sonntag, den 27. August 2006 im Hof der NGBK **


*Filme und Videos von Teresa Hubbard/ Alexander Birchler,
Masha Godovannaya, WR, Shahram Entekhabi,Corinna Schnitt,
Andreas Rost und Klaus Weber *

Wo?
NGBK
Oranienstrasse 25, 10999 Berlin
U-Bhf: Kottbusser Damm
Tel: 030 6161 513 - 0
www.ngbk.de


für das RealismusStudio
Anke Hoffmann