[rohrpost] Netz-Community in Wien hackt Kulturfördersystem

carlos katastrofsky carlos.katastrofsky at gmx.net
Die Mai 2 17:36:58 CEST 2006


vgl. dazu auch

http://www.malmoe.org/artikel/funktionieren/1155 sowie
http://www.malmoe.org/artikel/funktionieren/1079





On Tue, 02 May 2006 14:20:04 +0200, Hans Bernhard <play at ubermorgen.com>  
wrote:

>
> Netz-Community hackt Kulturfördersystem
>
> Wien (OTS) - "Unser viel diskutierter, spieltheoretischer Ansatz
> für Kulturförderungen stellt eine klare Absage an alle hegemonialen
> Tendenzen im österreichischen Kulturbetrieb dar", freut sich
> MANA-Koordinator Stefan Lutschinger: "Dieser Hack des völlig
> veralteten Jury- und Beiratssystems setzt gegen jede rationalistische
> Verkürzung von Förderpolitik die pure Differenz,
> Kontingenzbewältigung und die fruchtbare Entfaltung von Paradoxien."
>
> Softwarebasiertes Fördervergabesystem
>
>      Vergangene Woche wurde in Wien erstmals mit einem neuartigen
> softwaregestützten Auswahlverfahren - dem MANA Community Game - ein
> partizipatorisches Kulturförderbudget von 125.000 Euro an
> KünstlerInnen und Kulturschaffende vergeben. Nicht KuratorInnen,
> JurorInnen oder Beiräte trafen die Entscheidung über die
> Fördervergabe, sondern die Einreichenden selbst. Zwölf Personen
> werden projektbezogene Förderungen zwischen 5.000 und 15.000 Euro
> erhalten, der Frauenanteil liegt bei 42%.
>
> 'Alte' Konzepte und 'neues Denken'
>
>      Weltweit ist das Community Game eines der avanciertesten
> Vergabesysteme für Kulturförderungen, das auf ‘alten’ Konzepten der
> Avantgarde - Autokuratierung und Selbstorganisation - und dem ‘neuen
> Denken’ einer Kybernetik 2. Ordnung basiert. Spezifisch für MANA ist
> daher die Selbstkorrektur- und Anpassungsfähigkeit an intelligente
> Systemumwelten: Fehler und Schieflagen können sofort von der
> Netz-Community erkannt und korrigiert werden. Die Community geht aus
> diesem Prozess bestärkt hervor: 120 Einreichende haben sich gemeinsam
> auf das komplexe Set von Regeln geeinigt.
>
> Selbstverwalteter Kulturfördertopf
>
>      Die offene Netz-Community "netznetz.net" hat sich seit Herbst 2004
> als assoziierter Zusammenschluss der zahlreichen digitalen
> Kulturinitiativen entwickelt, die in den letzten Jahren in Wien
> entstanden sind. Um diesen vielfältigen kulturellen und
> künstlerischen Äußerungen gerecht zu werden, wurde bei der
> Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7/Referat für Netzkultur) ein
> selbstverwalteter Kulturfördertopf eingefordert, der diese sehr
> aktive Szene mit rund 500.000 Euro jährlich gezielt unterstützen
> soll. Das Kernstück dieses Fördermodells bildet das softwarebasierte
> Auswahlverfahren MANA, über dessen spezifische Adaptierungen und
> konkrete Weiterentwicklung die Netz-Community nach einer
> zweimonatigen Evaluierungsphase Anfang Sommer entscheiden wird.
>
> Rückfragehinweis:
>
>
>      Stefan Lutschinger, Johannes Grenzfurthner,
>      Hans Bernhard
>      Email: s.lutschinger at digitaldrafts.at
>      +43 660 6538616
>      http://mana.netznetz.net
>      http://en.wikipedia.org/wiki/Netznetz
>      http://www.parliaments-of-art.net
>
>
>
> *** OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER
> VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS ***
>
> OTS0047    2006-05-02/10:00
>
> 021000 Mai 06
>
>
>
> --
> Hans Bernhard
> UBERMORGEN.COM / etoy.holding
>
> Skype Hans_Bernhard
> Studio +43 1 236 19 85
> Mobile +43 650 930 00 61
> Email hans at ubermorgen.com
> http://www.ubermorgen.com
> http://www.gwei.org
>
> “UBERMORGEN.COM: "Spending time on doing something”
>
>
>
>