[rohrpost] Urheberrechtsreform & ihre Auswirkungen a d Wissenschaft (Berlin,24 Mai 07)

Andreas Broeckmann ab at tesla-berlin.de
Don Mai 17 17:56:31 CEST 2007


From:     Saskia Pütz <s-puetz at gmx.de>
Date:     15 May 2007
Subject:  Urheberrechtsreform und ihren Auswirkungen auf die Wissenschaft



"Wissensforum oder Marktplatz - Wie entwickelt sich der digitale Zugang zum
Wissen nach der Urheberrechtsnovelle?"

24. Mai 2007 um 19 Uhr c.t.

im Kunsthistorischen Institut, Koserstraße
20, Hörsaal B, 14195 Berlin


Begrüßung: Prof. Dr. Klaus Krüger

Vorträge und Diskussion:

Dr. Irene Pakuscher (Bundesministerium der Justiz)
PD Dr. Holger Simon (Universität Köln; Prometheus e.V.)
Simone Rieger (Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin;
European Cultural Heritage online - ECHO)


Das Urheberrecht wird derzeit überarbeitet, um es den Entwicklungen der
Informations- und Kommunikationstechnologie weiter anzupassen. Durch das
Internet ist es mittlerweile möglich, jederzeit und an jedem Ort Daten wie
z.B. Bilder oder wissenschaftliche Texte anzubieten und darauf zuzugreifen.
Ebenso kann dieser Zugriff durch technische Schutzmaßnahmen (Digital Rights
Management) aber auch verhindert werden.

Das neue Urheberrecht stellt die Weichen, wem die wirtschaftliche Auswertung
dieser technischen Möglichkeiten rechtlich zugeordnet werden soll. Nicht nur
in Bezug auf die Unterhaltungsindustrie, auch im Bereich von Wissenschaft,
Forschung und Lehre erfordert die technische Entwicklung eine Diskussion
über die damit verbundenen Auswirkungen. Betroffen sind vor allem Verleger,
wissenschaftliche Autoren und Kultur- und Forschungseinrichtungen, wie
Bibliotheken, Museen, Universitäten und Schulen, aber auch Anbieter von
Diensten, die durch die technische Entwicklung erst ermöglicht werden, etwa
Anbieter elektronischer Datenbanken oder so genannte Informationsbroker.

Gerade im Hinblick auf Wissenschaft, Forschung und Lehre, deren Förderung
in besonderem Maße im öffentlichen Interesse liegt, muss geklärt werden,
inwieweit der Gesetzgeber eine freie Nutzung urheberrechtlich geschützter
Werke (Open Access) stärken möchte. Dabei kann er das Urhebergesetz nicht
völlig frei ändern, sondern muss internationale und europarechtliche
Vorgaben berücksichtigen.

In kurzen Vorträgen und anschließender Diskussion werden Frau
Ministerialrätin Dr. Pakuscher, Referatsleiterin im für den Entwurf der
Urheberrechtsnovelle federführenden Bundesministerium der Justiz, Frau
Rieger vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und Koordinatorin
der European Cultural Heritage online-Forschungsplattform sowie Herr PD Dr.
Simon, Leiter der Prometheus Bilddatenbank, das Problem aus
unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten.

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Wiebke Franken und Saskia Pütz
Arbeitskreis "Kunst und Recht"
Freie Universität Berlin und Humboldt Universität zu Berlin
www.kunstundrecht.eu
Kontakt: komm at kunstundrecht.eu