[rohrpost] Ingeborg Bachmann revisited

Ulrike Draesner draesner at web.de
Don Sep 13 17:31:52 CEST 2007


Schöne Frauen lesen

Essays zu Virginia Woolf, Ingeborg Bachmann u.v. a.

von Ulrike Draesner



Ingeborg Bachmann war die erste Medienautorin. In meinem Essay untersuche ich die von der Autorin selbst gestützten Inszenierungsprozesse, die Genese und Verbreitung des Bildes fördern. Gleichzeitig entwickele ich eine Theorie zum Zusammenhang zwischen medialen Bild des Autors, biografischer Person und Erzähler. 



Wirklichkeit entsteht im Erzählen, wenn das Programm des Darstellens von Wirklichkeit misslingt. 



"Ich höre in Bachmanns Texten, nicht als "als ob", sondern gewollt direkt, einen persönlichen Schrei. Und ich glaube ihn nicht. Er ist gemacht. Da will jemand Opfer sein. Ich finde das aufdringlich. Doch wenn ich mich überwinde, das Schrei-Zitat und meine eigene Reaktion darauf noch einmal betrachte, spüre ich nicht nur die Inszenierung dieses Schreis, sondern auch, darin ein Taumeln des erzählerischen Ganges." 



Gerade dadurch, dass die Manipulation Bachmanns an ihrem eigenen Bild als Autorin sichtbar wird, das Gemachte also durchscheint,  zeigen sich die eigentlichen literarischen Qualitäten. 



erscheint Mitte September 

im Luchterhand Literaturverlag