[rohrpost] 22.09 live laptoporchester berlin plays Shintaro Miyazaki/ Stephane Leonard: DISCORDIA 2007

Shintaro Miyazaki miyazaki.shintaro at gmail.com
Fre Sep 21 18:13:04 CEST 2007


Laptoporchester Berlin spielt

Shintaro Miyazaki / Stephane Leonard »Discordia« (2007, UA) für 6  
Laptops + 1 Videokünstler.

im Wasserspeicher in der neuen
Singuhr Hörgalerie.
http://www.singuhr.de/
Diedenhofer Straße Berlin - Prenzlauer Berg
(U2 Senefelder Platz, M2 Metzer Straße)

Programm für den 22.09 2007:

Ludger Hennig / Markus Markowski / Sciss / Johannes Sienknecht  
»Quintessenz« (elektroakustische Improvisation)
Horacio Vaggione »Arenas« (2007)

Shintaro Miyazaki / Stephane Leonard »Discordia« (2007, UA) für 10  
Laptops + 1 Videokünstler. Es spielt das Laptoporchester Berlin.

Shintaro Imai »Figure in Movement 3« (UA, Auftragswerk) für  
Kontrabass und Live-Elektronik , mit John Eckhardt (Kontrabass)
Carlos Sandoval »the body of Ligia« (UA, Auftragswerk), 18', live- 
electronic performance with Carlos Sandoval and Ligia Lewis
Alvin Lucier »A Tribute to James Tenney« (1987) für Kontrabass und  
Sinustöne mit John Eckhardt (Kontrabass)
Bernd Alois Zimmermann »Tratto II« (1970)

Eintritt: 8 € /ermäßigt 5 €

Veranstalter:
Elektronisches Studio der TU Berlin in Zusammenarbeit mit dem  
Berliner Künstlerprogramm des DAAD und singuhr – hoergalerie,
mit freundlicher Unterstützung durch Senatskanzlei Berlin –  
Kulturelle Angelegenheiten, Bezirksamt Pankow von Berlin, Förderband  
Kulturinitiative Berlin, Konzert des Deutschen Musikrates.

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*DISCORDIA or Operation Mind Fuck or The Law of Fives**  **(2007)*

Shintaro Miyazaki / Stephane Leonard

Für Laptoporchester Berlin + Dominik Busch
(6 Laptops, 1 Videokünstler)

5 Richtungen / Lautsprecher + eine Videoprojektion
(5 + 1)

Dauer:  23 min

Laptoporchester Berlin:

Alexander Augsten – Laptop
Marek Brandt – Laptop
Andrés G. Jankowski – Laptop
Oliver Kiesow – Laptop
Hendrik Kröz – Laptop
Stephane Leonard – Laptop
Shintaro Miyazaki – Laptop
Nicolas Weiser – Laptop
Martin Klemmer – Klangregie
André Klein – Vision, Realisation & Kontakt

Discordia ist die Göttin der Zwietracht und des Streites. Das  
Soundkünstlerkollektiv Laptoporchester Berlin referriert mit diesem  
experimentellen Klangkunstwerk konzipiert von Stephane Leonard und  
Shintaro Miyazaki auf eine postmoderne amerikanische Denkbewegung,  
die sich als Diskordianismus bezeichnet. Der Diskordianismus wurde  
1958 von Mal-2 (Greg Hill) und Omar Ravenhurst (Kerry Thornley) als  
eine neue, Chaos zentrierte Denkbewegung gegründet und hat das Ziel,  
Verwirrung zu stiften, zum Nachdenken anzuregen, Dogmen zu brechen,  
Strukturen aufzulösen sowie neue Sichtweisen zu eröffnen und spielt  
sich bewusst gegen Autoritäten auf.
Kern dieser zwischen Gegensätzen oszillierenden paradoxen  
rhizomatischen Denkbewegung ist das *Gesetz der Fünf*: ALLE DINGE  
PASSIEREN IN FÜNFEN, ODER SIND TEILBAR DURCH ODER VIELFACHE VON FÜNF,  
ODER SONSTWIE DIREKT ODER INDIREKT PASSEND ZUR FÜNF.

Fast 50 Jahre später  in einem vielleicht schon post-digitalen  
Zeitalter resoniert, will heissen erklingt aus dem digitalen  
Datenraum der Laptops, DISCORDIA or Operation Mind Fuck or The Law of  
Fives  (2007) sowohl als ein signalmusikalisches Experiment als auch  
als direkte Antwort auf diese denkwürdige Bewegung. Gleichzeitig ist  
DISCORDIA ein Beitrag zum Festival 5+1 organisiert von dem  
elektronischen Studio der TU Berlin. DISCORDIA ist das Resultat einer  
grundlegenden Beschäftigung des Soundkünstlerkollektiv  
Laptoporchester Berlin mit der Zahl 5 (= 2+3). Es geht um Gegensätze,  
Dissonazen, Resonanzen, Paradoxien, Bruchstellen, Risse und Oxymora.  
Es geht um das Geräusch. Es geht um die 0 und die 1 und um das, was  
dazwischen oszilliert. DISCORDIA ist 23 min lang und hat 5 Phasen.  
U.a. wird es um Frequenzspielereien mit der Zahl 5 und um die fünf  
elementaren Wandlungsphasen in der ostasiatischen Philosophie gehen.  
Er werden verschieden Fieldrecordings und Realaufnahmen von Holz,  
Erde, Metall, Wasser und Feuer gemacht und mit diesen anhand  
pragmatisch-experimenteller Klangverarbeitungs-verfahren neue  
Klangwelten erzeugt. Die Zahl 5, dazu auch die 3 und 2 wurden als  
formbildende Elemente in die Zeitstruktur von DISCORDIA eingebaut.  
Außerdem soll auf experimentelle Weise mit einem 5-kanaligen  
Klangdispositiv verfahren werden.

Der Videokünstler Dominik Busch wird sich auf ähnlicher Weise mit der  
5 auseinandersetzen und soll als notwenige Ergänzung zum Akustischen  
visuelle Akzente setzen. Die Projektion wird sich in der Mitte des  
Wasserspeichers befinden. Nach exakt 23 Minuten endet das Stück  
schlagartig auf dem Höhepunkt. 23 Sekunden klingt der Hall noch nach,  
dann herrscht Stille.