[rohrpost] Die Katastrophe der Empirieform

Klaus Kusanowsky Kusanowsky at gmx.de
Don Sep 23 10:03:06 CEST 2010


> Oookay, man lernt nie aus.
> Wenn man so ankommt, soziologisch, sollte man diese Schule aber besser
> nennen.
> Dem anfangs genannten Text dürfte sie ja kaum zugrunde liegen.


Zur Autorität und Anonymität von Quellen

Das enorme Tempo der Zustandsänderungen in den Datennetzen hat längst dazu geführt, dass ein beliebiger Datensatz so schnell neu kontextiert wird, dass sein Informationswert trotz physikalischer Identität stets ein anderer ist. Insofern bleibt wenigstens die binäre Logik als identitätsstabilisierende Form erhalten.
Die „Autorität der Quelle“ kann auf diese Weise nichts mehr zur Urteilsildung innerhalb der Sachdimension beitragen, weil – so könnte man sagen – innerhalb die Sachdimension nur noch eines mit Gewissheit erkennt werden kann: 1 oder 0. Aber aufgrund der entfesselten Manipulationsmöglichkeiten kann die Berurteilung von Sachverhalten nicht mehr durch die Dokumentform vorgenommen werden. Und sofern Habitualisierungen, die ja auch nichts anderes sind als dokumentierte Sachverhalte sozialer Positionierung, ebenfalls der Manipulation unterzogen werden können, bleibt von einer „Autorität der Quelle“ nicht mehr viel übrig. Vielmehr kann man beobachten, dass auch die Autorität in die Simulation von Autorität überführt werden muss. Dabei geht es dann aber nicht mehr um die Sicherstellung von Glaubwürdigkeit, sondern um die Partzipation an Potenzialen zur Aufmerksamkeitssteigerung.
http://bit.ly/9jmUFa

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