[rohrpost] Transmediale Diskussionsrunde

brincken_pp at kanka.de brincken_pp at kanka.de
Mon Feb 3 14:52:18 CET 2014


Hallo Georg,

kann dem nur zustimmen, und möchte ergänzen, dass speziell "Medienkunst"
eine wirtschaftspolitische Bedeutung bekommen hat, dass solche
Aktivitäten ganz gezielt von den Ländern und Kommunen betrieben werden,
um sich
a) als Standort für (spendierfreudige, börsenfinanzierte) Startups
interessant zu machen,
b) Touristen (Besucher) heranzuholen und
c) Immobilenwerte in einer Region zu steigern.
Das gilt, wie selbst in den letzten 25 Jahren erlebt, auch z.B. für  KHM
und 'Mediapark' Köln, ZKM Karlsruhe oder Ars Electronica.

Die Lösung kann IMO nur sein, dass man sich als Aktiver fernhält, und
z.B. nur an online-Konferenzen teilnimmt, wenn nicht mindestens die
Kosten vom Veranstalter erstattet werden.
Gilt dann umso mehr, wenn künstlerische Arbeit zur Verfügung gestellt wird.

Gruß / Bernd


On 02.02.2014 23:24, -g- wrote:
> Dear Kristoffer Gansing,
>
> (-I think I should switch back to German because of this
> 'deutschsprachige Liste' thing -)
>
> danke für die Klärung von kuratorischer Seite.
>
> Es bleibt jedoch ein Streitfall, was die ökonomische Seite angeht.
>
> Es ist ja nicht das erste Mal, dass die TM - wie viele andere
> geförderten Kunstevents auch -, keine Ausstellungshonorare
> einkalkuliert und darüber hinaus versucht, sich über
> Drittmittelsupport (Universitäten, Kulturetat von Botschaften,
> Reisekostenzuschüsse etc.) zu komplettieren, den die partzipierenden
> Künstler dann evtl. auch noch selbst eintreiben müssen. ..
> Da wirkt es wie eine extreme
> Zuspitzung, wenn immer mehr Künstler eingeladen werden zu immer
> schlechteren Bedingungen - ganz entsprechend der
> globalgesellschaftlichen Entwicklung. ...

>> .. replicates some of the structures ..
>> .. decentralised .. participatory .. neoliberal ..
>
> Und wie die Käufer sind selbstverständlich die Künstler selbst
> gefordert, sich zur Wehr zu setzen. ...
...
-- 
Bernd Brincken
http://public-process.de/