[spectre] n0name newsletter #98

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n0name newsletter #98 Mo., 17.12.2006 09:00 CET

*Inhalt/Contents*

1. Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 4
2. FINANZIERUNGSMODELL 1.0
3. Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 62

9 KB, ca. 4 DIN A4-Seiten

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1.

Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 4

Wie haelt es n0name mit dem (c)? Die staendige Selbstmasznahme fuer 
ein buergerliches Kopier- und Urheberrecht ist geschuldet, naemlich 
der Tatsache, dass hier niemand nichts und niemanden akti-vieren kann, 
was vor Ausbeutung schuetzen wuerde. Also wurde ein zumindest 
symbolischer und den "Raub"kopierern solidarischer angemeldeter 
Schutz vor dem Datenklau durch eventuelle Verwerter (Halbparanoia!) 
notwendig. Denn als erster Verwerter gilt der Vertreter der je 
eigenen (Pseudo)Ware.

"Es war" also "kein Wunder,"

dass man, ohne sich einen Namen gemacht zu haben, es gezwungenermaszen 
so halten muss und, 

"dass Freie Software und File-Sharing eine breite, öffentli-che 
Debatte um das Urheberrecht und im weiteren Sinne über geistiges 
Eigentum auslösten. Beides sind Phänoneme des Copyriot, hier 
verstanden als aufrühreri-sche Infragestellung des traditionellen 
Copyrights. Die Entwicklung der Kommu-nikations- und 
Informationstechnologien haben jedoch nicht nur in der digita-len 
Sphäre zu sozialen Kämpfen und Auseinandersetzungen um den Zugang 
zu Wissen geführt."

Wobei zu fragen waere, ob die Entwicklung des je neusten Stands der 
Techniken hier nicht etwas zu singulaer aufgefasst wird, wo diese doch 
in direktem Wechselverhaeltnis mit den sozialen Bedingungen stehen. 
Die Henne des Arpanet oder das Ei des Kalten Krieges als 
Ursache-Wirkung-Konstellation waere jedoch immer eine, die nach vorne 
aufzuloesen waere, denn

"Überall, wo mittels der neuen Technologien neues Wissen gene-riert 
werden kann, kommt die Frage des geistigen Eigentums ins Spiel. Ganz 
besonders brisant ist dies natürlich bei der Erforschung der Erbanlagen 
von Mensch, Tier und Natur und bei der Entwicklung medizinischer 
Produkte. Die verschiede-nen Bereiche, in denen das geistige Eigentum 
greift, lassen sich jedoch nicht über einen Kamm scheren, dies zeigt 
sich schon daran, dass es ganz verschiedene Rechts-instrumente des 
geistigen Eigentums gibt (Urheberrecht, Patentrecht, Marken-recht, 
etc.). Auch die Analogie zwischen dem genetischen Code und dem 
digita-len Code hinkt - es wird zwar beides Code genannt, aber zum 
einen ist das erste von der Natur geliefert, während das zweite 
Resultat menschlicher Arbeitskraft ist und zum anderen läßt sich der 
Code von Software auf Knopfdruck beliebig oft reproduzieren ohne 
Qualitätsverlust. Die unterschiedlichen Eigenschaften der je 
verschiedenen Wissensarten, die mittels geistigen Eigentums 
kommodifiziert wer-den sollen, lösen entsprechend ihrer 
Verschiedenheit auch je andere Debatten aus, in denen je 
unterschiedliche Aspekte zum Tragen kommen. So waren für

10

mich spezifische Aspekte bei den Auseinandersetzungen um Freie Software 
und File-Sharing interessant, die es im Bereich der Gentechnologie 
oder Pharmazie nicht gibt (so ist es in letzterem Bereich eben nicht 
der Fall, dass die Privateigentums-form in der Praxis von einer Masse 
einzelner Konsumenten in Frage gestellt bzw. umgangen werden kann). 
Daher konzentriert sich die vorliegende Arbeit zwar auf einen 
speziellen Teilbereich einer ganzen Palette von Gegenwartsphänomenen, 
die das Thema geistiges Eigentum mittlerweile ganz oben auf die Agenda 
der öffentlichen Auseinandersetzung gesetzt hat. Andererseits aber 
liefert sie eine Analyse zum bürgerlichen Eigentum und seiner 
Erscheinungsform des geistigen Eigentums, die als theoretische 
Grundlegung durchaus für alle empirischen Phä-nomene, die unter den 
Anwendungsbereich des geistigen Eigentums fallen, Rele-vanz hat.
  Um zur theoretischen Grundlegung zu gelangen, kam es mir u.a. darauf 
an, das zumeist unreflektierte, stillschweigende Eigentumsverständnis, 
welches die Auseinandersetzungen beherrschte, zu hinterfragen. Ludwig 
Wittgenstein war ein Meister im steten Erschüttern scheinbar evidenter 
Wahrheiten. In seiner letzten Schrift „Über Gewissheit" spielt er immer 
wieder durch, wie Gewißheiten abhän-gig sind von zuvor stillschweigend 
und für selbstverständlich gehaltenen Annah-men und Sinnzusammenhängen. 
Diese entstehen nicht nur kognitiv, sondern auch mittels einer 
spezifischen, historisch je wandelbaren Praxis; sie sind damit ein 
Ganzes aus Einsicht und Handeln. Ihrerseits hinterfragt gerät die 
Gewissheit ins Wanken und irgendwann gelangt man fast zwangsläufig zur 
sokratischen Erkenntnis: Ich weiss, dass ich nichts weiß. 
Strenggenommen müsste noch hinzugefügt wer-den: Und nicht mal das weiß 
ich. Eine weitere der Wittgenstein'schen Einsicht ganz verwandte 
Erkenntnis, mit der alle mit Wissenserwerb beschäftigten Men-schen 
konfrontiert sind, kristallisierte sich im Laufe meiner Arbeit immer 
deutli-cher heraus: je mehr ich weiß, desto mehr erfahre ich zugleich, 
was ich noch alles nicht weiss. Das heißt nun aber nicht, dass vor 
diesem Hintergrund gar keine Aussagen möglich seien, vielmehr gehört 
es zum Urteilen dazu, irgendwann mit dem Nichtzweifeln anzufangen. 
Wenn sich dabei widerstreitende Argumente ge-genüberstehen, die auf 
grundverschiedenen, nicht restlos aufklärbaren Systemen von Vorannahmen 
(„Sprachspielen") beruhen, wird die jeweils andere Überzeu-gung auf 
der Grundlage der eigenen kritisiert, und - so Wittgenstein - „da 
erklärt jeder den Andern für einen Narren und Ketzer" (§ 611). Am Ende 
jedoch findet ein Kampf statt (§ 609ff). Unter dem Motto „Omnia sunt 
communia” verstehe ich die vorliegende Arbeit als Teil eines solchen 
Kampfes."

Dieser Kampf wird immer wieder konterkarikiert von den Anwuerfen aus 
dem Lager der akademischen Angstzustaende, man koennte "Wissenschaft 
als Web-Sampling" miszverstehen (http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/
24221/1.html) und Wissen als universitaeres/wissenschaftliches wuerde 
verwaessert, duenn und dumm mit der auf eine "Copy&Paste-Maschine" 
(Sebastian Luetgert) reduzierten Maschine Computer samt seiner 
Peripherien und bi- und mehrdirektionalen Anschluesse. Auch ein 
Maschinenpark, der vom Rechner getriggert wird (genausogut koennte man 
von einer computergesteuerten Produktionsstrasse, oder einem 
computergesteuerten Produktionsdorf, hehe, analog zur Musikproduktion 
von einem Sequenzer-System sprechen), wird als Sklavenmaschine (Slave) 
den Herrn (Master) Rechner gegen-triggern.

Denn

"Für geistige Schöpfung gilt in ganz besonderem Maße, was generell 
für Produk-te einer arbeitsteiligen Gesellschaft gilt: Sie entsteht 
nur in Kooperation. Dass der Rohstoff für die Produktion von Wissen 
wiederum Wissen ist, gehört zu den

11

zentralen Praemissen der vorliegenden Arbeit."

Wobei ergaenzt werden koennte, dass jedes Broetchen Rohstoff fuer die 
Produktion von Wissen abgibt, oder allgemeiner: der Evolutionsschub 
mit der Technik des Kochens aus dem Bedarf der Ernaehrung[1].
Dass naemlich jedes Ding eine 'Anruehrung' fuer das Herstellen und 
Bereitstellen von Wissen ist, ohne Auseinandersetzung mit dem 
Materiellen kein Wissen noetig waere, jeder Umstand mit dem 
Gegen-Stand eine kongnitive Leistung notwendig macht und ungebundenes 
rein abstraktes Wissen gar nicht existieren kann (wer liest hier welche 
philosophische Schule heraus?).

Matze Schmidt
_____
[1] Kochen fuers Gehirn
    http://www.stern.de/wissenschaft/natur/:EVOLUTION-Kochen-Gehirn/
    258381.html


Rezension von Sabine Nuss. _Copyright & Copyriot_ 5 im n0name 
newsletter #99

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2.

FINANZIERUNGSMODELL 1.0 



MIETE/DSL/STROM - EINZAHLUNGEN 2007 

    01  02  03  04  05  06  07  08  09  10  11  12  2007
            
AB 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€  1140€
CD 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€  1140€
EF 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€  1140€
GH 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€  1140€
IJ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€ 95€  1140€ 

MIETE/DSL/STROM                                     5700€

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3.

Nick. _Roman_ (Fortsetzungsroman) Teil 62

Ssszzzh!

Teil 63 im n0name newsletter #99

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