[spectre] Audiotopias . Performing Music : FFT D ü sseldorf

simon v simon.vincent at visionofsound.co.uk
Sun Oct 7 16:46:40 CEST 2012


Das FFT Düsseldorf präsentiert:
Audiotopias . Performing Music

Die internationale Koproduktionsreihe .Audiotopias. untersucht den
utopischen Charakter von Musik im Spannungsfeld heutiger Produktions- und
Rezeptionsbedingungen. Wo lassen sich Räume und soziale Aktivitäten finden,
in denen sich der gesellschaftliche Aspekt der Musik zumindest zeitweilig
der ökonomischen Verwertbarkeit entzieht? Durch die neuen
Nutzungsmöglichkeiten digitaler Medien erscheint die Idee der
Nichtverwertbarkeit gleichzeitig unter umgekehrten Vorzeichen, sie entwertet
das musikalische Produkt auf bisher unbekannte Weise. Vier Produktionen
werden bis Juni 2013 im FFT Düsseldorf realisiert.

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PREMIERE

SXS Enterprise

"Killing the Monsters . ein armes Musical über das echte Leben"

Musicals werden in Zeiten der Krise und der Rezession gemacht. Sie sind ein
Vehikel des Eskapismus und der Hoffnung. Die mythische Sinnsuche, als die
wir das eigene Leben erzählen, die Suche nach dem Glück als menschliche
Disposition und das abenteuerliche Bestreben, gemeinsam mit dem Publikum ein
Musical zu produzieren . das alles steckt in der Performance .Killing the
Monsters..

.Killing the Monsters. ist eine Performance in zwei Teilen. Da es sich um
ein armes Musical handelt, wird das Publikum kurzerhand zum Chor erklärt: In
einer Live-Aufnahmesession singen die Zuschauer Karaoke-Versionen, Remixe
und Mash-Ups der Pophymnen der letzten 50 Jahre ein. Anschließend sind die
Performer an der Reihe. So entsteht mittels einiger Lampen, Pappe und selbst
gestrickter Masken vor den Augen der Zuschauer ein kollektives
Karaoke-Musical über die Suche nach dem Glück. Was bleibt ist die Frage: Wer
ist für diesen Theaterabend eigentlich verantwortlich?

Seit 2006 bieten SXS Enterprise a.k.a. Siegmar Zacharias, Xander de Boer und
Steve Heather ihrem Publikum Touren zu den schrillsten und schillerndsten
Elementen zeitgenössischer Kultur. Sie erschaffen Double-takes der
Wahrnehmung, Echtzeitrückblenden, Kulissen aus der Fantasie der Zuschauer
und den Soundtrack der kollektiven Einbildungskraft.

FFT Juta, Kasernenstraße 6, 40215 Düsseldorf, 22.11., 20 Uhr (Premiere),
23.+24.11., 20 Uhr


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Soloperformance

PME-ART

"Every Song I've Ever Written"

Von 1985 bis 2004 schrieb Jacob Wren, künstlerischer Ko-Leiter von PME-ART,
zahlreiche Lieder. Kaum jemand hat sie seinerzeit gehört. Das Setting für
die Solo-Performance ist einfach: Jacob steht mit einer Gitarre, einem
Klavier und einem Mikrofon im Salon des Amateurs und singt alle Lieder, die
er je geschrieben hat, in chronologischer Reihenfolge. Damit zeichnet er ein
auditives Portrait seiner Jugend und zugleich auch der jüngsten
Vergangenheit: In einer fünfstündigen Performance sehen und hören wir, wie
sich sein Songwriting im Laufe der Zeit gewandelt hat . von den Ansichten
eines frühreifen Teenagers hin zu einer ausgearbeiteten Weltanschauung.

.Every song I.ve ever written. ist der Auftakt zu einem dreiteiligen
Projekt, das sich mit Erinnerung, Geschichte, Internet und Popkultur
auseinandersetzt und im Juni 2013 mit einer Band-Night unter Beteiligung der
lokalen Musikszene abschließt. Dabei sollen sowohl das spannungsgeladene
Verhältnis von Musik und Internet als auch die Rolle von Songwriting im Hier
und Jetzt abgesteckt werden . ohne dabei die eigene Geschichte aus den Augen
zu verlieren.

Der Kanadier Jacob Wren ist Autor, Filmemacher und Theaterregisseur. Er war
Mitbegründer des Candid Stammer Theatre in Toronto und ist seit 2002 Teil
der Künstlerischen Leitung der Company PME in Montréal. Mit ihrem lässigen
Performance-Stil und der subversiven Kraft ihrer Themen haben sich Jacob
Wren und seine Gruppe PME weit über Kanada hinaus einen Namen gemacht. 2002
zeigte Jacob Wren .Recent Experiences. bei den Wiener Festwochen und
.Unrehearsed Beauty. im Prater der Volksbühne. Das FFT koproduzierte von PME
.Families are formed through Copulation. (2005), Jacob Wrens Inszenierung
.Der Tod in Rom. nach dem Roman von Wolfgang Koeppen (2007) sowie
.Hospitality 3: Individualism Was a Mistake. (2009).

Salon des Amateurs, Grabbeplatz 4  40213 Düsseldorf, 25.11., 15-20 Uhr

Mehr Infos hier 
<https://mail.fh-potsdam.de/cgi-courier/webmail?timestamp=1349621028&amp;md5
=sohmIwxKyTRp64EXqWIdoA%3D%3D&amp;redirect=http%3A%2F%2Fwww.fft-duesseldorf.
de%2F1112%2Feverysongi%27veeve.html> .
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DEUTSCHLAND-PREMIERE

Christian Garcia

"Teenage Lobotomy"

Zwei Musiker, zwei Gitarren, zwei Mikros, zwei Stühle, zwei Verstärker. mehr
braucht Christian Garcia nicht, um ein musikalisches Experiment
durchzuführen, das die Wahrnehmungsgewohnheiten der Zuschauer herausfordert
und auf eine erhöhte akustische Sensibilität zielt.

Liegt es an der Überfülle von Musik und Klang, an der .Klangverschmutzung.
insbesondere in den öffentlichen Räumen der Großstädte, dass der Mensch mehr
sieht als hört? Was auch immer die Gründe sein mögen, .Teenage Lobotomy.
bietet die Möglichkeit, im Rahmen einer Theateraufführung ein spezifisches
Klangbewusstsein zu entwickeln und für eine gesteigerte akustische
Wahrnehmungsfähigkeit zu sensibilisieren. .Teenage Lobotomy. knüpft an
frühere Arbeiten Christian Garcias an, in denen er Libretto, Licht, Musik,
Raum, Gesang, Choreografie und Kostüm zu einer konzeptuellen Form von
zeitgenössischer Oper verarbeitet.

Wiederholung ist Thema und Leitfaden der Inszenierung. Die fortschreitende
technische Reproduzierbarkeit der Musik und der Bilder, ihre dauernde
Verfügbarkeit und exzessive Nutzung, hat unser Wahrnehmungsfähigkeit in den
letzten zehn bis 20 Jahren geprägt. Es scheint unmöglich, sich den
kommerziellen und politischen Interessen der Wiederholung zu entziehen. Wir
sind in gewissem Sinne Opfer der Repetition und von klein auf einer
.Hirnwäsche. unterworfen: .Teenage Lobotomy..

Christian Garcia (*1968) lebt und arbeitet in Lausanne und Berlin. Er ist
ausgebildetet Musiker für klassische Gitarre, Piano und Musikerziehung.
Garcia komponierte und dirigierte die Musik für fünf Theaterstücke des
Schweizer Kollektivs Velma. Außerdem inszenierte er bereits am Warschauer
Stadttheater und Stadttheater Bern. Garcia schrieb und inszenierte .In the
Name of the People. im Rahmen von .Ciudades Paralelas. von Stefan Kaegi und
Lola Arias. Darüber hinaus komponierte er für verschiedene Tanz-, Theater-
und Performanceproduktionen von Elodie Pong, Robert Pacitti, Denis Maillefer
und Fabienne Berger und Filmmusik u.a. für Jean-Stéphane Bron,Vincent Pluss,
Sonja Heiss und Andrew Kötting. Garcia machte sich einen Namen als
Filmemacher vor allem mit dem Kurzfilm .La Caverne. (2009). Seine Arbeiten
wurden in der Schweiz, Deutschland, Süd Afrika, Belgien, England, Polen, der
Tschechische Republik, Frankreich, Spanien und anderen Europäischen Orten
gezeigt.

FFT Juta, Kasernenstraße 6, 40215 Düsseldorf, 29.+30.11., 20 Uhr

Mehr Infos hier 
<https://mail.fh-potsdam.de/cgi-courier/webmail?timestamp=1349621028&amp;md5
=sohmIwxKyTRp64EXqWIdoA%3D%3D&amp;redirect=http%3A%2F%2Fwww.fft-duesseldorf.
de%2F1112%2Fteenagelobotomyf.html> .

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Rahmenprogramm Audiotopias

mit Beiträgen junger Künstler

Neben den internationalen Koproduktionen hat das FFT Düsseldorf in
Zusammenarbeit mit Studierenden des Masterstudiengangs Szenische Forschung
der Ruhr-Universität Bochum einige junge, in der Region agierende Künstler
eingeladen, ihre Arbeiten, die sich mit der gemeinschaftlichen Klang- und
Musikproduktion beschäftigen, vorzustellen. Das Publikum selbst steht dabei
mitunter als Klangproduzent im Fokus.

Die Arbeit .werde teil eines gesamtwiderstandes. der Künstler Christian
Faubel, Cordula Körber und Ralf Schreiber lädt die Besucher dazu ein, sich
mit mehreren Akteuren zu einem Stromkreis zu verbinden und lässt den
elektronischen Gesamtwiderstand, der sich durch den Zusammenschluss ergibt,
akustisch erfahrbar werden. .Roggen., die Arbeit der Studenten Jan Rohwedder
und Niklas Seidl, ist ebenfalls von der Anwesenheit der Besucher abhängig.
Ihre Bewegungen und Geräusche schreiben sich in die Musikproduktion ein. Auf
visueller Ebene wirkt sich dies wiederum auf Roggenkörner aus. Letztere
verändern auf einem durch Schallwellen in Bewegung gebrachtes Feld beständig
ihre Position. .Composing Utopia. schließlich ist eine transnationale Video-
und Soundcollage, die Studierende der Düsseldorfer Fachhochschule und der
BAU Barcelona gemeinsam entwickelt haben: Über mehrere Monate hinweg haben
die Studierenden Videomaterial über das Internet ausgetauscht und immer
wieder bearbeitet. Ein Archiv zeichnet diesen Prozess nun nach und gibt
einen Einblick in die einzelnen Bearbeitungsphasen.

Die drei Präsentationen finden am Eröffnungsabend ab 18 Uhr statt. Die
Künstler von .werde teil eines gesamtwiderstandes. bieten darüber hinaus am
Samstag, dem 24.11., einen Workshop an: Interessierte haben hier die
Möglichkeit, selber ein Gerät zu bauen, das den elektronischen
Gesamtwiderstand akustisch anzeigt.

Eröffnung: FFT Juta, Kasernenstraße 6, 40215 Düsseldorf, 22.11., 18 Uhr

Workshop: FFT Juta, 24.11.

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Tickets unter:
(0211) 87 67 87-0

Aktuelle Informationen unter:
www.fft-duesseldorf.de 




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