[buug-ticker] Linux-Patch läß t Benutzerprozesse im Kernelspace ablaufen

Florian Cramer cantsin@zedat.fu-berlin.de
Thu, 3 Oct 2002 14:44:25 +0200


Als Gegenstück zu User-Mode Linux, mit dem Linux-Kernel zu Testzwecken
im Userspace laufen können, hat der japanische Entwickler Toshiyuki
Maeda "Kernel-Mode Linux" geschrieben. Mit "Kernel-Mode Linux" können
beliebige Benutzerprogramme (z.B. Shellkommandos oder auch
GUI-Applikationen) direkt im Kernelspace ausgeführt werden. Weil
dadurch Kontextswitche entfallen, beschleunigt dies die Ausführung der
Programme.

Natürlich beeinträchtigt "Kernel-Mode Linux" potentiell die
Systemstabilität. Ein abstürzendes Programm kann, im Kernel-Mode
ausgeführt, das gesamte Betriebssystem in den Abgrund ziehen.
Bemerkenswert an Toshiyuki Maedas "Hack" ist, daß sich im Kernel
ausgeführte Programme nicht wie Kernel-Module verhalten, sondern
normale Prozesse bleiben, die weiterhin dem Scheduling und der
Speicherverwaltung des Kernel sowie manueller Prozeßsteuerung
unterliegen.

"Kernel-Mode Linux" ist als Kernel-Patch auf der Entwickler-Homepage
http://www.yl.is.s.u-tokyo.ac.jp/~tosh/kml/ erhältlich, funktioniert 
allerdings nur mit x86-Prozessoren.